190D 3.0 Umbau (OM606)

    • Ich war die letzten Tage etwas out of order, war gut was los hier...
      Zunächst gibt es einen Trauerfall zu beklagen, ein guter Bekannter von mir hat vor ein paar Tagen seinen 2,5er 190er in die ewigen Jagdgründe geschickt ;(
      Es ist mir nach wie vor ein Rätsel wie man es fertig bringt, in einer 30er Zone einen Unfall zu verursachen bei dem der Wagen hinterher nur noch als Ersatzteilspender zu gebrauchen ist...
      Glücklicherweise ist dabei niemand zu schaden gekommen und ich habe nun (zumindest ab den vorderen Türen) einen Zwilling für meinen gefunden - gleiche Farbe, gleiches Baujahr, gleiche Innenausstattung - an dem ich mich bei Bedarf bedienen kann.
      So ist sein 190er zumindest nicht ganz tot. Irgendwie.


      Nachdem ich Mittwoch beim Freundlichen die benötigten Teile für meine anstehende Reparatur bestellt hatte, kam ich am Donnerstag um die Teile abzuholen und natürlich um weitere Teile zu bestellen, die ich Tags zuvor vergessen hatte :whistling:
      Anschließend habe ich angefangen den Motor zu Zerlegen um die ZKD zu erneuern. Es fing alles ganz vielversprechend an aber am Ende kommst es meistens anders wenn man denkt.
      Beim Ausbau der Ansaugbrücke ist zunächst einmal das ganze Kunststoffgeraffel der Kurbelgehäuseentlüftung in seine Bestandteile zerbröselt. Gut, Kunststoff ist wohl nicht dafür gedacht nach 25 Jahren zum ersten Mal bewegt zu werden..
      Weiter ging es mit den Glühkerzen. Obwohl sie äußerlich den Anschein erweckten genauso alt wie das Fahrzeug selbst zu sein, verrichteten sie bislang hervorragend Ihren Dienst, auch bei winterlichsten Temperaturen.
      Die Kontakte ebendieser fühlten sich dem Motor derart verbunden, dass sie beschlossen sich nicht von diesem zu Trennen. Daraus resultierend sind nun drei der fünf Glühkerzen hinüber, als werden vorsorglich alle fünf ersetzt.


      Freitag morgen kam ich dann, nach dem obligatorischen Gang zum Freundlichen um die Donnerstags bestellten Teile abzuholen und die nächsten (Glühkerzen etc.) in Auftrag zu geben, mit einem geliehenen Abziehwerkzeug für die zwei Bolzen im Zylinderkopf in die Werkstatt. Voller Euphorie - nachdem der erste Bolzen binnen zwei Minuten entfernt war - setzte ich zum Ausziehen des zweiten Bolzens an. Nach zwei gefühlvollen Umdrehungen gab es ein kurzes "Knack" und das Abziehwerkzeug quittierte seinen Dienst. Selbstredend brach dieses glatt und bündig im Bolzen ab, so das ja nichts heraus stand was man hätte anpacken können X(
      Nach knapp drei Stunden und diversen gescheiterten Versuchen war der Bolzen dann tatsächlich entfernt und ich konnte endlich weiter machen.
      Weiter ging's mit den Zylinderkopfschrauben. Mit ordentlich Krafteinsatz und Geduld waren nach einiger Zeit 20 von den 22 Schrauben (wenn mich jetzt nicht verzählt habe) mit der Spezialnuss dieich zu diesem Zweck von Mercedes geliehen habe gelöst. So weit so gut - fast am Ziel. Schraube Nummer 21 saß noch fester als alle Bisherigen, trotz viel guten Zuredens weigerte sie sich erfolgreich gegen das Lösen. Kein Thema, wozu gibt es Rohre mit denen man den Hebelarm der ohnehin schon extra lange Knarre verlängern kann. Zu zweit mit vereinten Kräften setzten wir erneut an (einer drückte und einer hielt den Knarrenkopf gerade damit die Nuss nicht verrutscht). Nach einem erneuten "Knack" war Schraube Nummer 21 endlich rund :shit:
      Die letzte Schraube löste sich anschließend wie von selbst.
      Wie bekommt man die letzten Schraube nun aus dem Block? Da es eine der Schrauben ist die ganz unten unter der Nockenwelle sitzt, bleibt fast nur ausbohren denke ich...
      Damit war der Tag erstmal gelaufen und ich kann erst am Montag wieder in die Werkstatt um irgendwie endlich den verdammten Kopf herunter zu bekommen.


      Den gestrigen Tag habe ich dann zusammen mit o.g. Bekannten damit verbracht quer durch Deutschland zu fahren um ihm einen adäquaten Ersatz für seinen ruinierten 190er zu suchen. Am Ende des Tages standen 1300km mehr auf dem Tacho des einzigen 190D 2.5 mit Schaltgetriebe der Familie und die gewonnenen Erkenntnis, dass das Reisen mit dem etwas länger übersetzten Schalter auf Langstrecken definitiv seine Vorzüge hat. Das Fahrzeug wurde dabei übrigens nur in 120er Zonen, Baustellen, an Steigungen :whistling: oder dank verträumt vor einem her schleichenden Holländern unterhalb von 170km/h bewegt :thumbsup: Das ganze bei einem wie ich finde sehr anständigen Durchschnittsverbrauch von 8,4 Litern.
      Dazu kam die Erkenntnis dass es wirklich schwer geworden ist, einen guten w201 oder w124 als 250D oder 300D aufzutreiben. Die fünf gestern begutachteten Fahrzeuge (Preisbereich: 3500-6000€) waren leider so mängelbehaftet, dass der Kaufpreis bei keinem auch nur Annähernd gerechtfertigt gewesen wäre ;(




      @ Uli: Vielen Dank für die PN, darauf gehe ich nachher natürlich auch noch ein :)


      @ 1.8er Genau so sehe ich das auch :) Das mit der Bremsanlage und dm Fahrwerk klingt vielversprechend.
      Denkst du denn, dass der 136PS OM606 überhaupt genügend Drehmoment hat um mit der dann sehr langen Gesamtübersetzung (2,65 + 5-Gang) umgehen zu können? Dass er die Höchstgeschwindigkeit dann im 4. Gang erreicht und der 5. als Spargang dient ist mir bewusst aber bietet der 5. Gang dann überhaupt noch einen Mehrwert oder quält sich der Motor in diesem dann nur?




      @all: Ein Reihenachtzylinder klingt wirklich interessant :D