1.8E startet erst beim zweiten Versuch

    • 1.8E startet erst beim zweiten Versuch

      Hallo liebes W201-Forum,

      nachdem ich hier schon länger (schon seit Jahren, auch als der 190er nur eine wage Wunschvorstellung war ;) ) regelmäßig mitlese, habe ich mich nun auch endlich mal angemeldet, in der Hoffnug etwas beitragen zu können, nachdem ich hier schon so Vieles über dieses tolle Automobil lesen durfte.

      Ich hoffe mein erster Beitrag hier ist richtig einsortiert und ich war bei der Forensuche nicht allzu blind und habe übersehen, dass die Lösung für mein Problem hier schon irgendwo steht.
      Falls das der Fall sein sollte, freue ich mich natürlich auch über einen Tipp, wo ich schauen muss ;)

      Ich bin nun seit mittlerweile einem halben Jahr stolzer Besitzer eines beinahe komplett rostfreien mitternachtblauen, 5-Gang geschalteten 190E 1.8 von 1992 mit gerade 200 000km. Habe auch schon die ersten 8000km hinter mir und hoffe, dass noch einige KM mehr dazu kommen werden.

      Leider startet das Auto, seit ich es besitze zwar stets zuverlässig, allerdings (fast) immer erst beim zweiten Versuch, unter Zuhilfenahme des Gaspedals manchmal auch nach 3-4 Sekunden beim ersten Versuch.

      Wenn der Motor warm ist, oder das Auto nur kurz steht, startet er auch sofort wieder, nach 3-4 Stunden und Restwärme im Motor ist das Startverhalten jedoch oft schlechter als wenn der Motor ganz kalt ist ...

      Sehr selten geht das Auto auch beim Auskuppeln aus höherer Drehzahl aus oder die Drehzahl fällt auf ca 500U/min und er fängt sich dann wieder, ich habe den Eindruck, bei höherer Außentemperatur passiert es öfter (das ist aber nur mein Eindruck, ich habe nicht darüber Buch geführt ;) ).

      Ob das erste Problem mit dem zweiten Problem zusammenhängt kann ich leider nicht beurteilen.


      Detaillierte Problembeschreibung:
      (Motor kalt) Zündung auf ein -> Benzinpumpe läuft an, ich warte kurz, Anlasser betätigen -> Anlasser dreht, Motor zündet manchmal kurz, manchmal geht er auch direkt an, schüttelt sich dabei aber und die Drehzahl fällt auch direkt wieder auf 0 ab / er geht aus.
      Wenn er dann einmal ausgegangen ist, startet er beim zweiten Veruch direkt danach oft "in der ersten Drehung des Anlassers", manchmal braucht er 2 Sekunden, läuft dann aber gut (soweit ich das beurteilen kann) und bleibt auch an. Der Leerlauf ist für mein Empfinden ruhig, er sägt nicht oder schwingt irgendwie rum, wenn er einmal an ist. Auch schüttelt sich der Motor nicht, wie oft beim ersten Startversuch. Die abgelesene Leerlaufdrehzahl liegt bei ca. 750 U/min, vom Gefühl her läuft er mit minimal Gas geben, also bei ca 850 U/min noch ein wenig runder, aber mein Gefühl ist auch das eines Laien ;)

      Das ganze Startprozedere geht besser, wenn man etwas mit dem Gaspedal spielt während des Startens.

      Bisherige Versuche / Ideen:
      Nachdem ich mich durch zahlreiche Forenartikel gelesen habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass es am ÜSR liegen könnte - ich habe das ÜSR daraufhin überprüft ( ausgebaut, Schaltspannung angelegt, das Klicken des Relais gehört und dann den Widerstand gemessen, welcher unter einem Ohm lag, wie viel genau müsste ich nochmal nachmessen) und für gut befunden. Ohne eingbautes ÜSR startet der Motor noch schlechter, wie ich herausfinden musste, als ich das Relais nach dem Test wieder einbaute, aber dabei erst lernen musste, dass der Stecker unten nirgends fixiert ist ... :wacko:

      Als nächstes kam für mich das KPR in Frage, dieses habe ich nicht im eigentlichen Sinne überprüft, sondern ausgebaut und die Pins des Sockels so gebrückt, dass die Benzinpumpe dauernd lief (ist es normal, dass das auch ohne eingeschaltete Zündung geht??). Das brachte, wie fast erwartet, da man beim Einschalten der Zündung auch den Betrieb der Benzinpumpe hören kann, aber auch keine Besserung. Ich meine mal gelesen zu haben, dass am KPR auch ein Drehzahlsignal anliegt, für den Drehzahlbegrenzer (BTW, bei wie viel U/min greift der normalerweise ein? Bis 6300 U/min dreht meiner ohne Begrenzung, mehr wollte ich wirklich nicht ausprobieren ...), den Teil der Funktion konnte ich mangels Messgerät/Signalgeber nicht überprüfen.

      Meine nächsten Ideen sind, aufgrund des komischen Startverhaltens wenn das Wasser eine geringe Restwärme hat, mal den Kühlwassertemperatursensor mit den 4 Pins zu durchzumessen oder direkt zu ersetzen, da bin ich aber auch skeptisch, weil die im Kombiinstrument angezeigte Kühlwassertemperatur stimmig erscheint. (oder hängt das nicht zusammen/ist ein anderer Sensor)

      Auch der Luftmengenmesser kam mir schon in den Sinn, weniger in Bezug auf das Startverhalten, wohl aber in Bezug auf das ab und an auftretende Ausgehen beim Auskuppeln ...

      Bin ich da auf dem richtigen Weg? Oder habe ich vielleicht etwas viel elementareres Übersehen?



      Ich danke schon einmal jedem, der bis hier hin gelesen hat, über hilfreiche Antworten würde ich mich natürlich umso mehr freuen ;) Und natürlich werde ich berichten, wenn ich weiter komme!

      LG und schönes Wochenende