Hinterachskörper und Aufnahmen... Rostfrage. Muss die Achse ausgebaut werden?

    • Hinterachskörper und Aufnahmen... Rostfrage. Muss die Achse ausgebaut werden?

      Hallo zusammen,

      hatte mein Baby heute zum Ölwechsel zum dritten mal auf der Bühne und konnte mir damit eine dritte Meinung zu meiner Hinterachse einholen.

      1. Mechaniker (190 Kenner, aber schraubt nur an 1er Zustand Autos in einer Oldtimergarage): "Da musst Du den Hinterachskörper und die Aufnahmen entrosten. Das wird sonst immer schlimmer."
      2. Mechaniker (Meine Bude, wo ich seit Jahren meine anderen Autos hinbringe (Golf und Range Rover), immer fair und gute Arbeit, machen auch viel Porsche und Maserati): "Lass das. Entrosten wo wir rankommen und sonst nix machen. Im schlimmsten Fall brechen Dir noch die Schrauben ab."
      3. Mechanikerin (TE-Taxiteile, wo ich heute den Ölwechsel gemacht habe): "Ich würde es lassen. Ist ein 30 Jahre altes Auto und dafür sieht alles noch ganz gut aus."

      So... 3 Profis, zwei Meinungen... was sagt ihr?

      Grüße

      Benjamin

    • Ich habe ein Auto auf dem Hof stehen bei dem dieser Rahmen rostbedingt durchgerissen ist.

      Daher wäre meine Devise: Retten solange noch was zu retten ist. Rostschutz macht halt nur Sinn solange noch was zum Schützen da ist.
      Es sieht schon noch gut aus, das stimmt. Aber gerade deswegen würde ich jetzt den Zustand erhalten, und nicht wenn alles weg ist.
      Ich würde das Ding ausbauen und strahlen+pulvern. Umso besser die Substanz, umso schöner das Ergebnis.

      Dem Auto beim Rosten zuzuschauen kann meiner Meinung nach keine Empfehlung sein. Aber das muss jeder selber wissen
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 410.000km
    • Ist es ein Schönwetter- und Sommerauto oder Ganzjahres-Allwetterauto?

      Wenn dir das richtige Entrosten zu viel Aufwand wird, dann Herangehensweise 2
      Sinnvoll Entrosten geht ohne Ausbau der Achse praktisch nicht, besser als Nichtstun ist es je nach Vorgehensweise schon.

      Aber auch dann scheiden sich die Geister, nämlich was man mit den "entrosteten" Stellen macht.

      Wie man sieht, war da schon einmal jemand am Werk und hat schwarzen Unterbodenschutz versprüht. Ganz klar zu erkennen: da wo das Zeug noch gut aussieht, schützt es den Rost optimal vor Blicken.

      Grüßle Jo
    • Gullideggl schrieb:

      Wie man sieht, war da schon einmal jemand am Werk und hat schwarzen Unterbodenschutz versprüht. Ganz klar zu erkennen: da wo das Zeug noch gut aussieht, schützt es den Rost optimal vor Blicken.
      Das Zeug gehört echt verboten. Damit kann man den tatsächlichen Zustand eigentlich kaum bewerten. Eventuell taucht da auch auf einmal anstatt Blech ein Knäuel aus Alufolie in einem faustgroßen Loch auf... Spreche da leider aus Erfahrung...
      Das Fahrzeug von dem schwarzen Unterbodenschutz frei zu bekommen ist fast mehr Arbeit als den eigentlichen Rost zu entfernen.

      Also wenn du die Möglichkeit hast würde ich schon sagen mach die Achse raus und entferne den Rost und Unterbodenschutz. Wer weiß was man da noch so findet.

      Gruß Alex
    • Frage 10 Menschen und du bekommst 10 verschiedene Meinungen.

      Meine Meinung ist, es sieht noch ganz gut aus und wird auch noch eine Weile halten (wird aber nicht besser),
      du musst für dich selbst die Entscheidung treffen welchen Aufwand du betreiben magst und wie lange du den Wagen fahren magst.

      Wenn du dich aber entschließt die Achse zu sanieren, dann würde ich das gleich richtig machen, alles zerlegen, Teile sandstrahlen und neu lackieren, alles was im Sack ist austauschen
      (sind aber schon ein paar Hunderter weg).
      Nur ein bißchen entrosten, da wo man ran kommt macht aus meiner Sicht keinen Sinn.

      Die Meinung vom Taxi-Schrauber ist aus seiner Sicht ok, die Karre fährt und ist verkehrssicher, alles gut.

      Ich habe selbst an meinem Winter-Auto einmal alles generalüberholt, war alles viel schlimmer, ich bin nicht für halbe Sachen und mag auch nicht beim rosten zuschauen, obwohl die Karre als repariertes Unfallfahrzeug wertlos ist im Punkt Oldtimer.

      Gruß
      Jo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jo.corzel ()

    • Nur ein bißchen entrosten, da wo man ran kommt macht aus meiner Sicht keinen Sinn.
      Im Vergleich mit der Komplettsanierung stimme ich dir da zu, ansonsten nicht, weil:
      Auffahrböcke, Akkuschrauber + Drahtbürste mit Verlängerung + die Bereitschaft, sich einzusauen und man kriegt schonmal den losen Kram von Rost und abblätterndem U-Schutz an vielen Stellen weg. Das ist auch das Schlimmste, weil sich darin Feuchtigkeit länger hält und der Rost dadurch einfach viel schneller fortschreitet. Entfernt man nur den losen Kram und ölt / fettet den restlichen Rost ein, bremst man das Ganze schon enorm aus.

      Wenns irgendwie geht, ist Achse raus und einmal gescheit machen noch immer das Beste, auch weil man dann Rost an der Karosserie und den Leitungen über der Achse gut angehen kann.

      Grüßle Jo <-- schaut mancher Roststelle schon seit Jahren beim Nicht-Weiterrosten zu
    • Also ich würde so vorgehen:

      1.
      Falls nur der Achschemel betroffen ist und die Aufnahmen an der Karosserie Rostfrei sind würde ich den blättrigen Rost mit der Bürste abkratzen und die stellen mit Fluid A Filmeinsprühen und ggf. nach ein paar tagen mit einem hochviskosem Fluid Film drüber gehn. Dann würde ich warten bis die Achskörper Lager durch sind und wenn die Achse dann zum Tausch raus muss . Dann kann man den Achskörper da dann gescheit überarbieten.

      2. Sind die Aufnahmen an der Karosserie betroffen hilft es fast nicht und die Achse muss raus. Alles andere wird nich gescheit weil man schlecht an die Stellen dran kommt. Hier kann Fett auch kurzzeitig helfen um die Zeit bis zur Reperatur zu überbrücken aber das sollte man nicht zu lange herauszögern. Wenn dort ein loch drin is wird das schweißen schnell sehr aufwendig. Den Hinterachsschemel könnte man zur not ja auch gegen einen guten pulverbeschichtetetn tauschen

      Habe bei mir dieses Jahr noch dasselbe vor mir. Achsaufnahmen haben leichten Rotbefall. Die behandlung zuvor hatte immerhin 3 Jahre gehalten aber dadurch das man nicht 100% an die aufnahmen hinkommt hält es nicht lange.
      Also Achse raus-> gleichzeitig achskörper und streben alle neu ;)

      Grüße
    • Nun, den blättrigen Rost mit der Drahtbürste abkratzen und das noch bei montierter Hinterachse ist sehr schwer bzw. fast unmöglich. Allein durch die Bauweise der Hnterachse kommt man einfach nicht an viele vor allen Dingen an die oberen Stellen. Denn die sind oft besonders angefressen. Mit Drahtbürste kommt man da nicht weit, wenn Mann denn dran kommt. Oft ist der Blattrost auch schon Millimeter dick. Den kann man nur mit einem Hammer abschlagen.
      Also wenn’s denn ordentlich gemacht werden soll, bleibt nur der Ausbau der HA.


      Liebe Grüße
      Leben und leben lassen
    • Und nicht den Fehler machen, den Rost nur mit einer Drahtbürste zu behandeln.

      Durch die hohen Drehzahlen wird der Rost dann unter Umständen lediglich an der Oberfläche poliert und sieht aus wie blankes Metall.

      Tatsächlich sieht der Rost in diesem Fall zwar schöner aus, ist aber leider nicht beseitigt.

      Um Rost ordentlich zu beseitigen brauchts zwingend eine Schleifscheibe oder ein Sandstrahlgerät oder sowas.
      Grüße
      Mario
    • Ich stimme euch voll zu, mit der Drahtbürste kann man nicht "entrosten", nur den losen Gammel lösen, außer Sandstrahlen oder chemisch entrosten hilft da garnix. Für Fett- oder Ölbehandlung reicht das aber. Wo Öl, da kein Rost. Deshalb fragte ich auch, ob Sommer- oder Winterfahrzeug. Bei Sommerfahrzeugen ist das Konservieren mit Fett + Öl supereinfach, bei Winterautos nicht so.
      Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde hier bereits grob "entrostet" und statt dann auf Öl-, Fett- oder Wachsbasis weiterzumachen, wurde Unterbodenschutz draufgepampt. Falscher geht es nicht, sieht aber erstmal toll aus.

      Ohne Ausbau der HA ist das alles nur behelfsmäßig aber wer baut schon nur wegen Rost die Achse aus, wer hat die Möglichkeit dazu, wer kann das? In eingebautem Zustand drangehen ist definitiv besser als nichts, der lose rumhängende Lack + Rost ist das ideale Nest für schnelle Fäulnis.
      Gerade im aktuellen Fall ist der U-Schutz mit Sicherheit nur von unten draufgepampt worden, also auch von dort wieder zu entfernen, zumindest grob.

      Die schlimmsten Autos sind die, an denen nichts gemacht wird, weil man zu faul ist oder sich nicht traut, ohnehin abblätternden Lack oder unterrosteten U-Schutz zu entfernen. Ruckzuck werden aus Rostblüten Löcher.

      Was ich damit sagen möchte: gleich loslegen, nicht auf den finalen Ausbau der HA hinausschieben, der dann irgendwann stattfinden soll. Runter unters Auto und los geht die Bestandsaufnahme, wo gehandelt werden kann, wird gleich gehandelt und vielleicht fällt dann die Entscheidung zum Rundumschlag sofort. Die meisten Leute wissen gar nicht, mit welcher Ranzbimmel sie fahren und wie viel Aufwand die Sanierung ist. Also los geht's, Vorgeschmack holen! Ich fahre so ganz gut bisher und aktuell bin ich dabei, den Basteldiesel zu sanieren. Viel geschweißt, viel entrostet, viel Öl + Fett kommt noch aber dafür die mechanisch noch gute Achse raus?

      Grüßle Jo
    • Vielen Dank an alle. Es ist ein reines Schönwetter/Sommerauto und steht die meiste Zeit in der Garage. Ich werde jetzt die Entrostung so gut es geht ohne Ausbau machen und dann mal beobachten. Wenn es weiter rostet, kommt im Winter die Achse raus.

      Ach ja... der linke Kotflügel hinten blüht von innen und außen gibt's kleine Unregelmäßigkeiten - wurde mal schlecht lackiert. Den lass ich jetzt machen. Soll ja auch von außen schön aussehen...