Jetzt ist es wohl so weit..die Kopfdichtung. 190D 2.0

    • Jetzt ist es wohl so weit..die Kopfdichtung. 190D 2.0

      Moin,

      Bei mir ist wohl die Kopfdichtung hin..habe nach gelegentlichem auftreten nun ein fast permanentes tackern/klackern meine letzte Hoffnung waren die Düsen brachten nach dem gestrigen wechsel aber auch keine Verbesserung..Außerdem 0,5 Wasser auf ca 1000km, ein Ölfilm ist auch immer am Deckel und am ersten Pott ist auch Öl..weißen Rauch habe ich noch nicht aber das würde dann bestimmt auch nicht mehr lang dauern. Ich habe bisher einmal an einem Polo 86c (Benziner) ne Kopfdichtung gewechselt. Der Daimler mit seiner Steuerkette und seinen 20 Mio Kopfschrauben ist da schon ne Nummer komplizierter, traue mir es aber schon zu, bzw hab ich gar keine andere Wahl Werkstatt ist Geldmäßig nicht drinne Werde wohl Morgen Abend, spätestens Montag wenn ich Urlaub habe damit anfangen und habe gleich schonmal ein paar Fragen.

      1. Die Gleitschiene habe ich es richtig Verstanden das die mit 2 eingeschlagenden Stiften? fest sitzt? Wie bekomme ich die am besten raus ohne Spezial Werkzeug?

      2. Der Kettenspanner an der großen Mutter einfach abschrauben? Kann ich den beim einbau auch einfach wieder rein schrauben? Bzw würde ich da eventuell nen frischen kaufen 70€ kann der dann einfach wieder rein?

      3. Das Zahnrad an der Nockenwelle, Motor ist natürlich auf OT, Zahnrad mit Kabelbinder fixieren unf dann mit einem Gegenhalter die Schraube lösen. kann ich dann das Zahnrad mit der Steuerkette und den Kabelbindern einfach vorsichtig in den Kettenkasten legen?

      4. Bei meim Polo musste ich damals beim aufsetzen des Kopfes die Kurbelwelle um ein paar grad weiter drehen und erst nach dem anziehen wieder auf OT stellen. Das muss ich jetzt nicht oder? Bzw von der Kurbelwelle sollte ich wegen der Einspritzpumpe wahrscheinlich komplett die finger lassen oder?

      5. Kopf planen lassen, WENN (ich hoffe es geht ohne planen) ich ihn weg gebe was ist dann mit dem Block? Wie bekomme ich den vernünftig blank, die Polnische schleifpapier Variante? Gar nicht? Muss der dann auch raus?

      Mehr fällt mir grad nich ein..für allgemeine Tipps wär ich dankbar :pleasantry:
    • Moin moin,

      das ist alles kein Hexenwerk.

      1. Der obere steht raus, das ist das Ding wo der Riemenspanner raufgesteckt wird, das schwarze Plastikteil wo die Feder drin eingehakt ist. Der untere ist von vorne gesehen rechts am unteren Rand des Kopfes und steht nicht raus. Gründlich saubermachen, das Gewinde M6 mit Gewindeschneider reinigen und auspusten, dann mit einer langen Hülse (1/4" Langnuss oder sowas geht oft auch), einer langen M6 Schraube oder Gewindestange, ner stabilen Scheibe und Mutter den Stift rausziehen. Wichtig ist, dass die Schraube/Gewindestange vollständig in den Gleitstift eingeschraubt ist und du das Ding mit der Mutter rausziehst, sonst ist das Gewinde der Gleitschiene schnell kaputt. Das Gewinde auf dem du die Mutter drehst gut schmieren. Wenn du einen kleinen Zughammer hast, kannst du dir dafür auch einen M6 Adapter bauen.
      Die Gleitschiene wirst du dann so vermutlich mit festgebundenem Zahnrad nicht rausbekommen, also Kopf drüber wegheben.

      2. Bitte am 6Kant direkt am Kopf rausschrauben, sonst fällt er dir komplett auseinander, hat eine relativ starke Feder drin. Bekommt man mit etwas fummeln auch wieder zusammen, ist am eingebauten Motor aber wie gesagt fummelig. Ein neuer Kettenspanner ist keine schlechte Idee. Der kann einfach eingebaut werden, hat entgegen den Benzinern keine Rasten, muss also nicht zerlegt und in erste Raste gestellt werden oder sowas.

      3. Ja. Die Kette ist am Kurbelwellenrad durch den Kettenkasten fixiert und kann nicht "wegfallen". Ob sie an der Pumpe theoretisch rüberrutschen könnte bin ich mir grad nicht sicher.

      4. Nein, da muss nichts gedreht werden, solange Kopf und Block beide auf OT stehen. Mit der Einspritzpumpe passiert normalerweise nichts, den Förderbeginn einzustellen ist für den "Laien" auf dem Gebiet allerdings schwierig und ohne Spezialwerkzeug kaum zu machen.

      5. Wenn du den Kopf planen lassen willst, musst du mindestens die Vorkammern ausbauen, das erfordert ebenfalls Spezialwerkzeug. Die ragen nen guten Zentimeter aus dem Kopf raus. Dafür Düsen raus, Glühkerzen raus, mit der dafür geeigneten Nuss die Haltemutter der Vorkammer lösen (sehr fest nach den Jahren) und dann mit einem großen Zughammer und dem passenden Adapter für das Düsengewinde die Vorkammern rausschlagen, am besten schonmal nen Tag vorher mit Kriechöl bearbeiten, die sitzen fest.
      WENN du die Vorkammer ausbauen willst, mach das am besten, solange der Kopf noch festgeschraubt ist. Ansonsten bleibt dir nur, den Kopf mit Schraubzwingen oder dergleichen an irgendwas sehr stabilem zu befestigen, denn sonst kriegst du die Vorkammern niemals raus, mit Fuß gegenhalten oder sowas albernes ist da nicht angebracht.
      Block säubern mache ich persönlich mit 180er Schleifpads und wenig Druck, sieht danach fast aus wie frisch gefräst.

      Mehr Fragen werden garantiert kommen, aber dafür sind wir ja da :D

      Gruß
      Tim
    • Sooo, ich habe soweit hoffentlich alles das ich mich an die Kopfschrauben machen kann. verlief auch bisher alles nach plan außer das auf der Steuerkette immer noch etwas druck ist sodas ich mich nicht traue den stock aus dem Zahnrad zu nehmen..Kettenspanner ist natürlich raus..außerdem passt mein Innenvielzahn nicht welche größe muss ich mir holen?
    • Innenvielzahn für die Kopfschrauben ist M10, sonst fallen mir da keine Innenvielzahnschrauben ein. Und natürlich vorne die beiden Inbusschrauben, die zwei vom Dieselfilterhalter hast du ja schon raus habe ich gesehen.
      Hab meinen OM602 grad vor ein paar Tagen zusammengebaut, die Schiene geht so nicht raus. Kopf runterheben, dann die Schiene wechseln, da passiert nichts. Beachten, dass die Schiene zwar in beide Richtungen fast identisch aussieht, aber nur in eine Richtung passt. Mit der Öffnung nach hinten und das Langloch nach unten, andersherum wirds nichts. Aber das wirst du an der alten Schiene ja auch sehen.
    • Jo, das ist völlig normal bei dem Alter, der Motor ist 30 Jahre alt und vermutlich noch nie auseinander gewesen, jedenfalls nicht im letzten Jahrzehnt. Die Schrauben solltest du natürlich erneuern. Man kann sie natürlich gründlich reinigen und vermessen, ob sie im Toleranzmaß liegen, aber wenn du nicht am Hungertuch nagst würd ich das nicht empfehlen. Der Schraubensatz kostet von Elring irgendwas zwischen 25-40€. Bevor du den Kopf wieder montierst, solltest du mit einem Gewindeschneider alle Gewinde reinigen, sowieso Dreck und Öl rauspusten, wenn man nen Lappen drüberhält passiert auch nichts, sonst sprüht das überall hin, an die Motorhaube, auf den Lack, ins Auge...
      Die Kopfschrauben haben ja 3 verschiedene Längen, aber das erklärt sich eigentlich von selbst. Ist der Schaden an der Dichtung denn deutlich erkennbar?

      Edit: Noch was zum Kopf, auf Verzug prüfen (lassen) kann man ihn ja auch mit montierten Vorkammern, ein paar Hundertstel darf er in Längsrichtung haben, beim 602 sinds 8/100, beim 601 hab ich den Wert jetzt nicht im Kopf. (Das soll jetzt nicht heißen, dass ich ihn mit 8/100 Verzug wieder einbauen würde, aber machbar ist es). In Querrichtung darfs allerdings nicht sein, und bei Kopfdichtungsrissen zwischen Zylindern oder vorne zwischen Zyl 1 und Ölkanal kann das durchaus passieren. Der Kopf von meinem 602 war in Längsrichtung absolut grade, aber hatte im Bereich Zyl 1/Kettenkasten in Querrichtung auf dem kurzen Ende einen Verzug von 9/100.
      Was ich damit letztendlich sagen will: Grundsätzlich neigen die Dieselköpfe nicht zum Verzug, sofern sie unter normalen Bedingungen betrieben werden. Prüfen solltest du es aber auf jeden Fall.

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    • Hast du wirklich alle Schrauben raus? Da sind 4 Reihen in Längsrichtung.
      Wenn wirklich alle raus sind, kannst du 2 Schrauben wieder reinstecken, 2-3 Windungen reindrehen sodass der Kopf nicht weg kann. Dann kannst du ihm ruhig von schräg unten oder auch seitlich mit nem ordentlichen Stück Holz und nem größeren Hammer mal nen kleinen Tupfer geben, da gibts diverse stabile Kanten, wo man nichts kaputtmacht. Die Stehbolzen des Abgaskrümmers sind keine solche Kante. Das ganze mit Sinn und Verstand, aber weit ausholen kann man ja im Motorraum eh nicht.
      Besonders schwer ist der Kopf nicht, rausheben ist selbst für mich mit recht schmaler Gestalt kein Problem. Da das rankommen im Motorraum nicht ideal ist und die Geschichte mit dem Nockenwellenrad und der Schiene gerade beim wieder raufsetzen etwas Einfädelarbeit, ist eine zweite Person aber nicht verkehrt.
      Ziehen bis er hochkommt ist beim festkleben nicht so ideal, denn wenn er kommt, dann ruckartig, da geht dann eher was kaputt.
    • 18 hört sich gut an, 602 und 603 haben jeweils 22 und 26. Dann ist es wie du sagtest, klebt fest. Wenn du die Hammer+Holzklotz-Methode nicht magst, kannst du auch den Abgaskrümmer wieder mit ein paar Muttern festschrauben (nicht nur die obere Reihe, dann gibts Bruch) und daran ziehen für mehr Hebelwirkung. Aber wie gesagt, mach zwei Schrauben lose rein, damit er nicht fliegen geht. Der Kopf sitzt auf zwei Passstiften, wenn man ihn da drüberreißt oder über sonstige Ecken und Kanten ist schnell die Dichtfläche beschädigt.
    • Das kann man pauschal nicht sagen. Korrosion ist wie ein Krebsgeschwür, es reicht nicht einfach die Löcher zu zuschweißen. Man muss so lange den Kopf ausfräsen bis alles weg ist und dann den Kopf neu modellieren.

      Das kann 500€ oder aber auch 1500€ und mehr kosten. Es lohnt sich wie gesagt nur bei sehr seltenen Köpfen wo Ersatz schwer zu bekommen ist.

      Ich würde einen guten gebrauchten Kopf besorgen, da baut meistens auch keiner die Vorkammern aus was die Sache sehr erleichtert.