Kurzstrecke

    • Mahlzeit,

      Twix schrieb:

      Nur noch 10 km Bundesstraße, klar das kühlwasser wird warm.
      Aber das motoröl?
      Reden wir über einen Diesel oder Benziner?

      Wichtiger als das Öl ist mMn das Wechselintervall zwingend einzuhalten. Und die Kiste zwischendurch zumindest mal richtig warm werden zu lassen. Beim Benziner mag der KAT das nicht und es entsteht auch viel Kondenswasser.
      Einem Diesel ohne Kat ist das sicherlich relativ egal, auch wenn die natürlich fürs Kilometerfressen gebaut wurden. Grundsätzlich muss das Boot das aber abkönnen, und 10KM sind zumindest meines Erachtens nach keine Superkurzstrecke (wie hier ursprünglich im Thread, 700m. Da würde ich nicht mal das Fahrrad für rausholen).

      VG

      Alexander
    • Dann hast du wahrscheinlich auch ein AGR drin oder? Sofern das noch in Funktion ist :D

      Wie gesagt, der Motor wird dadurch keinen großen Schaden nehmen behaupte ich mal. Auch mit ganz normalen 10W40 nicht. Ob das 5WX dann den Kohl Fett macht wage ich zu bezweifeln. So lange man ab und an mal ne längere Tour macht...

      Natürlich ist technisch Kurzstreckenbetrieb immer schlechter als Langstrecke, ohne Turbo und sonstiges Gedöhns fahren wir ja einen der mMn besten PKW Motoren die es gibt, was die Langlebigkeit angeht. Und ob er dann nach 1 oder 1,5 Mio Kilometer hopps geht und es dann daran lag :wayne:
    • Twix schrieb:

      Ganz vergessen es ist ein 190d 2.0. Mit oxikat.
      Kannst du vergessen, der Motor wird nicht warm.
      Ich würde dir raten das Auto stehen zu lassen und ggf. andere Verkehrsmittel oder den ÖPNV zu nutzen.

      Die Schmierung durch gute Ölviskosität ist da nur ein Faktor.
      Ist der Motor kalt haben Zylinder und Kolben größeres Spiel, das führt zu schlechterer innermotorischer Abdichtung.
      Dadurch gelangen mehr Abgase und damit Ruß und Kohlenwasserstoffe ins Öl (schlechtere Ölqualität / Ölverdünnung) aber vor allem wird der mechanische Verschleiß erhöht weil die Kolben mit höherer Energie kippen.
      Vierter Punkt ist Kondenswasser im Öl aber auch in der Abgasanlage.
      Für die Abgasanlage ist es ebenso wichtig das der Motor warm wird.

      Kurzstrecke sollte unbedingt vermieden werden.
      Beim Diesel geht das ab 25Km los.
    • Hallo in die Runde,

      Kann Midnightstar nur zustimmen: Kurzstrecken sind Gift für den Diesel-Motor (Gründe siehe den vorangegangenen Post), und nicht nur für den Motor! Selbst wenn die Ölwechselintervalle alle 5000km das ein oder andere Problem mindern, ist es auf lange Sicht für den Motor problematisch und auch unwirtschaftlich. Die OM601 etc wurden nunmal für Langstrecken / Dauerbetrieb (Taxi) ausgelegt.

      Herzliche Grüße von Dieselfahrer zu Dieselfahrer,
      Peter
    • Ich stimme euch ja zu, dass Kurzstrecken generell nicht gut für Motoren sind.

      Aber gerade der Diesel und noch mehr unsere Saugdiesel sind was Kurzstreckenbetrieb angeht mit das Problemloseste was es so geben kann. Beim Dieselmotor gibt es keinen Kraftstoff, der den Schmierfilm von den Zylinderwänden waschen könnte, beim Vorkammerdiesel schon gleich gar nicht. Der Motor besitzt so etwas wie Leistung oder Drehmoment nicht, wird also auch bei kalter Belastung nicht so stark belastet wie ein vergleichbarer Benziner (die haben alle ein höheres Drehmoment in Bezug auf den Hubraum), die sich ungleich erwärmenden Teile sind zwar da aber bei diesen leistungslosen Motoren ist das nicht so wild. Die OM60X sind auch nicht dafür bekannt, dass sie z.B. gerne Kopfdichtungsschäden haben.
      Der Motor hat aus 2 Litern Hubraum 75PS. Es drücken 126Nm auf die Kurbelwelle. Das ist lächerlich wenig, die OM60X sind als Sauger volllast- und drehzahlfest.

      Natürlich verschleißt ein Motor bei ungünstigen Betriebsbedingungen schneller. Ja und? Irgendwann ist er hald durch. Ein OM60X braucht dafür aber recht lange und ganz sicher braucht er keine extra Sonderbehandlung mit Samthandschuhen. Alle paar Wochen mal richtig warmfahren und alles ist gut.
    • Der Diesel eignet sich durch den relativ hohen Wirkungsgrad noch schlechter als ein Benziner.
      Durch den hohen Wirkungsgrad geht die zugeführte Energie zu vergleichsweise hohem Anteil in Bewegung und es fällt als Abfallprodukt wenig Wärme ab. Dadurch kommt der Motor später auf Betriebstemperatur als ein Benzinmotor.

      Für Kurzstrecken würde sich wirklich am besten ein E-Auto eignen.
      Oder verwende ne Wasser Standheizung die den Kühlwasserkreis vorwärmt.
    • Midnightstar schrieb:

      Der Diesel eignet sich durch den relativ hohen Wirkungsgrad noch schlechter als ein Benziner.
      Durch den hohen Wirkungsgrad geht die zugeführte Energie zu vergleichsweise hohem Anteil in Bewegung und es fällt als Abfallprodukt wenig Wärme ab. Dadurch kommt der Motor später auf Betriebstemperatur als ein Benzinmotor.
      Da hast du grundsätzlich Recht. aber das gilt eher für Direkteinspritzer und da vor Allem für die moderneren. Jeder, der nen TDI im Winter im Flachland fährt, kennt das. Aber unsere alten Vorkammerdiesel sind wirklich keine Wunder an Effizienz, die werden sehr schnell warm und ich bin mir sogar sicher, dass der Unterschied zum Benziner im W201 marginal oder nicht vorhanden ist.

      Midnightstar schrieb:

      Für Kurzstrecken würde sich wirklich am besten ein E-Auto eignen.
      Absolut! :yo

      Midnightstar schrieb:

      Oder verwende ne Wasser Standheizung die den Kühlwasserkreis vorwärmt.
      Mein Diesel durfte schon öfter mit eingelegter Fahrstufe (Automatikgetriebe) im Stand warmzuckeln, damit die Scheiben frei wurden. Wenns schnell gehen muss und mich meine kalten Finger ankotzen, dann kriegt hald auch der kalte Motor Volllast. Der kann das ab :D
    • Danke für eure Antworten,
      Die Frage ist halt wie lange der Motor das mitmacht.
      Wenn er das noch zehn Jahre packt ist die Welt eh eine andere.
      Ich habe ja ein infrarot Thermometer damit müsste man eigentlich mal die öl Temperatur messen.
      Das Kühlwasser ist schon ab 2 km auf Temperatur.
      Ein E Auto ist finanziell nicht möglich, den öpnv kann man auch vergessen.
      Willkommen auf dem Land :D :D
      .
    • Man kann ja aus allem eine Wissenschaft machen, aber ob man das wirklich muss? Aus der reinen Nutzer Perspektive, weiter fahren. Was soll passieren? Bei einem modernen Diesel wäre wohl nach einer gewissen Zeit der DPF und/oder AGR zu, aber sicher nicht beim 190er. Auf der anderen Seite, wo steht geschrieben, dass man das Auto nicht dauerhaft für eine Strecke von 10 km nutzen darf? Klar, für solche Strecken wäre ein kleines E-Auto sicher am besten geeignet. Aber sowas kann man auch nicht herzaubern. Würde mir da echt nicht so groß Gedanken machen. Den Ölwechselintervall ein wenig anpassen kann sicher nicht schaden, im Gegenteil. Und ansonsten halt zwischendurch mal ein wenig Strecke machen. Ob du die hier sonst genannten Risiken eingehen willst, musst du natürlich am Ende selbst entscheiden ;) .
      Wer einmal hinterm Stern gesessen, der wird es niemals mehr vergessen!

      Historie: C 180 W202, 190E W201, CLK 200 C208, ML 320 W163, C 220 W204, CLK 430 A208, S 500 W220, 190E W201
    • Direkt zum Diesel kann ich nicht viel sagen, außer das mein erster 190er ein 2l Diesel war. Diesen Wagen habe ich ganz normal im Alltag genutzt. Gekauft habe ich den damals mit rund 300.000 km und verkauft mit fast 500.000 km! Ich bin den ’ne ganze Zeit mit Pflanzenöl gefahren, und das überall hin. Egal ob Kurzstrecke (5–7 km im nächsten Ort) oder bis nach Spanien! Ich habe weder bei diesem, noch bei irgendeinem anderen Auto Hightech Öl verwendet, immer nur 10 W40. Wenn die Ölpumpe vernünftig arbeitet, ist das Öl eh nach den ersten Umdrehungen überall angekommen. Ich benutzte meinen 190E 2l im Alltag, der Motor, den ich eingebaut habe, stammt aus dem 87er, den ich nach einem Unfall schlachten musste. Als ich den 87er gekauft hatte, war der letzte Ölwechsel über 5 Jahre her (das würde ich selber natürlich nicht so lange vernachlässigen), aber ich habe den Wagen im anschuss noch 300 km nach Hause gefahren. Bei dem Wagen habe ich eine Motorspülung gemacht, und bin den erstmal gefahren. Zwischenzeitlich hat er neue Dichtungen und eine NW bekommen, weil die alte eingelaufen war. Aber das mit der NW ist ja bei der ersten Serie nicht ungewöhnlich. Wie auch immer, dieser ursprünglich vernachlässigte Motor läuft immer noch und verbraucht zwischen dem Ölwechsel kein Öl. Für mich sind Autos und Motorräder jedenfalls Fortbewegungsmittel, die fahren können müssen, egal wie alt die sind. Natürlich dürfen und sollten die auch entsprechend gepflegt werden!
      Gruß Christian
      190D 85er Null Ausstatter Weiß mit Blauem Häuptchen

      190E 84er in weiß mit blauer Innenausstattung und einiges an extras, wie Klimaanlage, ABS, Tempomat....Leider war der Rost schneller.

      190E 87er 2,0 mit Automatik, Innen Blau, Außen Weiss. Kein ABS dafür ASD. Ein Unfall trennte uns :(

      190E 85er 2,0 in Diamantblau und innen....BLAU :D Endlich Klima und Schiebedach
    • Beim Diesel ist es sehr viel wichtiger, einfach mal nach ganz grundlegenden Sachen zu schauen:

      - alle Dichtungen und Schläuche rund um die Einspritzpumpe und Vorförderpumpe erneuern. Das hält den Diesel zuverlässig.
      - Steuerzeiten prüfen, auch den Förderbeginn. Gelängte Ketten sind selten aber kommen vor.
      - Regelmäßige Wartung ist eh klar aber auch mal alle Flüssigkeiten erneuern, vor Allem das Kühlwasser! Wenn der Alu-Zylinderkopf Korrosionsfraß bekommt, wird es ganz doof.
      - wichtig auch, auf Auffälligkeiten zu achten: die Unterdruckpumpe kann einen üblen Motorschaden hervorrufen. Hört man bei Defekt aber. Denn ein gesunder Diesel klingt praktisch immer gleich und strahlt eine stoische Ruhe aus. Wenn sich daran etwas ändert, stimmt etwas nicht.