Surren, mahlen - Hinterachsgegend

    • Surren, mahlen - Hinterachsgegend

      Servus,


      erstmal kurz zu mir, ich komme aus der Oberpfalz und werde in zwei Monaten 18, als erstes Auto sollte ein 190er her.
      Ich würde mich Schraubertechnisch jetzt schon als gut brauchbar bezeichnen, bin schon immer ein Moped- und Traktorschrauber.
      Autos sind jetzt grad noch relativ neu für mich aber das bekomm ich hin.
      Auf jeden Fall ists jetzt nach einiger Suche ein 1992er 1.8 E geworden. Hat 230.000km runter, machte aber nen soliden Eindruck.


      Das Problem ist nur dass von der Hinterachse komische Geräusche kommen. So ein Art/Mahlen surren, relativ gleichmäßiger Ton. Ist eigentlich so ab ca 30km/h zu hören, verändert sich in der Tonlage immer etwas. Wir meinen dass es hauptsächlich von hinten rechts kommt, kann man aber nur schlecht ausmachen.
      Es ist auch da wenn man den Gang unterm Fahren rausnimmt und den Wagen rollen lässt.

      Die Frage ist woher könnte das kommen? Differential oder Radlager sind da denk ich mal die Kandidaten, oder?

      Wenn ich den Wagen aufbocke und am Rad drehe/wackle ist eigentlich kein Spiel zu fühlen.

      Was meint ihr? Braucht ihr noch bessere Infos?

      Gruß
      Lukas
    • Diff oder Radlager, du sagst es schon selbst.

      Radlager sollte sich mit der Belastung ändern, also z.B. bei Kurvenfahrt. Diff ebenfalls aber eher bei Vollgas/Halbgas oder gar kein Gas. Beides ist mir Aufwand verbunden und nicht in 10 min gemacht.

      VG
      Fuhrpark:
      72er Simson Star
      78er MZ TS 150
      91er 300TE
      99er Suzuki SV650S
      00er Suzuki SV650 S
      01er SLK 230 AMG
    • Vergess bitte nicht die Antriebswellen. Die sollten zwar normalerweise noch ein wenig mehr als die aktuelle Laufleistung halten, aber schau mal auf die Gelenke. Müssen je für die Radlager eh raus.

      Viel Spass und genügend Schmackes inne Arme.

      Gruß,

      Frank.
      Falsches Posten leichtgemacht: Nachdem ich die Suche, die FAQ´s und die Forenregeln erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich zwei bis acht Threads in falschen Unterforen mit aussagefreiem Titel (idealerweise einfach "Hilfe!" ;) ), jeder Menge Ausrufezeichen und unverständlichem Text!
    • Hinterachse

      Hallo Lukas,
      der übliche Verdächtige ist die HA, bei den Radlagern würde ich eher auf, nein tippen.
      Du bist da schon auf einem guten Weg, - prüfen.
      Und wenn Du schon dabei bist die HA zu wechseln, denk auch an die Lager der Kardanwelle.
      Viel Spass, aber bedenke die Kosten, was Geräusche macht hängt noch dran.
      Also entweder ein paar Hundeter investieren und geräuschfrei fahren, oder lassen, bis es richtig kracht.
      - die Schwierigkeit dürfte sein, eine gute HA, zu einem vernüftigem Geld zu bekommen.
      Gruß
      R
    • @Raggna Was genau meinst du mit Hinterachse? Sorry vllt bisschen blöd die Frage, aber meinst du da quasi die Steckachsen?

      Bin mir aber jetzt inzwischen schon ziemlich sicher dass es das Diff ist.
      Nach welchem muss ich Ausschau halten? Kann leider auf meinem nirgends die eingeschlagene Übersetzung erkennen.

      Nach meinen Recherchen im Internet müsste ein 3,64er verbaut sein?! Kann das jemand Bestätigen?
      Es ist ein 1.8L Benziner mit 5 Gängen aus EZ 02/1992

      Gruß
    • Also, es ist definitiv das Diff

      Habe es heute ausgebaut und man spürt schon wenn man an der Eingangswelle dreht leichte Rastpunkte vom Lager.
      Wird also wohl das Eingangslager hinüber sein.

      Jetzt frage ich mich ob man das nicht selber wechseln kann?!
      Hat das schonmal jemand gemacht?

      Scheinbar wurde das Diff irgendwann schonmal getauscht, da ein Blechschild aufgenietet ist "Original Mercedes-Benz Tauschaggregat"
    • oneninety schrieb:

      Also, es ist definitiv das Diff
      Habe es heute ausgebaut und man spürt schon wenn man an der Eingangswelle dreht leichte Rastpunkte vom Lager.
      Wird also wohl das Eingangslager hinüber sein.
      Jetzt frage ich mich ob man das nicht selber wechseln kann?!
      Hat das schonmal jemand gemacht?
      Scheinbar wurde das Diff irgendwann schonmal getauscht, da ein Blechschild aufgenietet ist "Original Mercedes-Benz Tauschaggregat"


      Hi,
      im Prinziep ja, es bedarf aber viel Erfahrung um das vernünftig hin zu bekommen.
      Schau erst mal ob Du was Gutes sonst wo bekommen kannst.
      Im GTC kannst Du auch mal fragen ob sie was da haben.
      - oder bei Clarus..
      Gruß
      R
    • Also, ich habe das Differential ausgebaut, zerlegt und die Einzelteile geprüft.
      Dabei ist mir aufgefallen dass die beiden Halslager eingelaufen waren. Also diese beiden Kegelrollenlager und die drei Simmerringe neu bestellt.

      Bei der Gelegenheit gleich noch das Gehäuse neu lackiert und dann alles mit den Neuteilen unter Einhaltung des vorgeschriebenen Reibwerts für die beiden Halslager und des Zahnflankenspiels wieder zusammengebaut. Dann noch nen Liter frisches Hypoidöl rein und wieder unter den Benz gehängt.

      Der Probelauf hat gezeigt -> Geräusche sind weg, alles ruhig.

      Also mit einer guten Werkzeugausstattubg und keinen zwei linken Händen durchaus machbar so eine Diffüberholung. Zwar zeitlich doch etwas aufwändig aber mit Sicherheit besser als ein gebrauchtes Diff auf gut Glück zu verbauen welches dann unter Umständen auch singt, ist ja leider ne Krankheit vom 190er.

      Gruß
      Lukas
    • Der von Mercedes vorgegebene Wert ist 120-140N/cm

      So einen Reibwertmesser hat kein altes Schw**n, habe die Autowerkstätten in der Umgebung abgefahren und gefragt ob die einen haben und mir den leihen könnten. Teilweise wurde ich schief angeguckt was das denn für ein Teil sei :wacko:


      Doch Gott sei Dank gibt's das Internet! Habe von einer Methode mit Schnur und Rolle gelesen, so hab ichs im Endeffekt auch gemacht.
      Ich zitiere hier einfach mal ausm W124-Forum:

      Benötigt wird lediglich eine Federwaage, eine Schnurrolle sowie etwas Schnur.
      Man befestigt die Rolle (Baumarkt: Kunststoffrad) auf dem Gelenkwellenflansch und wickelt dann den stabilen Faden mehrmals um die Rolle. Dann wird mit der Federwage die Abrollkraft bei gleichmäßiger Bewegung gemessen.
      Formel zum Berechnen des Reibwertes:
      Reibmoment = Kraft x Kraftarm
      Reibmoment = Kraft (in N) x wirksamer Radius r
      Beispiel: Meine Rolle hat 15cm Durchmesser, wirksamer Radius 7,5cm.
      Bei einem geforderten Reibmoment von 125-150 Ncm bedeutet dies:
      140 Ncm (Sollwert) : 7,5cm (Radius) = 18,7 N bzw. ca. 1,9 kg Zugkraft an der Waage
      D.h. ich muss beim gleichmäßigen Ziehen an der Federwaage 1,9 kg ablesen, dann ist das Reibmoment von 140 Ncm erreicht.
      Praxis:
      Zuerst Bundmutter solange anziehen, bis das anfangs große axiale Spiel (im mm-Bereich) der Welle (bedingt durch die Quetschhülse) spürbar weg ist.
      Dann in kleinen (!!!) Schritten mit 30er Nuss, Querstück und Verlängerung langsam die Mutter weiter anziehen und immer wieder die Zugkraft messen. Dabei läßt sich natürlich nicht vermeiden, dass die Haltevorrichtung des Flansches (ich baute sie mir aus Flacheisen zusammen)immer wieder abgenommen werden muss.
      Und zum Abschluss vor lauter Begeisterung nicht das Sichern der Mutter vergessen...!
      Bei der Federwaage sollte man schauen dass die relativ genau geht, so auf 100-250g genau.
      Als "Rolle" habe ich einfach die Hardyscheibe genommen, da hab ich die Schnur rum gewickelt.