Basteldiesel - fit für den Sommer

    • Naja wegen dem Rennen, den hatte ich auf PÖL mit Anschlag Tachonadel durch die Kasslerberge gejagt. der geht schon echt gut.

      Der hatte mir das damals nicht mal so wirklich uebelgenommen als eine der Kraftstoffleitungen gebrochen war und er nur noch auf 3 Toeppen lief. *g*

      ging immer noch mit so 130 ueber die Bahn. War aber ne riesen Sauerei als der Wagen einmal komplett eingeölt war. (war isch auch mit PÖL unterwegs)



      Wegen Rost, ja da hatte ich auch nichts gemacht gehabt, war aber eigentlich auch mal angedacht gewesen da was zu Unternehmen. Haette ich nur mal vorher wieder nach Berlin gemusst. Da is ja meine Stammwerkstatt.



      Aber das mit dem Rost hast du ja scheinbar ganz gut in den Griff bekommen wie ich gesehen habe. War aber auch reichlich Arbeit.

      Wegen dem Aerger den du mom. mit der Karre hast das is wirklich nich schoen. Aber wie ich sehe bist du auf dem guten Weg das zu loesen.
    • Mir ists hald aufgefallen, dass der Motor gerade in hohen Drehzahlen, so ab dem Schaltstrich vom 2. Gang läuft er im 3. echt hervorragend und wird recht agil (was man so vom Diesel hald erwarten kann...), da ist mein Weißer träger. 160 auf der Uhr gehn wirklich überall problemlos und er will noch weiter. Das Ding mag Drehzahl.
      Der Rost an der Karosse ist eigentlich echt nicht wild, die paar Löcher warn an unwichtigen Stellen und ne gute Übung, das warn meine Schweißer-Anfänge 8)

      Ich wollts ja nicht anders, das kommt davon, wenn man übermotiviert Zitrronensäure in den Kühlkreislauf kippt. Aber besser so als unterwegs liegen bleiben. Jedenfalls hab ich auf alle Vorbesitzer geflucht wie ein Rohrspatz, als das mit den Froststopfen klar war... :angry: :wütend :rasta
      Aber es schaut ganz so aus, als wäre wieder alles dicht! Fast alles. Jetzt hat sich nämlich noch der originale Wärmetauscher gemeldet, also das Leitungsstück, das gleichzeitig als Kraftstoff-WT und als Heizungsvorlauf dient und im Zylinderkopf steckt. Trotz intakter äußerer Zinkschicht gibts im Rohr kleine Löcher, d.h. von innen durchgefault. Was ich jetzt mache, weiß ich noch nicht genau. Entweder ich nehm das alte Anschlussstück und schweiß da was draus, evtl dreht mir mein Bruder auch ein etwas geändertes zum Rohr anschweißen oder ich such ein intaktes Gebrauchtteil. Letzteres wird sicher schwierig, sowas gibts nur dann aufm Schrott, wenn ein Motor verschrottet wird. Kommt aber praktisch nicht vor, die gehn alle in den Export. Original und neu sicher unbezahlbar. Also wird wohl gebastelt, muss nur schaun wo ich fertige Biegungen aus Stahlrohr herkrieg...
      Dass der WT dann weg ist, stört nicht, der Kraftstoffthermostat ist auch schon rausgeflogen. Unnötiger Krempel.

      Jedenfalls zischts jetzt nirgends mehr, wenn ich Druck aufs System gebe und am ZK-Ausgang zuhalte, den Innenraum-WT hab ich allerdings noch nicht dran, der dürfte ja aber dicht sein. Wenn nicht, muss ich irgendwas kaputt machen.
      Werd nachher mal beim Schlosser vorbeirauschen und nach Biegungen Ausschau halten. Im Heizungsbau dürfts sowas auch geben. Oder morgen früh aufm Schrottplatz. Jetzt eilts dann auch nicht mehr...

      Die ESP ist jetzt wieder drin und in richtiger Position. Mit meiner Behelfs-Methodegeht das nach wie vor prima. Habs vor der Demontage geprüft und werd den FBG etwas früher als vorher einstellen, das passt dann.
      Was der eigentliche Mist beim ESP-Einbau ist, ist dieser verflixte Vielzahn. Ich geh immer so vor: Pumpe reinstecken, in etwa auf Mittelstellung der Langlöcher positionieren, Pumpe durch Drehen an der KW-Mutter am Motor auf FBG stellen, Pumpe rausziehen, Motor auf ~20° vor OT stellen, Pumpe wieder rein und gut. Dann hat man i.d.R. genug Verstellweg in beide Richtungen. Nur musste ich bis jetzt bei allen Pumpen rütteln, um den Vielzahn ineinander geschoben zu bekommen. Dabei muss noch jemand von vorn am Spritzversteller gegendrücken, sonst gibt der nach. Bei der ganzen Aktion ist dann das Problem, dass man schnell mal nen Zahn versetzt reinflutscht und schon heißts: nochmal, bitte! Heute sicher 6-8mal... Und das strengt echt an, vornüber gebeugt die recht schwere Pumpe da zu halten, rütteln, drücken... Aber es passt jetzt. Werd nachher trotzdem nochmal prüfen, obs auch der richtige OT ist. Wenn sich das nämlich später rausstellt, wirds ätzend...
      Hab jetzt erstmal kein Bock mehr, vll heut Abend nochmal aber es wird langsam wieder! :) Man weckt hald immer schlafende Hunde...

      Nebenbei haben wir jetzt noch die Scheinwerfer verkabelt und die Magnetkupplung für den Lüfter manuell zuschaltbar gemacht. Wenn alles wie geplant läuft, gehts Anfang März nach Marokko in Urlaub, irgendwie glaub ich noch nicht so recht dran...

      Gruß Jo
    • Wegen dem WT, das kann sein, denn Leitungswasser frisst fantastische loecher in Alu. Muss mal schauen ob ich noch die Fotos von dem alten Zylinderkopf habe. Das sieht aus als ob da ne Made im Apfel war oder nen Holzwurm. So oder so aehnlich kann man sich das vorstellen.

      Mein Vater hatte bei seinem Terratium auch mit nem Alu WT gearbeitet und das ganze mit Leitungswasser durchflutet er sagte alle paar Wochen konnte er das Ding erneuer weil das Wasser sich durchgefressen hatte.



      Und der Wagen wurde leider ne ganze weile "nur" mit Wasser gefahren.
    • Hallo zusammen!

      Er läuft wieder! :jippii Hab seit ner Stunde fast alles wieder zusammen, nur das Lüftergeraffel ist noch draußen und der Innenraum sieht noch nach Chaos aus. Egal, fährt, heizt und scheint dicht zu sein außer am Heizungsventil, da tropfts. Vll nur die Schelle nicht fest. Motor läuft wie erwartet etwas härter, FBG ist jetzt 3° früher. Insgesamt war der Rest kein Problem mehr, das Rohrstück hab ich aus nem alten Kleiderständer vom Schrott und dem Original-Anschlussstück geschweißt und gebogen. Auch sonst war der restliche Zusammenbau eher problemlos, nur bei der Kälte und dem schlechten Licht geht alles viel langsamer von der Hand als sonst.
      Jetzt wird das Kühlsystem noch vollends durchgespült und dann gibts frisches mit ordentlich Frostschutz, dann wird noch der Rest verkuddelt und in Ordnung gebracht. Der Motor geht noch nicht per Zündschlüssel aus, irgendwo ist da noch ein Unterdruckschlauch nicht verstöpselt.

      Gruß Jo
    • Richtig, das ist herrlich! :D Aber es tut jetzt wieder, da war nur der Schlauch zur Leuchtweitenregulierung nicht angestöpselt.
      Jetzt ist kühlwassertechnisch wirklich alles dicht, keine Tropfen mehr aufm Boden! :jippii
      Nur schreit die Kiste nach nem Satz neuer Spurstangen. Hab heut mal drunter geschaut weils da ab und an komisch *klock* machte beim Einschlagen, es ab und an quietschte beim Lenken und bei einer Grobprüfung klar war: da ist was faul. Grobprüfung: Einer dappt immer wieder abwechselnd kräftig auf eine Seite eines Vorderreifens, wenn sich dann auf der andren Seite nix oder weniger tut als auf der Seite wo getreten wird, stimmt was nicht. Also ein Kopf ist wirklich hinüber, bin richtig erschrocken als ich das gesehn hab. Dafür fährt das Auto echt noch erstaunlich direkt... Quietschen tut der Lenkungsdämpfer! Wenn dder fertig ist, kommt Simopns alter rein, der ist noch gut. Hinterachse ist absolut ok, hab mit ner Eisenstange an sämtlichen Streben rumgehebelt.
      Den Anschluss unten am Getriebe für den Rückfahrscheinwerfer hab ich mit ner Krokoklemme (Prüfklemme) zum Pin gebrückt, war zu faul zum Löten. Geht erstmal wieder. Und unten am Schaltgestänge die Lagerbuchse aus Plastik wollt ich tauschen, da man aber bescheiden drankommt und von der alten noch die Hälfte da war und die nur immer wieder rausgerutscht ist weil ein Rand fehlte, hab ich die jetzt mit zwei Kabelbindern als Distanzstück gegens Rausrutschen gesichert, jetzt ist der Wählhebel wieder straff. :yo Irgendwann wenn meine Hebebühne steht mach ich das alles gescheit, so hats alles 10min gedauert.
      Zu der Plastiklagerbuchse: Ich glaub ich werd nur die eine gegen ein Neuteil tauschen und die andre gegen einen Eigenbau. Und zwar aus dem Grund weil man an die am Getriebe ums Verrecken nicht so gut drankommt, dass man die reingepresst kriegt. Man müsste das Getriebe ablassen. Nene :nono: Im Grunde tuts da ne längere Hülse mit Innendurchmesser der Stange und Außendurchmesser des Hebels. Die muss man wenigstens nicht einpressen. Mal sehn ob noch was Passendes rumliegt... Es lebe das professionelle Pfuschen! :rasta
      Nebenbei hab ich noch angefangen, die Dachgepäckträger-Konstruktion zu basteln.

      Gruß Jo
    • Gullideggl schrieb:

      Zu der Plastiklagerbuchse:
      Hallöchen,

      Die Buchse zu erneuern ist, zugegeben,etwas fummelig,aber mit einem Trick klappt es ganz gut.Einen dicken Schraubenzieher knapp unterhalb der Öse zwischen Getriebe und den Hebel klemmen,damit der sich nicht verbiegt.Neue
      Buchse an einer Seite mit etwas
      Wälzlagerfett einstreichen,an die Öse pappen und mit einem geeigneten
      Montiereisen die Buchse in die Öse hebeln.



      Gruß Bianca


      LEBE DEINEN
      TRAUM BEVOR DU DEIN LEBEN LANG TRÄUMST
    • Die Buchse zu erneuern ist, zugegeben,etwas fummelig,aber mit einem Trick klappt es ganz gut.Einen dicken Schraubenzieher knapp unterhalb der Öse zwischen Getriebe und den Hebel klemmen,damit der sich nicht verbiegt.Neue Buchse an einer Seite mit etwas
      Wälzlagerfett einstreichen,an die Öse pappen und mit einem geeigneten
      Montiereisen die Buchse in die Öse hebeln.

      Danke für den Tipp! So in etwa hab ich mir das auch erst gedacht, ein Stück Flachstahl zurechtbiegen, so dass es als Hebel taugt und dann ran. Das mit dem Gegenhalten leuchtet auch ein, der Hebel gibt recht leicht nach. Aber dann so unterm Auto liegend wars einfach nicht gemütlich genug, um Geduld aufzubringen. Naja, warten wir bis die Bühne steht :D

      Gute N8!
      Gruß Jo
    • Servus zusammen!



      Wir waren vom 11.03. bis 03.04. auf Tour und von 14.03. bis 31.03. in Marokko unterwegs, der Basteldiesel ist jetzt wieder daheim und freut sich, fast 10tkm mehr auf der Uhr zu haben. Davon rund 800km auf teils wirklich richtig miesen Pisten, 4mal Sandblecheinsatz, zahlreiche Aufsetzer mit dem massiven Unterfahrschutz für Motor- und Getriebeölwanne, ein kaputtes Radlager vorne, ein kaputtes Motorlager, defekte Glühkerzen oder Relais (muss ich noch prüfen), drei Reifenpannen, ein gerissener Motorhaubenzug und ein zu knarzen beginnendes Traggelenk sind die Federn, die der Wagen auf der Tour lassen musste. Die Kiste ist voll Dreck und sieht aus wie Sau. Werd heut noch Bilder machen.

      Lange schon wars im Hinterkopf, irgendwann nach Marokko oder auch noch weiter runter zu starten, der Basteldiesel war eigentlich u.a. dafür gedacht.
      Simon hatte aber keine Zeit mehr und mit andren Kumpels, die in Frage gekommen wären wars das selbe. Also warten. Und im Januar tat sich was auf, ich lernte eine etwas durchgeknallte W123-Fahrerin kennen, die für die Reise perfekt geeignet zu sein schien. Die Vermutung hat sich aufs Beste bestätigt und der Urlaub war einfach nur genial! Es war mit ganz großer Sicherheit nicht mein lezter Aufenthalt in Marokko, ich bin durchweg positiv überrascht und meine Erwartungen wurden weit übertroffen: die Leute, die Landschaft, das Wetter, alles einfach nur spitze! Es ist dermaßen geil dort, man möchte gar nicht mehr zurück... Und gerade die Leute und die Lebensweise dort ist eine wahre Gnade, soviel gelacht und mit andren wildfremden Menschen mitgestrahlt hab ich noch nie...

      Insgesamt warn wir eher rustikal und autark unterwegs, haben Touristenzentren, Sehenswürdigkeiten und größere Städte gemieden, waren nicht einmal auf Campingplätzen oder in Hotels, sondern es wurde nur wild gecampt in wirklich überragender Landschaft, meist abseits größerer Orte, trotzdem hatten wir nach kurzer Zeit keine Berührungsängste mit Einheimischen (die wirklich ÜBERALL sind) mehr und es gab viel zu lachen. Die Zeit war eigentlich zu kurz, 5 Wochen sollte man sich nehmen aber da der Weg das Ziel war, war das egal. Dadurch dass kurz vorher alles sehr schnell ging und der Unterfahrschutz erst am geplanten Abfahrtstag (10.03.) um 14:00Uhr fertig war und das Auto ansonsten noch "nackt" und unbepackt dastand und ich schließlich erst nachts dazu kam, meine Unterhosen zusammenzukramen, die ganze Sache also sehr spontan war, wurde vor der Abfahrt praktisch weder eine Karte ernsthaft gesichtet noch im Reiseführer geblättert. Wichtig sind ja nur die Papiere und die gute Laune! Alles andre darf sich ruhig unterwegs ergeben, Marokko ist dazu wirklich unkompliziert genug.
      Ich hatte vor der Abfahrt schon befürchtet, das Fazit würde lauten: Liegestühle statt Sandblechen. Aber dem war nicht so. Allerdings sind 2 Ersatzkanister völlig übertrieben, die anfängliche Dachtrgerkonstruktion erwies sich als Mist und auch auf 3 Ersatzreifen könnte man verzichten, wenn man dort bei Defekt neue kauft. So lang sind Pistenabschnitte nicht. Allerdings ist nur noch das originale Ersatzrad unangetastet und intakt, 2 Reifen sind trotz Flickzeug geschrottet.

      Ich hoffe, die Speicherkarte meiner Digicam doch noch auslesen zu können, sonst wirds leider nur sehr schlechte und sehr unvollständige Bilder von ner uralten Digicam geben. Wenns interessiert, schreib ich noch nen Reisebericht zusammen und stell den mitsamt Bildern hier ein. Könnte aber noch dauern, muss diese Woche noch schrauben und näxte Woche gehts mit Unigülle weiter.

      Gruß Jo
    • Morgähn!

      Bilder gibts leider nur recht miese und von den geilsten Aktionen wo die Kiste richtig geschunden wurde leider garkeine... Die Speicherkarte ist hinüber. Was solls, werd da eh nochmal runter fahren, da führt kein Weg dran vorbei!

      Da bist du quasi auf den Spuren von Markus Besold gereist,kennst du den?

      Klar! So in etwa vielleicht, wer den liest, kommt dich fast nicht dran vorbei, auch auf Tour zu gehn. Etwas abgespeckt versteht sich, meine Synapsen sind nicht ganz so verrückt geschaltet! Das Taschenbuch hab ich natürlich längst :yo

      Was für Papiere benötigt man eigentlich für so einen Trip?
      Papiere sind ganz wenige und einfach zu besorgen:
      - gültiger Reisepass (auch ein vorläufiger RP geht)
      - grüne Versicherungskarte (muss für Marokko gültig sein, dürfte Standard sein und kost nix extra)
      - Vollmacht des Fahrzeughalters, falls nicht der Halter selbst fährt. Vordrucke gibts über Google vom ADAC, dort kann man sich dann auch nen Stempel zur Bestätigung draufdrücken lassen. Unterschrift vom Halter ist aber wohl wichtiger.
      - Führerschein

      Insgesamt ist Marokko echt unkompliziert, etwas Französisch hilft viel. Mit Händen und Füßen gehts auch irgendwie. Perfektes Französisch verhindert viele lustige Situationen mit Einheimischen, eröffnet einem aber wiederum die Möglichkeit, sich gescheit zu unterhalten. Bei uns wars eher lustig :klatsch Diesel kostet ~70ct, teuerster Posten danach ist Wasser, das ist etwas teurer als in D und man säuft und kocht schon was weg. 1kg göttliche Oliven kostet 70ct, Obst und Gemüse ist auch sehr günstig und sehr sehr gut! Supermärkte wie man sie aus Europa kennt, gibts nur in größeren Städten und da warn wir eh kaum. Man kauft alles in kleinen Läden, die alle in etwa das selbe anbieten, mal mehr, mal weniger Auswahl. Fähre kostet wohl so 100-160€, je nach Buchungszeit, Fähre, Abfahrtszeitpunkt oder Sonderangebot auch weniger. Wir sind auf der Hinfahrt für 148€ (2 Pers., 1 Auto) rüber, zurück für 115€. Man lernt dazu. Rüber sind wir direkt am Hafen an die Schalter, da warn alle Preise gleich und man bucht die nächste Fähre. An den Ständchen und Häuschen vor dem Hafen sind die Preise sehr unterschiedlich, es werden mehrere Fähren zu verschiedenen Zeiten angeboten, zurück war 157€, 137 € oder 115€ zur Auswahl, mit jeweils späterer Abfahrtszeit. Also noch an den Strand in Ceuta geflackt und die späteste Fähre genommen. Keine Ahnung obs viel günstiger geht aber nächtes Mal werd ich mich mehr informieren und auch vor Ort viel rumfragen und vergleichen.

      Alles in allem kann ich Marokko nur empfehlen, auch ohne Pistenfahrten ist das Land der Hammer! Mit jedem normalen Auto, das einiges an Gepäck verträgt, kann man da problemlos runterfahren, die meisten Strßen sind in Ordnung und die schlechten gehn auch. Schlaglöcher und Schotter hält jedes Auto aus.

      So, am Basteldiesel ist jetzt alles wieder (fast) wie vorher. Träger runter und 4 neue Glühkerzen drin. Waren alle hinüber, springt jetzt wieder perfekt an und läuft sofort rund.
      er hat seinen zweck erfuellt, er war fuer die Marokko tour geplant und das hat er geschafft. Coole sache. Mehr fotos...

      Und weil er so gut fährt, wird er weiterhin am Fahren gehalten. Zur Zeit ist mir ein verranztes Auto 100mal lieber als ein saubres, gerade im Winter. Auch wars nicht die letzte Tour, so bald wie möglich gehts wieder los! :rockon Fotos kommen die Tage noch...

      Gruß Jo
    • Los gehts mit dem Bericht...

      Ich hab nachmittags Ruth abgeholt, um das Auto zu packen, die nackte Karre war ja nun startklar. Jedoch weder Wäsche, Papiere, Ausrüstung, Ersatzteile, Werkzeug, Gerätschaften und Dachträger waren irgendiwe auch nur im Ansatz beisammen... Also gings erstmal los mit Dachträger basteln. In der Idiotie musste ich natürlich das Rad neu erfinden und die Bleche seitlich montieren mit den Ersatzreifen dazwischen. Was man alles für Marokko wirklich benötigt war auch nicht klar, lediglich: Es gibt dort Pisten und die wollen wir fahren. Wie lang die dort zurückzulegenden Strecken sind, würde ein Blick in die Karte offenbaren. Aber nein, die wird erst nach der Abfahrt gesichtet und man mimmt zwei 20l-Kanister mit... Ich dachte auch, es wäre praktischer, die Bleche schon jeweils auf der richtigen Seite zu haben und das war dann das Kriterium, die so zu montieren. Sah ja schon scharf aus, der riesige Träger aber war eigentlich aerodynamisch und auch von der Praktikabilität her Mist. Egal. Hier wird gerade montiert, inzwischen ist es Nacht.
      Jedenfalls gings dann um ca. 1 Uhr am 11.03. tatsächlich los, nicht wie geplant am Nachmittag davor :rasta Der Spanngurt, der vorne voll im Wind hing, machte ab 40km/h ein derartiges Getöse, dass es nicht auszuhalten war. Rein aus Zufall hab ich gleich das Richtige gemacht: Nen Expander drangespannt, dann konnte der gespannte Gurt nicht mehr schwingen, es war Ruhe! Allerdings merkte man den Luftwiderstand schon deutlich, Verbrauch war dann 7,6 Liter, etwas viel für nur ab und zu max. 120km/h. Wir fuhren noch bis ca. 100km nach Frankreich rein, dann ging so gegen halb 6 nix mehr. Also in ne Haltebucht gefahren, Schlafsäcke, Kissen und Decken vorgekramt und 3 Stunden gepennt. Schon hier zeigte es sich, wie unkompliziert Ruth für sowas ist: völlig wurscht, wann wo wie und wie lange gepennt wird, sie strahlt einfach und gut ists. :yo
      Dann gings weiter durch Frankreich, natürlich ohne Mautstrecken. Wir hatten uns lediglich einmal auf die Autobahn verfranzt und mussten bis zur nächsten Abfahrt für gerade einmal 10min Autobahn 3,50€ blechen. Nicht mit uns, das kommt nicht wieder vor! Insgesamt läuft das recht gut, wir sind über Stuttgart, Freiburg, Mulhouse, Belfort, Besancon, Bourg-en-Bresse, Lyon, Valence, Montelimar, Orange, Nimes, Montpellier, Beziers, Perpignan nach Spanien gefahren. Wenn man das mal raushat, dass Stadtautobahnen nix kosten und man die großen Städte einfach darauf umfährt, läuft es eigentlich einwandfrei, wenn auch langsam. Diesmal hatten wir das raus, mit Simon war das noch anders.
      Irgendwann später morgends hielten wir bei strahlender Sonne und gut 20°C an nem See an und genossen die Croissants und Baguettes, die wir hier erworben hatten. Das Auto fällt in Europa extrem auf, keiner scheint so richtig zuordnen zu können, was man mit der Kiste vorhaben könnte, es gab viel zu lachen...
      Ich weiß nicht genau, wie weit wir an diesem Tag noch kamen, jedenfalls wurde irgendwo in Frankreich auf nem Hügel genächtigt. War sehr schön und ruhig dort, zwar kühl und windig aber abgelegen. Dort gabs in der Pampa jede Menge Spuren von Geländefahrzeugen und es war sehr hügelig, dort wurde das Auto zum ersten Mal voll beladen getestet, also was so an Steigung und Böschungswinkel möglich ist ohne Aufsitzer. Wie erwartet zeigte sich schon hier, dass ein Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler alles andere als nachteilig ist. Man kann anhalten, egal wie steil und wieder anfahren, ohne eine Kupplung schinden zu müssen, die Kraft geht nie aus! Vorher dreht halt ein Rad durch. Man kann auch extrem langsam extreme Steigungen hoch, so dass man auch dann noch um Felsbrocken oder Rinnen rummanövrieren kann. Mit Schaltgetriebe so definitiv unmöglich. So stand die Kiste über Nacht, das war dann morgends.

      Das Wetter war wieder Mist und es ging weiter. Außer vielen verwunderten Blicken nix Besonderes. Oder doch: in Spanien gibts bei LIDL Pöl für 1,05€/Liter. Gut, das! Abends fuhren wir wieder durch Zufall einen richtig guten Nachtplatz direkt an der Küste an, dort war kein Verbotsschild o.ä., man durfte da also hinfahren. Wenn nicht auch egal, merkt eh keiner. Wie immer wurde das Auto so geparkt, dass die Schnauze etweas erhöht ist. So schläft sichs wesentlich besser! Der Blick war auf ein schön beleuchtetes Städtchen am Meer gerichtet. Hier nochmnal aus andrer Position.

      Nach ausgiebigem Frühstück gings dann gemütlich weiter. Irgendwo in Spanien dann entdeckte ich einen Schotterweg, der recht steil nen Hügel hochführte. Da wir Zeit hatten, wurde der natürlich befahren. Scheiße war das krass! Der Weg war furztrocken und der Untergrund weitgehend fest, es ging besser als erwartet. Hier ein Bild von der Abfahrt. Beim Runterfahren MUSS der Leerlauf rein, sonst schiebt das Auto weiter und es wird hässlich. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Basteldiesel auch genannt: "die Bergziege" :klatsch

      An diesem Tag musste es noch weitergehn bis ganz runter, wir wollten am Tag drauf die Fähre Algeciras - Ceuta nehmen und weil ich da schonmal mit Simon und dem Weißen unten war und bei Gibraltar nen richtig coolen Nachtplatz kannte, wurde der angefahren. Wir fanden die Stelle, wo es auf den Schotterweg über geht auch bald. Was ich aber nicht erwartet hätte: wo der Weiße 2007 einfach so hingefahren ist, kam der Basteldiesel nicht hin. Grund waren wohl recht heftige Regenfälle, die den Weg nach hinten am Strand absolut unbefahrbar machten. Wir kamen nur ca. 500-800m und dann gings einfach nicht mehr, zu krasse tiefe Furchen und Absätze. Der Weg war stellenweise einfach weggespült, schon für das kurze Stück musste man durch reichlich tiefe Pfützen, mit Wasser gefüllte Schlaglöcher fahren und durch herunterhängendes Geäst von den Büschen brechen. War einfach nicht möglich. Also fuhren wir zurück zum Parkplatz und benutzten trotz Arschkälte und Regen erstmals die Kanisterdusche. Die besteht aus einem Fass mit Deckel, unten ein Hahn von nem Mostfass (glaub ich) und nem Stück Schlauch dran. Fassungsvermögen sind 50-60 Liter. Funktioniert jedenfalls prima und hat sich auch danach weiter bestens bewährt! Auch hier ist Ruth total unkompliziert. Wird hald am Auto aufm Parkplatz geduscht, ist halt so. Macht ja Spaß und daher wird dabei gestrahlt :yo
      Es wurde noch gekocht, das war dort trotz Regen gut möglich weils da nen Turm mit Vordach gab. Duschen waren am Strand auch funktionsfähig, das bemerkten wir aber zu spät. Am nächsten Tag besorgten wir noch nen Gaskocher und kauften bei Aldi noch etwas Essen ein. So sah die Karre nach der Busch-Durchfahrung dann aus... Der Großteil an Blüten und Blättern war da vom nächtlichen Regen schon wieder weggewaschen.

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