Tach Gemeinde,
mein letzter Thread zu diesem Thema, aber ich hatte trotz stöbern in den threads noch ein paar "neue" Erfahrungen gemacht . Mir fehlt vielleicht der eine oder andere Ausdruck oder Erklärung, so correct me if I´m wrong
Situation
Die Feder vorn rechts war bei meinem 190D gebrochen. So kündigte es sich an: Stadtverkehr/Kurve, unbeladen... es machte vorne einen lauten Schlag, als würde etwas metallisches mit viel Power auf etwas aus Metall hauen. Ich dachte zuerst ich hätte eine Eisenstange überfahren. Erster Eindruck: das Fahrverhalten wirkt irgendwie schwammiger, bei Bodenwellen machts manchmal Klonk, als würde man mit der Achse bis zur Karosserie federn. Zweiter Eindruck im Dunkeln. Der Wagen wirkt vorne "tiefergelegt". Man sieht das der Abstand Vorderreifen/Kotflügel irgendwie kleiner ist. Aber scheinbar durch den Stabilisator liegt er gleichmäßig tief. dritter Eindruck bei Tags: Die Feder war unten nach eineinhalb Windungen gebrochen, und dadurch war der untere teil der großen Feder, ca 3-4 cm nach hinten gerutscht (das war der "Schlag"). Fahrsicherheit: Ich mußte ein paar mal damit fahren (Händler/Werkstatt), ca, 20 km Stadtverkehr, nie schneller als sechzig, auf ja keinen Fall über den Bordstein. Nach der ersten Fahrt (auf Geräusche achten!) hab ich nochmal mit der Taschenlampe nachgesehen, aber die Position war unverändert.
Die Federn
Die Federn liegen unten nur auf dem Querlenker auf. Oben wird eine dicke Gummikappe auf die Feder "geschraubt" und dieses Ende steckt in der Aufnahme an der Karosserie. Die Feder wird mit einem Federspanner zum Einbau zusammengedrückt. Es müssen immer beider Federn getauscht werden. Beim Benzhändler bestellt, Lieferzeit zwei Tage. Es gibt für den 190D zwei "verschiedene". Eine ist etwas kürzer, dafür ist der Gummi etwas dicker. Lt. Benz könnte man auch eine kurze und eine lange einbauen. Hab aber auf gleiche bestanden. Die Federn sind mit Farbpunkten markiert (meine waren rot, bzw. blau). Prinzipiell hätte ich die alten Gummis weiterverwenden können, die waren noch okay, aber ich wußte nicht ob mein Benz dicke oder dünne Gummis hat.
Budget
Komplettpaket beim Händler ca. 400€..... also:
Neue Federn/Gummis 150€
Selbsthilfewerkstatt 10€/h
Leihwerkzeug 40€
Werkzeug
Es gibt scheinbar zwei Arten von Federspanner. Einer ist ein "Konusspanner" (??). Bei diesem werden oben und unten Metallplatten in die Feder gelegt und der Spanner durch die Feder durchgeschoben, die Platten müssen im Spanner einrasten, dann wird die Feder durch zuschrauben des Spanners gespannt. Es gibt aber auch einen "zweiteiligen" Spanner. Im Prinzip eine lange Schraube mit je einem "Griff" zum Anlegen an die Feder oben und unten. Ich meine es geht nicht ohne Schlagschrauber, ausser Du bist Arnold... den konnte ich aber in meiner Werkstatt ausleihen. Werkzeug/Ratschenkasten, was man halt so hat. Eine Lampe (Baumarkt, 4€) leistet auch gute Dienste.
Tausch der intakten Feder
Vorderrad herunter, und die Hebebühne hochfahren. Die Feder drückt nun den Querlenker nach unten. Nun müssen die Metallplatten des Konusspanners soweit wie möglich oben und unten in die Feder gelegt werden. Liegen die Metallplatten vom Abstand auch nur 2 cm zu nah beieinander wird die Feder nicht ausreichend gespannt und man kriegt sie nicht raus. Nun wird der Konusspanner durch ein Loch im Querlenker von unten durch die Feder und die Platten gesteckt, durch Drehen des Spanners/der Platten rasten die Platten ein. Die Position des Spanners wird von unten mit einer dicken Mutter fixiert. Auf den Spanner kann man unten eine Verlängerung mit Ratschenaufnahme aufstecken, und diese kann man mit dem Schlagschrauber schrauben. Mit dem Schlagschrauber läßt sich die Feder ohne "große" Anstrengung zusammenstauchen und wieder sicher auseinander dehnen. Ich habe versucht eine neue Feder mit der Ratsche klein zu kriegen.. vergesst es. Mit dem Schrauber wird nun die Feder auf "Anschlag" zusammen gedrückt. Dann kann man sie unten auf dem Querlenker absetzen und mitsamt dem Spanner nach oben vorne entnehmen. Bei der neuen Feder drauf achten: das "flache" Ende ist oben. Dort wird vor dem Einbau noch der Gummi draufgesteckt. Bei der Platzwahl der Spannerplatten also noch Platz für den Gummi lassen und den Spanner durch das andere Ende einführen. Die Feder läßt sich mit den Füssen "fixieren" während man sie von oben mit dem Schrauber kleinkriegt. Nun kommt noch der Gummi drauf und die Feder wieder eingesetzt. Beim Entspannen mit dem Schlagsschrauber drauf achten, daß das untere Ende der Feder in der Aufnahme-Rille zu liegen kommt. Zeitaufwand...ich schätze 30-40 min...
Tausch der kaputten Feder
Tricky! war´s bei mir zumindest. Da die gebrochene Feder nach hinten verrutscht war konnte ich den Konusspanner nicht nutzen, weil die untere Platte des Spanners die Feder nicht erreicht hat. Da kam der zweiteilige Spanner ins Spiel. Die Greifer an der Schraube werden auch soweit wie noch möglich oben und unten an der Feder eingesetzt. Das kann ne Scheißaktion sein! Die Spanner müssen sich gegenüberliegen! Dadurch das die Feder verrutscht ist läßt sich die vordere Schraube des Spanner evt. nur mit dem Schlüssel statt mit dem Schrauber erreichen. Ein weiterer Haken an diesem Spanner ist, wenn die Feder gespannt ist, stehen die Schrauben oben soweit heraus, das ich die Feder mit diesem Spanner nicht herausbekam. Also hab ich nach dem Spannen des Federrestes den abgebrochenen Federteil entnommen und die Feder wieder auf dem Querlenker abgesetzt. Es kann ein ziemliches Gefummel sein, bis die Feder den zweiteilige Spanner wieder freigeben. Nun von unten wieder den Konusspanner eingeführt (dem traue ich irgendwie mehr), und weitergemacht wie mit einer intakten Feder. Zeitaufwand: das Problem ist, wieweit ist die Feder verrutscht, wie komm ich von wo hin... mich hats ca 2h gekostet...
Sicherheit
Ich weiß nicht, obs noch andere Spanner gibt, aber ich traue dem Konusspanner mehr, da die Feder im gespannten Zustand nicht seitlich herausspringen kann. Und davor hab ich einen Heidenrespekt. Beim zweiteiligen Spanner sollten die beide Teile einander ziemlich gegenüberliegen sonst könnte die Feder seitlich weg. Arbeitsschuhe mit Metallkappen machen Sinn. Die Verlängerung des Konusspanners kann schon mal runterfallen, und ich hatte Glück, das meine Zehen (ohne Arbeitsschuhe) heil blieben. Vorher unbedingt die Hände fett eincremen oder Handschuhe tragen. Ich hatte den Dreck und die Schmiere noch Tage später an den Händen... Ein zwei kleine Heftpflaster im Werkzeugkasten können auch ganz gute Dienste leisten
Ich hatte erst den intakten gewechselt, und hab mit "Lehrgeld zahlen" und Ratsche (danke für den Tipp mit dem Schlagbohrer!) 2 h gebraucht. Die kaputte hat ich summa summarum auch 2 h gebraucht, was aber hauptsächlich am Platzieren und Rumspielen mit den Spannern lag. Jetzt sollte es schneller gehen
Gruß Thomas
mein letzter Thread zu diesem Thema, aber ich hatte trotz stöbern in den threads noch ein paar "neue" Erfahrungen gemacht . Mir fehlt vielleicht der eine oder andere Ausdruck oder Erklärung, so correct me if I´m wrong
Situation
Die Feder vorn rechts war bei meinem 190D gebrochen. So kündigte es sich an: Stadtverkehr/Kurve, unbeladen... es machte vorne einen lauten Schlag, als würde etwas metallisches mit viel Power auf etwas aus Metall hauen. Ich dachte zuerst ich hätte eine Eisenstange überfahren. Erster Eindruck: das Fahrverhalten wirkt irgendwie schwammiger, bei Bodenwellen machts manchmal Klonk, als würde man mit der Achse bis zur Karosserie federn. Zweiter Eindruck im Dunkeln. Der Wagen wirkt vorne "tiefergelegt". Man sieht das der Abstand Vorderreifen/Kotflügel irgendwie kleiner ist. Aber scheinbar durch den Stabilisator liegt er gleichmäßig tief. dritter Eindruck bei Tags: Die Feder war unten nach eineinhalb Windungen gebrochen, und dadurch war der untere teil der großen Feder, ca 3-4 cm nach hinten gerutscht (das war der "Schlag"). Fahrsicherheit: Ich mußte ein paar mal damit fahren (Händler/Werkstatt), ca, 20 km Stadtverkehr, nie schneller als sechzig, auf ja keinen Fall über den Bordstein. Nach der ersten Fahrt (auf Geräusche achten!) hab ich nochmal mit der Taschenlampe nachgesehen, aber die Position war unverändert.
Die Federn
Die Federn liegen unten nur auf dem Querlenker auf. Oben wird eine dicke Gummikappe auf die Feder "geschraubt" und dieses Ende steckt in der Aufnahme an der Karosserie. Die Feder wird mit einem Federspanner zum Einbau zusammengedrückt. Es müssen immer beider Federn getauscht werden. Beim Benzhändler bestellt, Lieferzeit zwei Tage. Es gibt für den 190D zwei "verschiedene". Eine ist etwas kürzer, dafür ist der Gummi etwas dicker. Lt. Benz könnte man auch eine kurze und eine lange einbauen. Hab aber auf gleiche bestanden. Die Federn sind mit Farbpunkten markiert (meine waren rot, bzw. blau). Prinzipiell hätte ich die alten Gummis weiterverwenden können, die waren noch okay, aber ich wußte nicht ob mein Benz dicke oder dünne Gummis hat.
Budget
Komplettpaket beim Händler ca. 400€..... also:
Neue Federn/Gummis 150€
Selbsthilfewerkstatt 10€/h
Leihwerkzeug 40€
Werkzeug
Es gibt scheinbar zwei Arten von Federspanner. Einer ist ein "Konusspanner" (??). Bei diesem werden oben und unten Metallplatten in die Feder gelegt und der Spanner durch die Feder durchgeschoben, die Platten müssen im Spanner einrasten, dann wird die Feder durch zuschrauben des Spanners gespannt. Es gibt aber auch einen "zweiteiligen" Spanner. Im Prinzip eine lange Schraube mit je einem "Griff" zum Anlegen an die Feder oben und unten. Ich meine es geht nicht ohne Schlagschrauber, ausser Du bist Arnold... den konnte ich aber in meiner Werkstatt ausleihen. Werkzeug/Ratschenkasten, was man halt so hat. Eine Lampe (Baumarkt, 4€) leistet auch gute Dienste.
Tausch der intakten Feder
Vorderrad herunter, und die Hebebühne hochfahren. Die Feder drückt nun den Querlenker nach unten. Nun müssen die Metallplatten des Konusspanners soweit wie möglich oben und unten in die Feder gelegt werden. Liegen die Metallplatten vom Abstand auch nur 2 cm zu nah beieinander wird die Feder nicht ausreichend gespannt und man kriegt sie nicht raus. Nun wird der Konusspanner durch ein Loch im Querlenker von unten durch die Feder und die Platten gesteckt, durch Drehen des Spanners/der Platten rasten die Platten ein. Die Position des Spanners wird von unten mit einer dicken Mutter fixiert. Auf den Spanner kann man unten eine Verlängerung mit Ratschenaufnahme aufstecken, und diese kann man mit dem Schlagschrauber schrauben. Mit dem Schlagschrauber läßt sich die Feder ohne "große" Anstrengung zusammenstauchen und wieder sicher auseinander dehnen. Ich habe versucht eine neue Feder mit der Ratsche klein zu kriegen.. vergesst es. Mit dem Schrauber wird nun die Feder auf "Anschlag" zusammen gedrückt. Dann kann man sie unten auf dem Querlenker absetzen und mitsamt dem Spanner nach oben vorne entnehmen. Bei der neuen Feder drauf achten: das "flache" Ende ist oben. Dort wird vor dem Einbau noch der Gummi draufgesteckt. Bei der Platzwahl der Spannerplatten also noch Platz für den Gummi lassen und den Spanner durch das andere Ende einführen. Die Feder läßt sich mit den Füssen "fixieren" während man sie von oben mit dem Schrauber kleinkriegt. Nun kommt noch der Gummi drauf und die Feder wieder eingesetzt. Beim Entspannen mit dem Schlagsschrauber drauf achten, daß das untere Ende der Feder in der Aufnahme-Rille zu liegen kommt. Zeitaufwand...ich schätze 30-40 min...
Tausch der kaputten Feder
Tricky! war´s bei mir zumindest. Da die gebrochene Feder nach hinten verrutscht war konnte ich den Konusspanner nicht nutzen, weil die untere Platte des Spanners die Feder nicht erreicht hat. Da kam der zweiteilige Spanner ins Spiel. Die Greifer an der Schraube werden auch soweit wie noch möglich oben und unten an der Feder eingesetzt. Das kann ne Scheißaktion sein! Die Spanner müssen sich gegenüberliegen! Dadurch das die Feder verrutscht ist läßt sich die vordere Schraube des Spanner evt. nur mit dem Schlüssel statt mit dem Schrauber erreichen. Ein weiterer Haken an diesem Spanner ist, wenn die Feder gespannt ist, stehen die Schrauben oben soweit heraus, das ich die Feder mit diesem Spanner nicht herausbekam. Also hab ich nach dem Spannen des Federrestes den abgebrochenen Federteil entnommen und die Feder wieder auf dem Querlenker abgesetzt. Es kann ein ziemliches Gefummel sein, bis die Feder den zweiteilige Spanner wieder freigeben. Nun von unten wieder den Konusspanner eingeführt (dem traue ich irgendwie mehr), und weitergemacht wie mit einer intakten Feder. Zeitaufwand: das Problem ist, wieweit ist die Feder verrutscht, wie komm ich von wo hin... mich hats ca 2h gekostet...
Sicherheit
Ich weiß nicht, obs noch andere Spanner gibt, aber ich traue dem Konusspanner mehr, da die Feder im gespannten Zustand nicht seitlich herausspringen kann. Und davor hab ich einen Heidenrespekt. Beim zweiteiligen Spanner sollten die beide Teile einander ziemlich gegenüberliegen sonst könnte die Feder seitlich weg. Arbeitsschuhe mit Metallkappen machen Sinn. Die Verlängerung des Konusspanners kann schon mal runterfallen, und ich hatte Glück, das meine Zehen (ohne Arbeitsschuhe) heil blieben. Vorher unbedingt die Hände fett eincremen oder Handschuhe tragen. Ich hatte den Dreck und die Schmiere noch Tage später an den Händen... Ein zwei kleine Heftpflaster im Werkzeugkasten können auch ganz gute Dienste leisten
Ich hatte erst den intakten gewechselt, und hab mit "Lehrgeld zahlen" und Ratsche (danke für den Tipp mit dem Schlagbohrer!) 2 h gebraucht. Die kaputte hat ich summa summarum auch 2 h gebraucht, was aber hauptsächlich am Platzieren und Rumspielen mit den Spannern lag. Jetzt sollte es schneller gehen
Gruß Thomas
190D/92/126TKM
www.cairorecords.com
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