7.000 Euro für 190er ausgeben?

    • Ich habe seit geraumer Zeit verschiedene 201er angeschaut und musste feststellen, dass unter 5.000 Euro durchweg nur Verbrauchtfahrzeuge angeboten werden. Es ist völlig sinnlos, für 3.000 Euro einen Zustand 3-4 zu kaufen und versuchen, daraus einen (echten!) 2er zu machen.

      Interessanter Weise waren mehrere Angebote dabei, die durchaus glaubwürdig unter 100.000 Kilometer Laufleistung hatten und 30 Jahre im Familienbesitz sind. Selbst ein 10.000-Euro-190D aus erster Hand mit 50.000 Kilometern auf dem Tacho hatte so viele Karosseriemängel, dass eine Komplettlackierung wohl das einzig Sinnvolle gewesen wäre.

      Am Ende habe ich einen einfachen Vergaser mit etwas über 100.000 Kilometern gekauft und dafür deutlich mehr als 5.000 Euro ausgegeben. Das war das einzige 100% unverbastelte Fahrzeug ohne jeden Reparatur- oder Pflegerückstand. ICH halte das für preiswert. "Billig" geht sicherlich anders...

      Erstaunlich fand ich die Erkenntnis, dass es mittlerweile kein Problem ist, einen guten 123er oder /8 zu finden (sofern man nicht gerade in der "Was-is-letzte-Preis"-Liga unterwegs ist). Dagegen sind 90 % der angebotenen 190er derart verschlissen, dass sie auch dann keine erhaltenswerten Oldtimer sind, selbst wenn sie bereits ein H-Kennzeichen haben.

      Oliver
    • Hallo Oliver,

      so oder so ähnlich sehe ich das auch.

      Letztendlich bedeutet Billig oftmals Teuer!

      Ist aber ne sehr individuelle Sichtweise, die in der Form nicht auf jeden Interessenten zutreffen kann.

      Der eine sucht die Herausforderung, der nächste schraubt gern und der übernächste möchte sein neues Schweißgerät unbedingt mal einem Dauertest unterziehen!

      Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

      Grüße
      Mario
      Grüße
      Mario
    • Hmm, da kann ich nach zwei Wochen und 250 Kilometern mit dem 190 Vergaser noch nicht viel sagen. Der erste Eindruck ist jedenfalls sehr gut.

      Der frühe (!) 124er ist ebenfalls eine Empfehlung, da gleiches Qualitätsniveau wie der 201er, -wobei mir persönlich der 201er als Limousine optisch eher gefällt.

      Ich hatte ein 124er-Cabrio als 300-24V mit allen Extras, die die Preisliste seinerzeit hergab. Und eines nach dem anderen ist da im Laufe der Zeit kaputt gegangen. Vom Zündsteuergerät (600 Euro), über den Tempomat (250 Euro) bis zur Standheizung (rund 400 Euro). Auch das Airbag-Steuergerät war fällig, der Nockenwellensensor, das 5-Gang-Automatikgetriebe undicht, die Funkfernsteuerung der ZV und ein paar andere Kleinigkeiten. Wohlgemerkt, ein sehr gepflegtes Fahrzeug mit rund 150.000 Kilometer Laufleistung (lückenloses Scheckheft).

      Ein wunderschönes Fahrzeug, aber ganz ehrlich: Ich bin froh, dass ich es los bin.

      Einen /8 (240 D) mit kaum Ausstattung habe ich seit vielen Jahren schon. Reinsitzen, fahren und sich über die lautstarken 65 PS freuen. Der macht einfach nur Freude.

      Hab' die Hoffnung, dass der einfache 190er ähnlich ist. Wir werden sehen.

      Oliver

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Oliver107 ()

    • Ich glaube, was viele hier unterschätzen, ist der tatsächliche Zustand der Autos. Viele sagen: „Ja klar, Auto hat einen guten Zustand (2)“, dabei sind die in Realität eher bei 3 bis 3-, wenn überhaupt. Guckt euch z. B. mal bei Classic Data die Bewertungsregeln an und überlegt, ob der Wagen diese wirklich erfüllen würde. Wir überarbeiten gerade unser G-Modell 911 Carrera Cabrio und das war schon in einem echt guten Zustand (aus Laiensicht), aber was für eine ECHTE 2 oder 2+ nötig ist, wissen viele nicht. Für die 2 müssen wir sogar den Unterboden Trockeneisstrahlen lassen. Es muss restlos alles anstandslos funktionieren und wenn überhaupt nur geringen Verschleiß aufweisen. Daran scheitert es bei vielen schon. Von Historie gar nicht zu sprechen.

      Auf der Techno Classica hat mein Vater dieses Jahr beinahe einen 190E 2.0 Schalter (4-Gang) mit um die 30 TKm auf der Uhr (wenn ich mich recht entsinne) gekauft. Super Historie, mega guter Zustand (echte 2), aber leider schon sechs Vorbesitzer. Den hätten wir für 9000 € mitnehmen können, haben es wegen der Halter aber doch gelassen.

      Ich würde für einen normalen 190er (kein AMG oder 16V) zum selber Fahren nicht mehr als 4000 € zahlen, egal, wie wenig Km gelaufen. Ich mag die Autos zwar, aber es ist und bleibt ein 190er. In der Preisregion gucke ich lieber nach anderen Typen/Marken um.
      1. Tja jetzt erkennt der eine oder andere schon, das sich die Spreu vom weizen trennt. Das verfallsdatum durch die braune Pest schreitet voran. Noch gibt es einfach zu viele, die den Preis für ein gutes Exemplar drückt. Das wird in ich denke mal 5jahren vorbei sein. Dann liegen die rosthölen auf der Erde. Sein Nachfolger macht dieses von zeitlichen Ablauf schon viel eher durch. Sein Problem ist halt nur es ist ein Gebrauchsgegenstand und es gibt nicht soviel Nachfrage, halt der verkannte classiker. Demnach wird es bei dem w202 noch etwas länger dauern bis die Preise für einen gut erhaltenen wieder anziehen. Ich denke in 10 Jahren, wenn sich die ersten an ihn erinnern wird der Markt so leergefegt sein, das die Nachfrage höher ist als das Angebot. Die Kurve geht dann schneller als beim 190 er nach oben. Ob und wie sich das nun zum e-Auto verhält weiß niemand. So das war meine Meinung. Was sagt ihr dazu? Gruß Stephan
    • Es wurde schon geschrieben, der 201er ist ein Gebrauchsgegenstand.
      Diese legen auch nie die Wertsteigerung hin die Spassgegenstände ein ein SL hinlegen.
      Weil auf letzteres sind viele scharf, auf ersteres eben nicht so.

      Es gibt allerdings Ausnahmen wie den Camaro. Der wurde in riesen Stückzahlen gebaut und war ein Billigauto für die Halbstarken. Trotzdem sind die Preise dafür heute vergleichsweise sehr hoch, weil viele die damals so einen hatten
      ihn wieder haben wollen um sich ein Stück Jugend zurück zu kaufen. Ob das beim 201er klappen wird?
      Weis nicht. War doch immer ne Rentnerkiste. Beim Golf aber auf jeden Fall.

      Was den 202er angeht, das hängt davon ab wie gut man die Technik im Griff haben wird. Probleme mit der Elektronik können teuer werden. Es muss sich zeigen wie anfällig die ist. So geil sind die Gebrauchsautos nämlich nicht, jemand soviel Übel auf sich nehmen würde. Dann holt man sich doch lieber nen 201er ;)
    • Dem kann ich nur Beipflichten. Habe mir nun einen 202 als Winterersatz für den Azzurro zugelegt. Der soll im Winter nämlich nicht mehr bewegt werden und wie du schon sagtest, der 202 ist komfortabler. Allein wenn ich die Windgeräusche vergleiche... dafür hat der 201 mehr Klasse und imho das zeitlosere Design.
      "Es wird Wagen geben die von keinem Tier gezogen werden, aber mit unglaublicher Gewalt daher fahren!!" [Leonardo da Vinci]

      "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen." [Walter Röhrl]


      MfG Daniel
    • Sorry bei mir ist es genau anders herum. Der 190 muss im Winter raus, wenns nötig sein sollte. Passt mir zwar auch nicht ganz, aber ein Auto ist zum fahren da. 4kg Mike Sanders, neuer unterboden Schutz usw. Müsste ihn vor der braunen Pest schützen. Ausserdem ist es fraglich ob er überhaupt ran muss. Unser w204 (Kombi) ist sehr zuverlässig. Der 202 ohne rost ist halt sehr selten. Den lang Huber als reien 6zylinder möchte ich halt im Sommer genießen. Gruß Stephan