Hydrostößel klackern

    • Hydrostößel klackern

      Hallo zusammen,

      erst habe ich sie nur ganz wenig gehört, seit letzten Sonntag laut: die Hydrostößel. Ich war in der Werkstatt. Als sie noch wenig zu hören waren haben wir einen Motorölwechsel gemacht. Da es nun seit Sonntag laut, klar, hell und permanent zu hören ist, hat das nun leider nichts gebracht. Ich habe nun ein Additiv zum Motoröl bekommen, um auszuprobieren, ob das hilft. Der Fachmann meinte, die Hydrostößel seien vielleicht verklumpt. Also gestern rauf auf die Autobahn, weil das Motoröl dafür richtig warm werden muss und 120km gefahren. Danach war es leiser. Juhu. Heute morgen gestartet und in der Stadt gefahren - leider wieder genauso laut wie vorher.

      Ich habe nun drei Fragen:
      - kann ich nochmals 120km damit fahren oder mache ich mir dann mehr kaputt?
      - was kostet der Spaß?
      - kennt jemand in Stuttgart eine Werkstatt, die das macht? (Meine Standardwerkstatt hat das Werkzeug nicht dazu.)

      Mein Modell ist ein 190E 2.0, Baujahr 1990, Autmatik (297.000km)

      Danke Euch
      Eva

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    • Eva schrieb:

      - kann ich nochmals 120km damit fahren oder mache ich mir dann mehr kaputt?
      klares ja.

      Eva schrieb:

      - was kostet der Spaß?
      ich habe für einen Satz INA-Stößel 55,10€ bezahlt und diese selbst eingebaut.

      Eva schrieb:

      - kennt jemand in Stuttgart eine Werkstatt, die das macht? (Meine Standardwerkstatt hat das Werkzeug nicht dazu.)
      dafür braucht man kein besonderes Werkzeug.
      Das ist keine große Sache.
    • Eva schrieb:

      (Meine Standardwerkstatt hat das Werkzeug nicht dazu.)
      Mal abgesehen von einer Halbzollratsche mit 13er Nuß zum Abnehmen der Kipphebel benötigst du nichts weiter als eine Rohrzange und einen Sechskantbit womit du dann die alten Stößel nach unten rauspreßt.

      Wenn deine Werkstatt sowas nicht hat, ist sie keine Werkstatt.
      »Ziemlich unsensibel und egoistisch. Ein soziales Jahr würde dir vielleicht mal ganz gut tun.«
      - Midnightstar
    • Hallo zusammen,

      danke für Eure Antworten. Ich war mir auch etwas unsicher als es hieß, das könne die Werkstatt nicht, denn als es noch so leise war, war davon nicht die Rede. Mmh. Das Argument war, dass die Steuerkette entfernt werden muss, um an die Hydrostößel ranzukommen.

      Danke auch für den Hinweis, dass die Nockenwelle nur beim Diesel raus muss um an die Hydrostößel zu kommen.

      Nockenwelle wurde mir auch gesagt, deswegen habe ich das Auto mal nicht mehr bewegt, damit ich mir da nicht noch etwas ruiniere. Wenn sie eh schon ersetzt werden muss, ok, aber wenn nicht, will ich nichts zusätzlich kaputt machen. Außerdem dachte ich mir, wenn der zeitliche Aufwand, um an die Hydrostößel ranzukommen, doch recht hoch ist, wäre zu überlegen, ob eine Nockenwelle, die nicht mehr lange hält auch gleich mitzuersetzen wäre.

      Wegen einer Werkstatt: ich bräuchte eine in Stuttgart Richtung Möhringen, Vaihingen, Degerloch, so in der Gegend. Hat da jemand eine an der Hand, die so was machen könnte?

      P.s: ich fand den Artikel hier noch hilfreich:
      deine-autoreparatur.de/hydrostoessel/
    • Aber eigentlich ist es doch nach wie vor keine große oder kostspielige Sache:
      - Ventildeckel runter, ggf. Dichtung erneuern
      - Nockenwelle überprüfen
      - Hydos erneuern, dazu nach und nach die Kipphebelblöcke aus- und einbauen

      Vorausgesetzt die Nockenwelle ist nicht verschlissen.

      Raggna schrieb:

      nicht das Du mit der schei.. Nockenform ein Ventil durchschießt!
      wie soll das passieren!? ...durch Materialabtrag werden die Nocken kaum an Hub gewinnen.
    • Eva schrieb:

      Das Argument war, dass die Steuerkette entfernt werden muss, um an die Hydrostößel ranzukommen.
      Das wüßt ich aber.

      Die Kipphebel werden einzeln ausgebaut, mit neuen Stößeln versehen und dann wieder eingebaut. Man entfernt nie mehr als einen Kipphebel gleichzeitig. Dann kann die Kette bleiben wo sie ist.

      Will man alle Kipphebel gleichzeitig lösen, dann sollte man wenigstens den Kettenspanner entfernen und das NW-Rad abnehmen.

      Die Kette zu "entfernen" wäre ein Riesenquatsch.
      »Ziemlich unsensibel und egoistisch. Ein soziales Jahr würde dir vielleicht mal ganz gut tun.«
      - Midnightstar

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von venom ()

    • slalom w201 schrieb:

      Nockenform ändert sich , dies kann zu überstarken Beschleunigen der Ventile führen .
      das ist nachvollziehbar.

      Der Franzose schrieb:

      Da das Auslassventil nicht mehr komplett aufmacht und trotzdem das ganze Volumen im Zylinder ausgetauscht werden muss, muss dieses Volumen durch einen klleineren Querschnitt und das Ventil wird zu heiss ....
      Das Ventil führt die Temperatur an den Kopf ab ab wenn es geschlossen ist.
      Weniger Material - weniger Hub - weniger Öffnungszeit - bessere Wärmeabfuhr
    • Midnightstar schrieb:

      Das Ventil führt die Temperatur an den Kopf ab ab wenn es geschlossen ist.
      Weniger Material - weniger Hub - weniger Öffnungszeit - bessere Wärmeabfuhr
      Komischerweise sind im letzten Jahrtausend einige M103 daran verendet, dass das Ventil bei Vollgas auf der AB auf Grund von eingelaufener Nockenwelle in den Brennraum gefallen ist.....und wieso erwähnt Raggna Ventilschäden auf Grund von Nockenwellenschäden bei hoher Drehzahl?
      Wenn alle Nocken gleich einlaufen, ok - dann hat die Kiste immer weniger Leistung und den Ventilen passiert vermutlich nichts, wenn aber nur eine Auslassnocke einläuft, wird das m.M. nach ne warme Sache fürs Ventil.
      Weniger Hub bedeutet ja nicht unbedingt kürzere Öffnungszeit, sondern weniger Weg des Ventilschaftes und weniger Querschnitt am Auslass.
    • Der Franzose schrieb:

      .....und wieso erwähnt Raggna Ventilschäden auf Grund von Nockenwellenschäden bei hoher Drehzahl?
      Das frage ich mich ebenfalls.
      Vielleicht ja deswegen:

      slalom w201 schrieb:

      Nockenform ändert sich , dies kann zu überstarken Beschleunigen der Ventile führen .

      Der Franzose schrieb:

      Komischerweise sind im letzten Jahrtausend einige M103 daran verendet, dass das Ventil bei Vollgas auf der AB auf Grund von eingelaufener Nockenwelle in den Brennraum gefallen ist
      von Ventilabrissen wegen eingelaufener Nockenwellen habe ich noch nichts gehört.
      Lasse mich aber gern eines besseren belehren, interessantes Thema. :)

      Der Franzose schrieb:

      Wenn alle Nocken gleich einlaufen, ok - dann hat die Kiste immer weniger Leistung und den Ventilen passiert vermutlich nichts, wenn aber nur eine Auslassnocke einläuft, wird das m.M. nach ne warme Sache fürs Ventil.
      Das macht doch bei Motoren mit zwei Ventilen pro Zylinder keinen Unterschied, weil es pro Zylinder immer nur ein Auslassventil gibt.

      Der Franzose schrieb:

      sondern weniger Weg des Ventilschaftes und weniger Querschnitt am Auslass.
      und das bedeutet letztenendes weniger Öffnungszeit

      Das entscheidende ist m.E. die Zeit in der das Ventil geschlossen ist, da dann die Thermik abgeführt wird.
      Bekannt ist das früher von zu kleinem Ventilspiel, da gab es dann Probleme mit abgerissenen Ventilen.

      Die Folge von zu großem Ventilspiel war mehr Verschleiß des Ventiltriebs sowie Leistungsverlust.
      Und ich denke so verhält es sich auch mit der eingelaufenen NoWe, solange die Form nicht wie erwähnt problematisch ist.
    • Danke für die Aufklärung - wieder was gelernt.

      Midnightstar schrieb:

      und das bedeutet letztenendes weniger Öffnungszeit
      Nein - muss es nicht bedeuten, da sich der Nocken eher an der Spitze abnutzt - die "Breite" des Nocken bleibt "gleich" und das ist die Öffnungszeit.

      Midnightstar schrieb:

      Das entscheidende ist m.E. die Zeit in der das Ventil geschlossen ist, da dann die Thermik abgeführt wird.
      Bekannt ist das früher von zu kleinem Ventilspiel, da gab es dann Probleme mit abgerissenen Ventilen.

      Die Folge von zu großem Ventilspiel war mehr Verschleiß des Ventiltriebs sowie Leistungsverlust. "
      Und ich denke so verhält es sich auch mit der eingelaufenen NoWe, solange die Form nicht wie erwähnt problematisch ist.
      ok - macht Sinn.
    • Moin,
      wenn die Nockenwelle einläuft ist das Entscheidente wie.
      Nützt sie sich gleichmäßig über den Umfang ab, verliert der Motor nur Leistung.
      Oft ist die Abnutzung aber so, daß sich eine Art kurzer Rampe ausbildet.
      Die Abnützung ist in der auflaufenden Rampe am stärksten, so das der Kipphebel kurz vor der höchsten Nockenerhebung noch ein richtigen "kick" bekommt.
      Das in Verbindung mit hohen Drehzahlen, läßt dann die Ventile abreißen und ist der Exitus des Motors.
      Aber sicher haben viele Motoren, moderat bewegt, die Fase überlebt, bis kaum noch was auf den Nocken drauf war.
      Das Problem hatten Alle Motorenhersteller in den 80iger Jahren.
      Damals wurde Chlor aus dem Öl verbannt, weil es in der Aufbereitung von Altöl, zu Dioxin wurde.
      Es gibt heute noch "Oldtimeröle" mit Chlor, die sind deutlich tragfähiger wie die jetzigen, haben aber extreme Probleme mit Aushärtung von Dichtungen und müssen als Sondemüll entsorgt werden.
      -> Immer die komplexen Zusammenhänge. :)
      Gruß
      R
    • Hi,
      ja klar, ich hoffe es klackert nicht zu laut?
      Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste, nicht hoch drehen.... bis man wirklich weiß was es ist.
      Muß die Nockenwelle getauscht werden kostet das etwas.....
      1Now, 12Kipphebel, Dichtungen plus Einbau..... + Steuerkette, Schienen++++ .. Autsch.
      Auch ist es nicht einfach eine gute Harschalengusswelle zu bekommen, plus der dazugehörigen Kipphebel mit den aufgelöteten* Hartmetallplättchen vs zur Nowe.
      * mit Hartlot glänzt goldfarben.
      Die alten Tempergusswellen/Kipphebel bekommt man nachgeworfen... - klar, oder?
      Daran erkennt man auch ob ein Motor umgerüstet wurde oder nicht, beim Blick durch den Öldeckel.
      Gruß
      R