88er 190D 2.5 - Stadtverkehr - PÖL Empfehlenswert und weitere Fragen!

    • Ein Diesel kennt sowas wie Kaltstartanreicherung garnicht, braucht bei nicht betriebswarmem Motor also prinzipiell nicht mehr als bei warmem. Zumindest wird nicht wesentlich mehr eingespritzt, da sich der Diesel nicht wie Benzin an der kalten Brennraum- und Ansaugoberfläche niederschlägt (kondensiert). Benziner kriegen deshalb auf den ersten Metern extrem viel Sprit, damit das Gemisch stimmt, mit zunehmend wärmerem Motor weniger.
      Beim Diesel ändert sich nix. Das einzige was unsre Motoren haben, ist die Drehzahlanhebung beim Kaltstart. Die dient aber lediglich dem Rundlauf und evtl noch dem Öldruck. Merklich mehr Verbrauch verursacht das nie und nimmer.
      Beim Diesel kommt Mehrberbrauch beim Kaltlauf hauptsächlich durch erhöhte Reibung im Motor, evtl etwas schlechtere Verbrennung und kalten Antriebsstrang (alle Öle relativ zäh).
      Dadurch, dass beim Diesel praktisch fast kein Kraftstoff an die Laufbuchsen gelangt, kann sich der Schmierfilm nicht "abwaschen", ein weiterer Vorteil, speziell beim kalt überfetteten Benziner.
      Startprobleme gibts bei nem gut gewarteten Diesel praktisch auch keine.

      Vielleicht hast du ne Benzinschüssel im Kurzstreckenbetrieb bewegt. Da merkst du deutlichen Verbrauchsanstieg, beim Diesel weniger.
      Moderne Diesel sind für Kurzstrecke auch wieder schlechter, da empfindlicher Turbo und überhaupt hohe Literleistung, die mögen es speziell nicht, kalt getreten zu werden.

      Gruß Jojo
    • Okay im Punkt Durst gebe ich dir recht.

      Aber im Bezug auf Kurzstrecke "vertragen" sprich: nicht kaputt gehen, etc da istn Benziner eigentlich besser. Denke das liegt an der Härteren Zündung von nem Diesel.
      Wenn das Öl noch kalt ist kommt das nicht schnellgenug überall hin um die (stärker belasteten) Teile zu schmieren.

      Andererseits: Mein Auto ist wirklich jahrelang viele viele Kilometer auf ner Strecke von 12km am Stück bewegt worden, gleich zum Anfang nen recht steilen Berg hoch und im Winter mit 15w40. Längste waren so 50km am Stück.

      Hat immer noch auf allen töpfen ca. 21 Bar. (Vielleicht hast du doch recht :lol)
      190 d
      75Ps

      Keine Rakete, aber ein super Auto!
    • Man kann nix pauschalisieren. Aber das spricht doch für sich, wenn der noch immer top läuft. Diesel sind schließlich was die belasteten Teile angeht, wesentlich robuster gebaut.
      Ist auch die Frage, wie der den Berg hochfährt, also wie der kalt getreten wird.
      Es wird auch immer wieder mit Ölversorgung beim Kaltstart argumentiert. Öl fließt nicht vollständig ab, die Schmierstellen haben immer Öl. Und bei nicht zu dicker Plörre stimmt die Schmierung auch im Winter.
      Was ich für viel schlimmer beim Kaltstart und den Metern/Kilometern danach halte, ist der Temperaturwechsel. Sämtliche Lager- und Schmierspalttoleranzen ändern sich mit zunehmender Temperatur und bleiben dann bei Betriebstemperatur in etwa gleich. Wird der Motor nur so bewegt, dass sich die Temperatur ständig ändert (Kurzstrecke, nie über längere Zeit warm), verschleißt natürlich alles etwas schneller, da die Toleranzen nie exakt stimmen können. Daher ist gutes Öl+Filter auch ein Punkt, der helfen kann, der Fahrstil aber sicher noch mehr.

      Gruß Jojo