Klackern und kein Ende (M102)

    • Klackern und kein Ende (M102)

      Habe einen W124, 200E, BJ 1991 mit dem M102 Motor. Über die Historie dieses Autos weiß ich leider sehr wenig. (2. Brief; der Vorbesitzer war m.E. ein Psychopath [ist aber ne andere Geschichte]) :crazy:
      Der Wagen hat schätzungweise 350Tkm runter und leidet, seit ich ihn habe unter dem Klackersyndrom. Das Auto hatte zwar einige Macken, die ich reparieren konnte und war noch halbwegs gut in Schuss. Rost spielte dabei kaum eine Rolle.
      Was ich aber feststellen konnte, war die schlechte Pflege. So war offenbar selten ein Ölwechsel gemacht worden. Ich verpasste dem Aggregat zunächst eine Motorspülung und füllte dann nur noch vernünftiges Öl ein.
      Dann ließ ich die Hydros tauschen. Das Klackern blieb...
      Nach einigen Monaten schließlich hatte ich mich entschlossen, den Kopf runter zu machen lassen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auslöser war u.a. der (noch akzeptable) Ölverbrauch und das sich nach einem Ölwechsel relativ schnell schwärzende Öl.
      Es stellte sich heraus, dass die Ventile incl. Laufbuchsen völlig ausgelutscht waren. Zudem war die Dichtfläche des ZK ziemlich korridiert. Grund: Rotes Kühlmittel.
      Die Hydros (insbes. bei den mittleren Zylindern) waren berets nach ca. 20Tkm z.T. zerkloppt.
      Die Nockenwelle hatte übrigens keine fühl- oder sichtbaren Riefen oder Grate, was mich schon wieder ein wenig zuversichtlich stimmte.

      Also ließ ich den Kopf planen, dem auch gleich neue Ventile incl. Buchsen verpasst wurden. Natürlich wurden wieder alle Hydros (unter Berücksichtigung der in WIS, bzw. auch in diesem Forum x-fachen beschriebenen Vorgehensweise) getauscht.
      Ergebnis: Der Ölverbrauch sank auf ein unmerkliches Quantum und das Öl behielt auch nach 10Tkm weitgehend seine Farbe. Jedoch ist das Klappern ist immer noch da. : ?(
      Beim Kaltstart isses gannnz deutlich hörbar; bei warmen Motor klapperts deutlich moderater.
      Der Öldruck ist m.E. normal; also im Fahrbetrieb auf 3 und im Standgas auf 1,5 - 2.

      Nun bin ich mit meinem Latein ziemlich am Ende; habe aber einige Ideen und Vermutungen:

      1. Ölrohr
      Habe mal gelesen, dass ein Austausch des Ölrohres schon geholfen hätte. Allerdings gab es davon zwei Ausführungen; die ab 1988 war mit größeren Lochdurchmessern zur besseren Ölversorgung versehen. Meiner ist BJ 91; von daher verspreche ich mir nicht viel von einem Austausch des Ölrohrs.

      2. Schlitz- Scheiben und Kugelpfannen
      In der WIS steht, dass im Reparaturfall ("wenn Ventile oder/und Ventilsitzringe nachgesetzt wurden") die Schlitz- Scheiben und Kugelpfannen mit einer größeren Dicke eingebaut werden soll, bzw. nachdem eine Resthubmessung entsprechende Werte geliefert hat. Habe jedoch keinen erhellenden Forumsbericht dazu gelesen.

      3. Öl-Düse Rücklaufsperre
      Habe auch in der WIS gelesen, dass die Öl-Düse Rücklaufsperre bei Fahrzeugen vor 1986 gewechselt werden soll, sofern der ZK runter ist. Einen Erfahrungsbericht zur Reparatur der Rücklaufsperre (Typ2) aufgrund einer Ölschlamm-Verstopfung bzw. einem Defekt habe ich noch nicht gelesen. Allerdings habe ich irgenwann mal gehört, dass bei einer mangelnden Ölversorgung die Hydros der beiden mittleren Zylinder am meisten "leiden" würden.

      Ganz wichtig wäre vielleicht noch folgende Info: Bei einer Überfüllung des Ölstandes ist das Klackern fast weg.
      Das war schon so, als ich den Wagen gekauft hatte und wunderte mich zunächst. Später wandte ich diese "Methode" nochmal testweise an, um heraus zu bekommen ob nach den diversen Reparaturversuchen dieser"Trick" noch klappt. Daher auch mein Verdacht, dass es irgendwas mit der Ölversorgung in der Motorsteuerung zu tun haben müsste.

      Tja, nun seid Ihr gefragt... 1, 2 oder 3 ? ;)
      Danke vorab für eure Tipps.
      Salve!
      Mein verflossener190er fährt seit 2014 in Kamerun herum.