Nachschwimmen auf der Autobahn 120 Km/h Windanfälligkeit

    • Nachschwimmen auf der Autobahn 120 Km/h Windanfälligkeit

      Hallo Zusammen,

      meine Lebensaufgabe hat sich gestern wieder etwas neues einfallen lassen um meinen Lernprozess voranzutreiben.
      Es handelt sich um eine 2,3l Diva von 1992!
      Auf der Autobahn ab ca. 110-120 Km/h fängt sie an wie bei starkem Seitenwind an selbstständig kleine Lenkbewegungen zu produzieren, auf welche man reagiert. Somit entsteht ein Schlingern in der Fahrspur welches ich bisher nur von einem Smart4two bei extremen Seitenwind kannte :D
      Beim vorbeifahren an LKW´s zieht sie extrem in deren Richtung beim verlassen des Windschattens.
      Wenn man 3 schaukelnde Lenkbewegungen vollführt (Links- Rechts- Links) geht das Fahrzeug schön mit. Wenn man diese Lenkbewegung aber abrupt stoppt indem man das Lenkrad fest gerade hält macht das Auto trotzdem noch eine Lenkbewegung bis es wieder geradeaus läuft (so fühlt es sich zumindest an). Ich mache also Links-Rechts-Links und halte das Lenkrad gerade aber sie macht Links-Rechts-Links-Shimmy Rechts!
      Die Stoßdämpfer sind alle 4 neu, die Radlager haben kein Spiel und die Lenkung so gut wie kein Spiel. Die Traggelenke vorne sind ebenfalls neu (original).
      Wenn Ich versuche das Auto auf dem Parkplatz bei angezogener Handbremse vor und zurück zu schieben klongt es an der Hinterachse und das Auto bewegt sich minimal vor und zurück. Beim Fahren hört man nichts!. Da dort aber die Handbremse ist und dies auf beiden Seiten der Fall ist, bin ich mir aber auch nicht sicher ob das evtl. von der Handbremse selbst kommt...
      Beim rütteln von Hand konnte ich dies nicht provozieren. Aber ich glaube kaum dass ich von Hand dieselben Kräfte aufbringen kann wie bei 120 Km/h auf der Autobahn...
      Bis ca. 100Km/h ist alles in Ordnung.

      Der Lenkungsdämpfer ist Schrott (völlig verölt) und wurde bereits bestellt aber da es auch Fahrzeuge ohne diesen gibt glaube ich kaum, dass dieser alleine verantwortlich ist für dieses Fahrverhalten...

      Kennt jemand diese Symptome?
    • Babybenz92 schrieb:

      Auf der Autobahn ab ca. 110-120 Km/h fängt sie an wie bei starkem Seitenwind an selbstständig kleine Lenkbewegungen zu produzieren, auf welche man reagiert. Somit entsteht ein Schlingern in der Fahrspur welches ich bisher nur von einem Smart4two bei extremen Seitenwind kannte


      Hatte ich schon am w124 und am 190E. Beides mal waren es die Querlenkerbuchsen vorn die raus waren. Das mit der Hinterachse glaube ich nicht. Dafür hatte ich schon zu viele Raumlenkerachsen. Die sind sehr zäh bis es nicht mehr geht! Bei meinem 16v müssen die Streben von 87 gemacht werden, wackeln wirklich schon aber selbst da läuft der noch recht sauber und stabil. Nur in schnellen kurven mit Last an den Antriebswellen geht das Heck bedenklich schnell weg.

      Wieviel hat der Wagen weg und wie lange hast du den schon? Bei meinem w124 damals ist es ganz plötzlich eingtreten. Mein 190E 2.6 hatte es bei Kauf schon. Es waren wie gesagt die Querlenkerbuchsen vorn. Ganz typisch ist dieses "Nachschwingen" als hätte man 155/ 75 er Reifen drauf. ;)
    • Handelt sich um einen 1992er w201 mit 177000 Km. Ist seit 3 Jahren jetzt in meinem Besitz.





      Ja es kam plötzlich, da war es aber noch recht leicht. Jetzt nach dem Stoßdämpferwechsel das erste mal wieder Autobahn gefahren und gemerkt, dass es noch schlimmer geworden ist...




      In Kurven merkt man gar nichts. Da ist alles in Ordnung.




      Kann ich die irgendwie prüfen oder geht das nur in der Werkstatt?


      Falls diese defekt wären, sollte ich die kompletten Querlenker oder nur die Buchsen (Reparatursatz) erneuern?


      Danke schonmal

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Babybenz92 ()

    • Was für Räder fahrst du denn und mit welchem Luftdruck? 15 Zoll fährt sich bei weiten nicht so knackig wie 16er oder 17er Räder, das könnte da mit rein spielen.
      HA würde ich ausschließen. Wenn die Topflager fertig sind merkt man das im Lastwechsel (Schlagen beim Gas geben oder weg nehmen bei mittlerer Drehzahl). Die Topflager haben dann nach oben und unten Spiel, aber nicht seitwärts. Dafür müsste sich das Topflager aufgelößt haben.
      Lenkungsdämpfer ist gern fertig, bin aber auch schon ohne gefahren. War unproblematisch bei mir. Die 20€ könnte man aber investieren und schauen ob man eine Änderung bemerkt.

      Spurstangen, Spur und Umlenkebel würde ich prüfen. Mit neuen Querlenkern merkt man auch das die Gummis das Fahrgefühl merklich beeinflussen können. Wenn man die Querlenkergummis und Traggelenk welchseln will, bietet es sich an gleich komplett neue QL zu kaufen. Da du aber schon die Traggelenke gemacht hast...
      Stoßdämpfer hast du schon gemacht die gehe aber auch nicht so oft kaputt bei den alten Mercedes Modellen.

      VG
      Fuhrpark:
      72er Simson Star
      78er MZ TS 150
      91er 300TE
      99er Suzuki SV650S
      00er Suzuki SV650 S
      01er SLK 230 AMG
    • Sind die originalen Gullideckel mit 185er Bereifung mit 2,2 vorne und 2,6 bar hinten. Damit bin ich aber schon Jahre lang unterwegs und früher konnte man das Lenkrad auf der Autobahn auch mal loslassen ;)

      Sobald der Lenkungsdämpfer da ist schau ich mir mal die Achsen nochmal genauer an. Sonst muss ich das Ganze 2 mal machen.
      Sobald ich unterm Auto war meld ich mich nochmal ;)
    • Wenns schon so stark ist, findet man das Übel normalerweise recht schnell. Da gibt's ziemlich sicher spürbares Spiel. Einfach mal alle 4 Räder entlasten (einzeln aufbocken mit Wagenheber geht auch) und kräftig am jeweiligen Rad in alle Richtungen rütteln oder auch dagegentreten.
      Ziemlich schwammiges Fahrverhalten hatte ich bei verschlissenen Quietschbuchsen (hintere Traggelenke) und auch die vorderen Topflager machten sich ähnlich bemerkbar. Die sind meist völlig hinüber, wenn noch die ersten. Da löst sich der Alukern vom Gummi und kriegt Spiel, sieht man aber recht einfach am Lager selbst (evtl. Hinterrad abnehmen).
      Generell verschlissene Streben der Hinterachse bringen komisches Fahrverhalten bei schnellen Kurven oder Kurven und Last.

      viele Grüße!
      Jo
    • Nachdem Ich endlich unter dem Auto lag konnte ich keinerlei Spiel von Hand feststellen. Hab an allen Streben, Stoßdämpfern und Rädern gezogen und gedrückt in allen Richtungen. Da das dem Querlenker aber denke Ich mal ziemlich egal sein dürfte ging es heute noch in die Werkstatt zur Kontrolle. Dort wurde lediglich minimales Spiel am Querlenkerlager (Beifahrerseite das in Richtung Heck der Beiden) unter Zuhilfenahme eines Montiereisens festgestellt. Der Mechaniker meinte aber, dass das viel zu wenig Spiel wäre und die Kraft zu hoch um für mein Problem verantwortlich zu sein.
      Da Ich danach echt doof dastand und das nich glauben konnte bin Ich anschließend erstmal wieder auf die Autobahn. 120, 140, 160... Nichts!!! Alles so wie es sein soll. Ich werd wahnsinnig. Am einen Tag schleich Ich mit 100Km/h über die Autobahn und 3 Tage später ist davon nichts mehr zu merken.
      Mir ist aufgefallen, dass meine Winterreifen sehr weich sind. Soll heißen dass das Auto wenn Ich mit dem Fuß an den rechten Vorderreifen drücke das Auto ganz schön schaukelt (aber nur die Reifen). Der Luftdruck ist aber auf Maximaler Zuladung. Spätestens mitte April wenn die Sommerreifen drauf sind, kann Ich diese evtl. ausschließen. Lenkspiel ist keines Vorhanden... Immerhin!
      Das Einzige was Ich mir ausser den Reifen noch gedacht habe war ein verstellter Sturz durch den Stoßdämpferwechsel. Wird demnächst beim Service aber mitgemacht werden. Werde die Sache aber weiterhin beobachten!

      Danke für die vielen Tipps und Lösungshinweise! Das war um einiges mehr an Wissen als der Mechaniker zur Verfügung hatte... Ich bleib also beim Selberschrauben! :rolleyes:

      Grüße
    • Hallo Babybenz92,

      schön, dass nix gefunden wurde, im Grunde ist das ja ganz gut. Und du wirst jetzt lachen aber ich hatte es schon mehrmals, dass ich schwammiges Fahrgefühl feststellte und dann wars einfach nur der Seitenwind. Bei uns gabs die letzten 1-2 Wochen ab und an Böen, da hatte ich das wieder und jedesmal brauch ich kurze Zeit, um das zu checken, gerade wenn der Diesel ordentlich dreht und man den Wind nicht hört.
      Unsre Kisten sind hald recht seitenwindanfällig.

      viele Grüße!
      Jo
    • Die Topflager würde ich trotzdem auch noch kontrollieren. Ganz nach Witterung können die mal fester und mal lockerer sein, wenn die auseinandergeflogen sind.
      Bei meinem Diesel pollterete die Hinterachse manchmal oder der Wagen war schwammig, dann auch wieder nicht und alles war in Ordnung. Irgendwie quetschen
      die sich manchmal wieder ein wenig zusammen und dann scheint wieder alles stabil. Am Besten mit Hebebühne zu sehen.

      Viele Grüße,

      Claus
      Der Umtausch meines 190D gegen ein gleichwertiges, neueres Modell ist "aus technischen Gründen" nicht möglich :yo
    • So nach langer Zeit melde ich mich mal zurück. Falls es jemanden gibt, der dasselbe Problem hat.
      Meine Lösung war:

      Auf der Reifenherstellerseite kann man sich den empfohlenen Luftdruck für sein Auto ausgeben lassen. Dies hat mit der Gewichtsverteilung und dem allgemeinen Fahrzeuggewicht zu tun.
      Dieser Wert weichte bei mir von der Angabe im Tankdeckel ab.

      Auf der Homepage stand ein Reifendruck von 2,0 - 2,1 bar vorne (unbeladen- beladen) und 2,0- 2,3 bar auf der Hinterachse.
      Bei 12°C war zwar immer noch ein leichtes schwimmen spürbar aber bei unter 7 °C war dann alles in Ordnung.
      Achsen, Radaufhängung etc. wurde in der Werkstatt gecheckt und keine Mängel gefunden. Spur und Sturz wurden direkt nach der Montage der Winterreifen korrekt eingestellt.
      Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen ;)
      Jetzt sind die Reifen auf jeden Fall richtig gut!

      Grüße
    • Kurzes Update:

      Nach der Überarbeitung der Hinterachse (alle Gummis neu) und der Vorderachse (auch alle Gummis, Radlager, Querlenker, Stabilagerung, Stabi, etc...) hatte ich kein Schwimmen mehr auf der Autobahn bei egal welchem Luftdruck mit denselben Reifen.
      Das runterfahren mit dem Luftdruck hat wohl die Probleme nur ausgeglichen, welche vom Fahrwerk kamen.

      Müssten die vorderen Querlenkergummis gewesen sein. Da konnte die Exzenterschraube ab einem Punkt gedreht werden, ohne dass sich der Querlenker bewegt hat (Die Werkstatt meinte damals noch nach dem Hebeln "Das bisschen Spiel... Davon kommt das nicht.")