Basteldiesel - fit für den Sommer

    • Gunna schrieb:

      Es ist aber weniger das Geld, das, das begrenzt, sondern leider die Zeit und die eigenen Möglichkeiten.
      So ist es. Ich bin hier recht gut ausgestattet aber hab noch genug andere Baustellen und dann fehlt mir die Muße. Da kommt mir so ein vergleichsweise einfach zu unterhaltendes Auto wirklich gelegen! Für mich ist es längst kein Spaßprojekt mehr, sondern mir ist es todernst damit, dass ich dieses Auto noch einige Jahre im Alltag fahren möchte.

      @KarlMay:

      freut mich zu hören! Deshalb schreibe ich auch gern etwas ausführlicher hier, weil mir das auch ohne Rückmeldung bewusst ist, dass es sicher anderen Schraubern helfen kann. Ich hab schon oft das Netz durchstöbert und tolle Informationen gefunden, die mir echt geholfen haben!
      Deshalb: danke für die Rückmeldung! :yo

      P.S.: aktuell suche ich eine Türverkleidung für die Fahrertür. Farbe egal, muss nicht schön sein, nur noch funktionstüchtig (die muss hald die Rohtür abdecken), die üblichen Ablösungen usw. sind mir im Grunde egal. Hat da noch jemand was liegen?
    • Als relativ Anspruchsloses ist der 190d aufjedenfall das Auto.
      Denn selbst mit 30 Jahre Aten Fahrwerksteilen fährt er relativ gut.
      Auch die Motoren sind wirklich robust und verzeihen viele Fehler.
      Wobei einige Zeit bin ich einen golf 2 turbodiesel gefahren der war auch extrem robust und hat problemlos 50.000 km abgespult.
      Mein 190 er ist eigentlich nur als Übergang gedacht gewesen und weil ich unbedingt mal einen haben wollte.
      Mittlerweile würde ich für meine Zwecke eher nen 124 200d nehmen dafür habe ich einfach mehr Teile liegen.
      Leider unterscheiden sich die beiden Autos doch in vielen Punkten, was ich sehr schade finde.
    • Jetzt habe ich noch beide Türfangbänder hinten getauscht und kleine Roststellen ausgebessert. Der neue Endtopf ist auch montiert.

      Insgesamt wurde der Gebläsetausch doch wieder etwas mehr Arbeit.
      Derjenige, der sich diesen x-fach gesicherten Stecker am Gebläsewiderstand ausgedacht hat, gehört mit Katzendreck beworfen. Dass der Stecker Clipse hat, die man entriegeln muss, ist ja OK. Aber warum muss man noch eine Kunststoffummantelung dranfrickeln, die das Entriegeln erschwert? Habe zum Glück bald gemerkt, dass da nix geht und mit 2 Schräubchen den Widerstand abgeschraubt. Dann erklärt sich das von selbst, macht aber trotzdem keinen Sinn.
      Natürlich waren da Abläufe verschmoddert, jede Menge kompostiertes Laub, Rost, gebrochene Verkleidungsteile, usw.

      Hier etwas Rost neben dem Batterieblech. Das sieht schon seit 12 Jahren so aus, wird wieder mit Fluid Film eingeölt. Die Roststelle an der Karosse hab ich freigekratzt, per Heißluftföhn erwärmt und mehrfach mit Seilfett besprüht.



      Die mehrfach gerissene Haube über dem Gebläse habe ich mit alu-kaschiertem Butylband geflickt. Etwas Besseres gibt es nicht für wasserdichte Verklebungen.
      Das Gebläse ist heute gekommen und es war schnell eingebaut.
      Dort wo ich bestellt habe, gab es gerade nur eins von NRF ( NRF 34194) aber das sieht super aus und läuft auch schön.

      Dann beim Versuch, das Scheibenwischergeraffel wieder einzubauen festgestellt, dass mit den oberen 3 Befestigungspunkten was nicht stimmt. Das sind Gummipuffer mit Gewinden und die hats einfach zerlegt. Zum Glück ist das bei Mercedes gut gemacht und die Dinger sind in Gewinde in der Karosse (unterhalb der Frontscheibe) eingeschraubt. Natürlich saßen jetzt die Reste noch drin und das ist nur eine vielleicht 1mm dünne Metallplatte in Sechskantform mit Schlüsselweite 19mm. Wie soll man da eine Nuss ansetzen? Eine Sechskantnuss hat meist abgerundete Übergänge an den Sechskantflächen, weil sich normalerweise niemand so kurze Muttern ausdenkt.

      Gut, wenn man eine Drehbank hat. Ich habe einfach eine Nuss vorne sauber plangedreht, damit der Übergang ne scharfe 90°-Kante ohne Fase hat und damit ging der Aus- und Einbau der Gummipuffer gut. Sie saßen nicht fest. Möglicherweise geht es auch mit einem Meißel oder einer Zange aber man kommt damit hald sehr schlecht dran.



      So sehen die Dinger aus, wenn sie noch in Ordnung sind. Gibt's vielleicht auch als Normteil billiger.


      Jedenfalls habe ich schnell bei Mercedes angerufen und der Teiledealer am Telefon konnte mir innerhalb von 3min sagen, dass die Teile da sind. Also sofort abgeholt für 11,57€ alle drei, Teilenummer: A1249880011. Hauptsache die Fuhre steht nicht lange.

      Beim Einbau sollte man darauf achten, dass die Gewinde in Ordnung sind, d.h. vorher mal die M6-Muttern probeweise draufdrehen. Bei mir war ein Gewinde schwergängig und beim Einbau kanns dann sein, dass man dem Gummi unnötig belastet oder gar den Kopf andreht, wenn das Gewinde schwergängig ist. Die Gummipuffer sind vergleichsweise weich.

      Morgen wird noch der Rest zusammengebaut, der Keilriemen getauscht und die Türdichtung auf der Fahrerseite eingebaut. Auf der Hebebühne lässt sich die Tür nicht weit genug öffnen.
      Dann geht's vielleicht schon am Freitag zum TÜV

      Grüßle Jo
    • Die letzten Tage habe ich jetzt Folgendes gemacht:

      - Rost außen beseitigt und überlackiert
      - Rost untenrum gefettet
      - Endschalldämpfer neu
      - Türverkleidung vorne Fahrerseite eine neue (gebrauchte) verbaut
      - Türdichtung Fahrertür neu
      - Rost im Falz für die Dichtung grob entfernt und mit Vaseline eingeschmiert (Unterseite)
      - hintere Türfangbänder erneuert
      - restliche Türverkleidungen wieder etwas zusammengeklebt (die lösen sich wie üblich ab)
      - Gebläse erneuert
      - Abläufe im Bereich Wasserkasten gesäubert
      - Rost in Bereich Gebläse / Wasserkasten aufgekratzt und gefettet
      - Plastikverkleidungen vom Gebläse und rund um den Wasserkasten mit alukaschiertem Butylband geflickt. Da war vieles gebrochen, Schrauben und Clipse fehlten.
      - 2 Halter für die Alu-Leisten unten an der Windschutzscheibe neu an der Karosse vernietet
      - 3 Gummipuffer vom Scheibenwischergestänge erneuert
      - Keilrippenriemen neu

      TÜV kann kommen.

      Die Werkstatt, zu der er zum TÜV hinkommt, hat schon neue Winterreifen auf von mir vorbeigebreachte Felgen montiert. Der Winter kann also auch kommen.
    • Das ist aber eine ordentliche Liste.
      Viel Fleißarbeit dabei.
      Mit Vaseline habe ich auch gute Erfahrungen gemacht das verwende ich auch immer.
      Bei den Hinterachsaufnahmen habe ich jetzt mal mipa 1k korrosionschutzfarbe drauf gemacht.
      Vielleicht funktioniert es ja, wenn nicht mach ich da halt fett drauf.
      Gerade für den Alltag die beste rostschutzsache, nur etwas dreckig und optisch auch eher blöd
    • Bei den Hinterachsaufnahmen habe ich jetzt mal mipa 1k korrosionschutzfarbe drauf gemacht.
      Gibt es von Mipa eine Grundierung, die auch mit Restrost klarkommt? Ich nehme mal an, die Achsaufnahmen waren kein blanker Stahl

      Die Einzigen Grundierungen, die ich kenne und die für leichten offenporigen Restrost gut taugen, sind Rostegal oder noch besser: Büchner Rost-Stopp. Für untergeordnete Ausbesserungsarbeiten stimmt hier das Verhältnis zwischen Aufwand und Wirkung. Das Zeug ist auch ohne Lack schon luftdicht.
      Nehme ich nach Schweißarbeiten am Unterboden, an optisch irrelevanten Dingen wie dem Basteldiesel auch überall. 2 oder beser 3 Schichten mit dem Pinsel drauf, evtl. noch Lack (muss nicht) und das hält für einige Jahre.

      Bei blankem Blech kommt 2K Epoxy Grundierung drauf und 2K-Lack drüber aber wann hat man an Roststellen schon ohne riesigen Aufwand BLANKES Blech? Sobald noch Rostporen drin sind, ist 2K Epoxy schlicht für die Katz.

      Grüßle Jo
    • Restrost rostet immer weiter, aber langsam , wenn er voll trocken mit dehnbarer Schicht versiegelt ist
      Mir reicht das schon, wenns langsam genug ist. Mein Auto muss mich nicht überleben.

      Das Büchner-Zeug oder Rostegal basiert ja auch nur auf dem Prinzip, den Rost zu durchdringen und so Sauerstoff fern zu halten. Funktioniert deshalb auch überhaupt nicht auf dicken Rostschichten. Öl oder Fett kann das besser, bilder aber keine geschlossene feste Schicht und ist an den falschen Stellen ekelhaft.

      Dafür, dass ich die Kiste jetzt schon seit Anfang 2011 fahre, ist der Rost absolut überschaubar und nirgends viel schlimmer geworden.

      Die Fuhre steht jetzt bei der Werkstatt und wartet auf die HU morgen, abgeholt wird er wohl erst am Samstag und wenn der TÜV sein OK gibt.
    • Mit Brantho Korrux hab ich leider auch wirklich schlechte Erfahrungen. Bei mir wars schlechter als gedacht. Das ist eigentlich DER Tipp in sämtlichen Internetforen, mich hat das Zeug aber massiv enttäuscht. gerade die letzten Tage waren das die Stellen, die ich wieder runtergeschliffen habe, weil unterrostet oder abblätternde Stellen (wurde damals auf so gut wie blankes Blech aufgetragen).
      Über das Büchner-Zeug geht bisher nix.

      Ohne Rumprobieren geht es hald nur, wenn man direkt einen perfekten Lackaufbau nach alter Schule macht. Nix für Bastelkarren.

      So Leute, das Auto hat wieder frisch TÜV! :yo
    • Wieder mal NERVT die Fuhre.
      Sonntag wollte ich das Überströmventil tauschen und zwei Kraftstoffleitungen an der ESP erneuern, dort sollen durchsichtige PA-Leitungen rein, es waren aber undurchsichtige Schläuche montiert. Überströmventil geht beim 4-Zylinder mit etwas Geduld ohne Ausbau der Ansaugbrücke, es muss NIX demontierte werden.
      Die Stopphebelwelle hab ich auch noch abgedichtet, im Grunde auch einfach. Man muss hald aufpassen, dass die Welle nicht in die ESP abhaut bzw. sich dort was aushängt, sonst hat man deutlich mehr Stress. Alles gut gelaufen.
      Jedenfalls stand das Auto wegen dieser Aktion auf der Bühne und nur dadurch konnte ich einen weiteren, wahrscheinlich ganz frischen Defekt finden:

      Die Stahlleitung zwischen Thermostatgehäuse und Spritzwand, die unterhalb des Auspuffkrümmers verläuft, tropfte. Einfach so mitten drin in der Leitung, exakt auf der Unterseite. So ca. 1 Tropfen alle 2-3 Sekunden. <X Das konnte also noch nicht lange so sein.

      Wenigstens verreckt so ein Bauteil dann, wenn ich es bemerke aber man kann schon klar und deutlich erkennen, dass dieses Auto ein undankbares und überhebliches Subjekt sein muss.

      Teilenummer der Leitung: A6012000052
      Teilenummer O-Ring 17x4mm: A0109972048
      Die Leitung soll nur ~480€ kosten. Zum Verkauf stand auch nirgends was, kein Gebrauchtteil in Sicht. Und ob das dann viel besser wäre als das alte? ...
      Also stand recht schnell fest: selber bauen. Ich wollte die Leitung am liebsten aus Edelstahl in möglichst passenden Dimensionen machen, es war beim örtlichen Schlosser aber nix Passendes zu haben. Also habe ich wie so oft in den Fundus gegriffen. Dort fand sich noch ein vergammelter Transportwagen zum Ausschlachten, der den Weg zum Schrott noch nicht angetreten hatte. Stück Rohr rausgeflext.

      Dann den Stutzen für den O-Ring gedreht:

      und alles verschweißt. Die Befestigungslasche hab ich von der alten Leitung abgeflext und im eingebauten Zustand passend angepunktet und dann verschweißt.

      Weil ich kein Rohr sauber biegen kann, habe ich die geraden Stücke eingeflext, umgebogen und wieder verschweißt. Hat sich x-fach bewährt und trotzdem ist die Methode nicht ideal. Alles nur MIG-geschweißt. Wird sich noch rausstellen, ob das dicht ist. Um sowas zu fertigen bin ich immer recht lange beschäftigt und ich HASSE solche Arbeiten, bei denen man etwas passend machen muss, das man nur schwer "kopieren" kann.

      Gestern noch mit altem Lack lackiert, im Moment ist das Teil noch frisch eingebaut mit zusätzlich etwas Dirko HT im Bereich des O-Rings. Das Problem ist bei solchen Verbindungen immer, dass auch das Alu schon etwas angefressen ist. Deshalb zusätzliche Dichtmasse. O-Ring ist natürlich neu.

      Ich hoffe, das wird dicht.

      Grüßle Jo
    • Auto fährt wieder und ist bisher dicht. :yo

      So sieht das kleine Loch in der Leitung aus: kaum zu sehen, deshalb mit Edding eingekreist.

      Und so sieht der vergammelte Rohrstutzen aus, der in das Thermostatgehäuse reinkommt und den O-Ring trägt:

      der blaue Lack war noch übrig.


      Am Sonntag habe ich auch noch Teile der Kurbelgehäuseentlüftung getauscht, die total rissig waren. Die gibt es mittlerweile sogar im Zubehör (habe die von Vaico gekauft) und man findet sie mit den Original-Teilenummern recht einfach in diversen Onlineshops. Der 4-Zylinder Diesel braucht zwei Stück von den 90°-Stücken (6010160381) und 1x das Mittelstück mit schrägem Abgang zum Ventildeckel (6010160481).
      Der 5-Zylinder braucht noch ein T-Stück (müsste die 6030160081 sein).


      Im Regal stand noch eine Dose Liqui Moly Motorspülung. Keine Ahnung, ob das Esoterik ist oder was bringt. Ist jetzt eingefüllt und bis das neue Öl reinkommt, kriegt der Motor noch ein paar Mal Volllast bis Nenndrehzahl.

      Grüßle Jo
    • Neu

      So, der Diesel wurde wieder fit gemacht für den Sommer. Das bedeutet:

      - Bremsscheiben + Beläge vorne und hinten neu, das Ganze wurde 2016 das letzte Mal erneuert
      - Handbremsgeraffel ist noch das alte, weil noch gut und aus 2018
      - Bremsflüssigkeit gewechselt
      - 4 neue Entlüfternippel verbaut
      - Die Gleitbolzen + Manschetten der vorderen Schwimmsättel habe ich getauscht. War zwar auch bereits 2016 gemacht worden aber damals hatte ich Billigteile verbaut: AUTOFREN SEINSA (D7035C)
      Leider waren die Manschetten nicht mehr weich, sondern knüppelhart und ließen sich nur noch schwer zusammendrücken. Problem: das bringt eine einseitige Druckbelastung auf den Schwimmsattel, d.h. ein Belag würde immer anliegen. Also raus damit und jetzt getauscht gegen hoffentlich bessere Teile: TRW SJ1439
      - Ölwechsel Motoröl inkl. Filter
      - Luftfilter getauscht
      - ein Kühlwasserschlauch wurde mitten drin undicht, hat dort ganz leicht Kühlwasser rausgedrückt. Wurde nur bemerkt, weil das Auto mangels Teilen einige Tage auf der Bühne stand und es einen Tropfen auf dem Boden gab
      - als bekennender Anhänger der Klimareligion habe ich - zuversichtlich wie ich bin - gleich mal die Sommerreifen montiert

      Jetzt sind wieder scheiße billige Schlappen drauf (Satz für 30€ inkl. Felgen), d.h. die Fuhre darf jetzt wieder reuelos so fix um die Kurven wie es sich gehört.

      noch ein kleiner Nachtrag mit Teilenummern:
      Die Schrauben, mit denen die Bremssättel bzw. Bremssattelträger befestigt werden, sind i.d.R. nirgends mit dabei. Man muss sie extra bestellen. Es gibt die Teile auch im Zubehör:
      - für den Bremssattelträger vorne: M12x1,5x45mm // A1244210071, ersetzt durch: A1244210471 // FEBI BILSTEIN 05153 (0,74€/Stück)
      - für den Bremssattel hinten: M10x1,5x22mm // A2014230471, ersetzt durch: A0004231771 // FEBI BILSTEIN 02102 (0,40€/Stück)
      - die Schrauben, mit denen der vordere Bremssattel mit den Gleitbolzen verschraubt wird, sollte die A0004210771 sein. Gibt es normalerweise zusammen mit den Bremsbelägen (oft nur 1 Schraube Pro Sete) oder auch im Zubehör: z.B. TRUCKTEC AUTOMOTIVE 02.35.003

      Die Schrauben für die hinteren Sättel haben nur eine 15er Schlüsselweite und so einen Flansch. Diese Bauart wird leichter rundgenudelt. Die, die bei mir verbaut waren und auch wieder verbaut wurden aus altem Bestand, haben 17mm Schlüsselweite. Warum auch immer das so ist aber mir gefällt das mit 17er SW besser aber es scheint die leider nicht mehr so zu geben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Gullideggl ()