Kühlwasserverlust/Überdruck

    • Kühlwasserverlust/Überdruck

      Hi,
      ich bin das erste mal in diesem Forum Unterwegs und habe direkt ein Problem und hoffe das mir jemand helfen kann.

      Ich fahre einen 190E 2.0 mit 122PS von 1991 mit 200.00KM. Das Getriebe ist eine Automatik Schaltung.

      So nun zu meinem Problem.
      Das Fahrzeug verliert irgendwo Wasser man kann aber nicht erkennen wo. Die Temperatur klettert im Sommer bei einer Stadtfahrt mit normalem Stop and Go auf den Strich zwischen 80 und 120 Grad.
      Die Schläuche sind prall gefüllt und lassen sich kaum zusammendrücken.
      Der Wasserverlust ist schleichend und hängt stark von der Aussentemperatur ab. Im Winter bei ca.5 Grad muss ich alle 3-4 Wochen nachfüllen im Sommer hingegen ca alle 1.5 -2 Wochen.

      Es wurden bereits folgende Teile getauscht:
      - Wasserpumpe
      - Ausgleichsbehälter mit Deckel
      - Thermostat
      - Thermostat Gehäuse Dichtung ( die zum Motorblock geht)
      - Kühler
      - Alle Schläuche

      Der Wärmetauscher funktioniert und es ist im Beifahrer Fussraum auch nichts Nass.

      Bezüglich der ZKD habe ich folgendes geprüft:
      - Es sind keine Abgase im Kühlwasser ( überprüft durch CO2 Tester)
      - Es ist kein Öl im Wasser
      - Es ist auch kein Wasser im ÖL :)
      - Der Ölverbrauch ist fast 0
      Ich fahre mit dem Problem bereits seit fast 17.00Km herum, wenn die ZKD defekt sein sollte müsste die doch schon lange komplett durch sein oder?.

      Ich hoffe ich habe nichts vergessen was das problem angeht.

      Es wäre Super wenn jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir helfen kann.

      LG
    • Hallo kani08,

      mir würde noch einfallen:
      - Deckel am Ausgleichsbehälter (Dichtung porös)
      - Riss im Ausgleichsbehälter
      -Kühler ist undicht
      - überprüfe alle Temperaturfühler ob es an ihnen tropft

      Bezüglich zum Kühler:

      Da reicht es schon wenn ein kleines Röhrchen aufgeplatzt ist. Gehe mal mit der Hand über den Kühler wenn er warm ist (AUFPASSEN :D) ob irgendwo Flüssigkeit ausgeschwitzt wird.

      Viele Grüße

      Etienne
    • Tach auch,
      erstmal mein Beileid.
      Bei mir war das Kühlsystem von Beginn an ein Sorgenkind, mit Rost im Wasser, zig Teilen die undicht wurden, defekten Thermostaten, und hinterher unsichtbarem Verlust.
      Hab mittlerweile die ZKD erneuert und jeden Schlauch sowie jedes andere Kühlelement getauscht und abgedichtet, jetzt klappt soweit alles.
      Ich fahre einen 190E 2.0 mit 122PS von 1991 mit 200.00KM. Das Getriebe ist eine Automatik Schaltung.
      Will dich nicht beunruhigen, aber bei einem M102 mit 200.000km sollte man sich um die Kopfdichtung langsam Gedanken machen, wenn sie sich bisher noch nicht gemeldet hat.
      Das Fahrzeug verliert irgendwo Wasser man kann aber nicht erkennen wo.
      Was bedeutet das? Wenn du das Fahrzeug auf trockenen Asphalt stellst, hast du irgendwo Flecken unter dem Wagen?
      Falls der Asphalt das Zeug zu schnell aufsaugt, Fahrzeug möglichst trocken abstellen und eine Plastikplane drunter legen. Dann warten, evtl mal Motor warmlaufen lassen, und wieder warten.
      Ohne Garage leider etwas schwierig da der Regen einem schnell einen Strich durch die Rechnung macht.
      Wenn du keinen Verlust unterm Auto hast, fließt die Suppe entweder in den Innenraum oder in den Motor. Eine andere Möglichkeit gibt's nicht.
      Die Temperatur klettert im Sommer bei einer Stadtfahrt mit normalem Stop and Go auf den Strich zwischen 80 und 120 Grad.
      Eine Kühlwassertemperatur von 100°C ist per se kein Problem, bzw. sogar normal, weil ab da der Zusatzlüfter schaltet und das Wasser konstant bei 100°C hält. Wenn's auf die 110°C zugeht wird's allerdings kritisch.
      Temperaturen über 100°C gibt's im Regelfall nur bei defektem Zusatzlüfter, defekter WaPu oder verstopftem Thermostat.
      Im Winter bei ca.5 Grad muss ich alle 3-4 Wochen nachfüllen im Sommer hingegen ca alle 1.5 -2 Wochen.
      Das kenn ich nur zu gut. :D
      Der Wärmetauscher funktioniert und es ist im Beifahrer Fussraum auch nichts Nass.
      Dann bleibt eigentlich nur noch eine Möglichkeit.
      Bezüglich der ZKD habe ich folgendes geprüft:
      - Es sind keine Abgase im Kühlwasser ( überprüft durch CO2 Tester)
      - Es ist kein Öl im Wasser
      - Es ist auch kein Wasser im ÖL :)
      - Der Ölverbrauch ist fast 0
      Ich fahre mit dem Problem bereits seit fast 17.00Km herum, wenn die ZKD defekt sein sollte müsste die doch schon lange komplett durch sein oder?.
      Die ZKD ist kein binäres Bauteil.
      Soll heißen, es gibt nicht nur Intakt oder Defekt, sondern auch schleichende Schäden, mit denen man teilweise Monate oder Jahre rumfahren kann.
      Meistens dringt das Wasser nur durch eine winzigen Engpass in den Brennraum. Diese Undichtigkeit kann schlimmer werden, wird sie auch meistens, sie kann aber auch ewig nur ein kleines Aua bleiben.
      Ich würd's aber nicht drauf anlegen, denn wenn die ZKD mal auf die Kacke haut wird's brenzlig. Die Zündkerze kann korridieren und zum Zylinderausfall führen. Spätestens dann würd ich handeln, sonst zerstörst du dir entweder den Kreuzschliff im Zylinder, oder drinnen rostet's, und dann kommst du um nen Austauschmotor nicht rum.

      Bei mir gab's weder Ölverlust, noch Mayonnaise im Deckel, noch Abgase im Kühlsystem... Am Ende war's leider doch die Kopfdichtung.
      Achte mal drauf ob dein Endtopf weiße Schwaden auspustet und vergleich das mit anderen Verkehrsteilnehmern... So hab ich's gemerkt. Ich stand an der Ampel und hab im Leerlauf alles eingenebelt, sodass die Abgase sogar zu mir ans Fahrerfenster zogen.

      Falls sich die Diagnose bei dir auch bestätigt, brauchst du aber nicht in Panik verfallen. Die Herz-OP am M102 ist recht unkompliziert; und wenn man's selbst macht ist das Teuerste das Planen des Kopfes.
      Wenn ich mir da andere Motoren derselben Ära so ansehe haben wir's verdammt gut. :D


      Gruß,
      Patrick
      »Ziemlich unsensibel und egoistisch. Ein soziales Jahr würde dir vielleicht mal ganz gut tun.«
      - Midnightstar
    • DaBenz schrieb:

      - Deckel am Ausgleichsbehälter (Dichtung porös)
      - Riss im Ausgleichsbehälter
      -Kühler ist undicht
      - überprüfe alle Temperaturfühler ob es an ihnen tropft
      Ausgleichsbehälter wurde bereits mit Deckel getauscht.
      Der Kühler auch.
      Die Frage ist doch im Prinzip wo der hohe Druck herkommt.
      Ich denke er kann nur von der Kopfdichtung kommen.
      Was soll es sonst sein?

      venom schrieb:

      Wenn ich mir da andere Motoren derselben Ära so ansehe haben wir's verdammt gut.
      Nur mal rein interessehalber: an welche Motoren denkst du da (Vierzylinder)?

      Gruß
      Martin
    • Midnightstar schrieb:


      Nur mal rein interessehalber: an welche Motoren denkst du da (Vierzylinder)?

      Ganz spontan fällt mir da der BMW M40 im E30 ein... Um da an den Abgaskrümmer zu kommen braucht's echt viele Schimpfwörter. :D
      Wobei mich da aber mehr die Tatsache stört, dass man die Motorhaube demontieren muss, um überhaupt im Kühlerbereich irgendwas zu erreichen.
      »Ziemlich unsensibel und egoistisch. Ein soziales Jahr würde dir vielleicht mal ganz gut tun.«
      - Midnightstar
    • Vielen Dank schonmal für die ganzen Ratschläge.

      Ich habe gestern noch eine Kompressionsprüfung gemacht und diese Ergab eine Differenz von fast 2 Bar und der niedriegste Wert war 7 Bar.
      Dazu kommt noch das die Zündkerze vom hintersten Zylinder verrostet ist, die anderen waren nach einmaligem Abwischen wieder Blank.

      Das Kühlsystem habe ich auch abgedrückt und es ergab nichts :P. Der Druck blieb über 10 min bei 2 Bar und ist nicht gesunken.

      Einen Co2 Test habe ich noch 2 Mal wiederholt, einmal mit einem Handtester wo so ein Pumpball drauf ist und Chemikalien drin sind und das zweite Mal mit einem Abgastester der eine 4 Gas Messung machen kann dieser ist Nagelneu und ergab das im Wasser 0 % Co2 zu finden sind.

      Also wird es wahrscheinlich die Kopfdichtung sein.

      Ich muss zu dem Wagen noch sagen, dass dieser die letzten 10 Jahre von einer Nachbarin nur ca 1500 Km bewegt wurde bevor ich den Wagen bekam.
      Aber ich habe damit bereits mehr als 16.000Km gemacht.

      Was haltet Ihr von dem " So wird´s gemacht" Buch von Etzold als Bebilderte Anleitung zum ZKD wechsel?

      LG
    • Hi,
      Etzold ist empfehlenswert.
      Lies was da steht und dann klappt das auch.
      Wenn du den Kopf eh ab hast, dann schleif doch gleich noch die Ventile neu ein und mach die Ventilschaftdichtungen neu. (danach erst zum Planen).
      Dichtungssatz kannst du gleich bei Elring kaufen, beim Originaldichtungssatz von MB waren Elring Dichtungen drin.
      Glysantin G48 ist das Kühlerschutzmittel deiner Wahl.
      Extrawerkzeug brauchst du den Vielzahn für die Kopfschrauben und Innensechskantsteckschlüsseleinsatz für den Kettenspanner und einen Drehmomentschlüssel.
      Alles andere - wie die Gleitschienenbolzen [1] - geht problemlos mit Standardwerkzeug.
      Viel Spass.
      Gruß,
      Dave.

      [1] ab Minute 2:20 sieht man wie man die Biester raus bringt: youtube.com/watch?v=xD3TEVzgrF8
    • 190D Kühlwasserverlust ;(

      Hallo alle,

      ich hänge es mal hier an ... heute erstmals den Diesel bei Sommerwetter bewegt. Ist ein 2.0 Automatik von 1992 mit 235.000 km. Die ganze Strecke (ca. 15 km Stadtverkehr, aber nur minimal Stop-and-Go, eher kontinuierlich 50 km/h) war alles gut, Wasser um die 80 Grad. Im Stand auf "P" hatte er 2 bar Öldruck und seine 80-90 Grad, noch zwei Minuten vor dem Debakel. Am neuen Parkhaus angekommen, direkt nach der ersten Auffahrrampe, als er wieder waagrecht stand (hier beginnt auch die Spur auf dem Boden), qualmte das Kühlwasser unter der Motorhaube heraus, Wasser auf 120 Grad, noch schnell eingeparkt und fertig. :|




      Das Wasser drückte am Verschluss des Ausgleichsbehälters heraus. Dieser ist zwar jetzt leer, aber immerhin innen sauber. Das Öl sieht ebenfalls aus wie zuvor.

      Zu erwähnen ist noch, wie oben schon angemerkt, es war die erste Sommerfahrt - unterwegs habe ich die Heizungsregler deshalb auf kalt gestellt, das war meiner Erinnerung nach etwa auf halbem Weg.

      Meine Hoffung ist, dass es nur ein Thermostat-Problem ist. Gibt es Meinungen oder Erfahrungen dazu?
    • Da ist dir wahrscheinlich nur ein Schlauch gerissen , mehr nicht.
      Vielleicht auch der Kühler.
      Das Gummizeugs ist ja gerne schon 100 Jahre alt, weil es ja auch sonst nie verreckt.

      Schau mal danach, Fummel alles mal ab, leer mal Wasser rein und du wirst sicher fündig.
      Greets Gunna :yo

      Mein Ruedi ist wie ein Käfer, seit 2011 läuft er schon bei mir, und er läuft und läuft und läuft....

      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.
    • Saccoträger schrieb:

      190D Kühlwasserverlust ;(

      Hallo alle,

      ich hänge es mal hier an ... heute erstmals den Diesel bei Sommerwetter bewegt. Ist ein 2.0 Automatik von 1992 mit 235.000 km. Die ganze Strecke (ca. 15 km Stadtverkehr, aber nur minimal Stop-and-Go, eher kontinuierlich 50 km/h) war alles gut, Wasser um die 80 Grad. Im Stand auf "P" hatte er 2 bar Öldruck und seine 80-90 Grad, noch zwei Minuten vor dem Debakel. Am neuen Parkhaus angekommen, direkt nach der ersten Auffahrrampe, als er wieder waagrecht stand (hier beginnt auch die Spur auf dem Boden), qualmte das Kühlwasser unter der Motorhaube heraus, Wasser auf 120 Grad, noch schnell eingeparkt und fertig. :|
      Das Wasser drückte am Verschluss des Ausgleichsbehälters heraus. Dieser ist zwar jetzt leer, aber immerhin innen sauber. Das Öl sieht ebenfalls aus wie zuvor.

      Zu erwähnen ist noch, wie oben schon angemerkt, es war die erste Sommerfahrt - unterwegs habe ich die Heizungsregler deshalb auf kalt gestellt, das war meiner Erinnerung nach etwa auf halbem Weg.

      Meine Hoffung ist, dass es nur ein Thermostat-Problem ist. Gibt es Meinungen oder Erfahrungen dazu?
      Hallo,

      die Saugerdiesel sind eigentlich thermisch sehr robust und haben sehr selten solche Probleme :/

      Ich würde an deiner Stelle prophylaktisch den Thermostat wechseln (kostet nicht viel) und dann erst mal einfach Leitungswasser einfüllen für die weitere Fehlersuche.

      Wenn du natürlich schon bei der Sichtprüfung des Motorraumes einen defekten Kühlwasserschlauch findest oder der Kühler offensichtlich defekt ist diesen auch gleich austauschen.
      Den Kühler kannst du auch in einer Kühlerwerkstatt abdrücken lassen (ca. 1,5bar), dann bist du auf der sicheren Seite.

      Dann mit Leitungswasser im System vorsichtig auf einer ruhigen Strecke warm fahren und schauen was passiert, Deckel vom Kühlwasser-Ausgleichsbehälter/Dichtung kann auch kaptt gehen.

      Die Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit einem betriebswarmen Motorkühlsystem (bis 120 Grad C) spare ich mir hier mal und setze sie als bekannt voraus.

      Wenn du den/die Fehler gefunden hast natürlich wieder Glysantin G48 in der richtigen Mischung (nach Herstellerangaben) ins Kühlsystem einfüllen.

      Viel Erfolg bei der Fehlersuche.

      Gruß
      Jo
    • Hallo Gunna, hallo Jo,

      Danke für die Reaktionen. Nass war er definitiv nur am Ausgleichsbehälter, ich habe auch noch gesehen, wie es an dessen Deckel herausdampfte. Habe heute Thermostat und Temperaturschalter bestellt und hoffe, das wird dann - hat zum Glück keine Eile. Vermutlich war das Abschalten der Heizung der entscheidende "Fehler" gestern. Vor der Panne hat sich mein früherer Eindruck wieder bestätigt: Mir macht der 55kW-Diesel am meisten Freude, da harmoniert einfach alles, der Motor schnurrt beruhigend und leise, nichts vibriert, Automatik schaltet sanft ... :love: