Probleme mit Pierburg 2E-E Ecotronic / Unruhiges Standgas, Motor geht aus, keine Gasannahme

    • Probleme mit Pierburg 2E-E Ecotronic / Unruhiges Standgas, Motor geht aus, keine Gasannahme

      Hallo Community!


      Auf diesem Wege suche ich Spezialisten, die mit der Ecotronic-Vergaseranlage vertraut sind, da mir so langsam die Ideen ausgehen und das Prachtstück endlich auf die Straße soll :)

      Erst einmal zum Fahrzeug: Ich bin nun seit knapp einem halben Jahr im Besitz eines wunderschönen weißen W201 190, Bj.06/90, mit nicht einmal 100.000km Laufleistung und nur einem Vorbesitzer (ältere Dame). Das Fahrzeug wurde bis zur Stilllegung 2009 hier in Hannover stets bei der Ansässigen Niederlassung gepflegt, und lief laut Aussage des Vorbesitzers auch bis zur Stilllegung einwandfrei. Die Fast 11 Jahre Standzeit in einem undichten Carport haben überraschenderweise kaum Spuren an Karosserie, Fahrwerk oder Innenraum hinterlassen, nur der Motor will nicht mehr oder noch nicht so recht. Da ich vorher zwar einen 1.8er mit der KE-Jetronic fuhr, der jetzige 2.0 aber mit dem Pierburg 2E-E Ecotronic-Vergasersystem ausgestattet ist, ist das Ganze für mich wieder Neuland. Folgende Bauteile wurden nach einem Ölwechsel und einer Ultraschallreinigung des Vergasers zunächst ersetzt:

      -Zündanlage kpl. von Beru
      -sämtliche Unterdruckleitungen und Kraftstoffschläuche + Filter
      -Vergaserdichtungen und die Hauptdüsen für 1. und 2. Stufe
      -Unterdruckdose für die 2.Stufe
      -Vergasergummiflansch

      Der Motor startet kalt einwandfrei, nach ein paar Sekunden fällt die Drehzahl dann aber, bis der Motor sich nur noch bockig schüttelt. Teilweise fängt er sich selber und dreht eigenständig wieder hoch, teilweise geht er aus. Gas nimmt er kaum bzw. nur ganz sanft und bis zu einer ,,mittleren" Drehzahl an, bei abruptem Gasstoß geht er meist direkt in den Drehzahlkeller und aus. Starten tut er danach immer wieder einwandfrei.

      Nach dem Leitfaden von ,,Ruddies Berlin" und dem Werkstatthandbuch habe ich alle Komponenten im Vergaserumfeld geprüft, sprich den Drosselklappenansteller, -poti, den Vordrosselansteller, alle Heizungen und Temperaturfühler. Alle gemessenen Werte waren absolut i.O. Alle Unterdruckleitungen sind mit der Handpumpe auf Undichtigkeit überprüft worden, ebenfalls i.O.

      Ich hoffe, jemand hat noch eine zündende Idee oder vielleicht einmal einen ähnlichen Fall gehabt :thumbsup: Liebe Grüße, Jan.
    • Schon mal die Lambdasonde abgesteckt?
      Bei einem Kaltstart ist die nicht aktiv, aber dann ist die bzw. die Werte die sie ausgibt für die Gemischzusammensetzung verantwortlich.

      Dann das ÜSR testen/checken/nachlöten/testweise tauschen. Der Vordrosselsteller (oder wie das Ding heisst) macht bei defektem ÜSR ziemlichen Unsinn den man nur schwer messen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von babybenzfan ()

    • Punker schrieb:

      Den 190 als Vergaser gabs doch nie mit Lambda Sonde/ G Kat, oder liege ich da falsch?
      Die Einführung des geregelten Katalysators auch beim Vergasermodell zum Mj, 1987 war ja der Grund für den elektronisch beaufschlagten 2EE-Vergaser. Ohne Kat hätte es den ganzen Krempel nicht gebraucht und der gute alte Stromberg der frühen Modelle hätte es auch weiterhin getan.
      Bei VAG wurde der auch noch in grossen Stückzahlen in allem von Polo bis zum Audi 100 verbaut und hat auch dort schon viele Besitzer frustriert...
    • Moin zusammen! Danke für die vielen Anregungen!

      @Jo in der Tat habe ich sogar schon überlegt, das gesamte Aggregat gegen einen 2,3er Einspritzer zu tauschen; irgendwie wurmt es mich dann aber doch zu sehr, den alten Versager wieder zum laufen zu bringen :)

      Ja, leider habe ich einen mit G-Kat erwischt, die Lambdaregelung habe ich jedoch schon getestet, Heizung heizt, Sonde regelt...

      Es gibt tatsächlich aber ein gutes Update!! Nach einer erneuten Komplettzerlegung des Pierburgs, anschließendem Tauchgang in Bremsflüssigkeit über Nacht und Ultraschallbehandlung hält der Bock nun zumindest halbwegs solide Standgas und nimmt Last an :DDD Aufgefallen ist mir in diesem Zuge aber, dass die Leerlaufluftkorrekturdüse oval ausgeschlagen ist, laut Ruddies Berlin typische Verschleißerscheiung und Ursache von zu magerem Leerlaufgemisch; leider nicht mehr einzeln zu bekommen :( Ausserdem konnte ich es im Stand nicht provozieren, dass die Drosselklappe der zweiten Stufe geöffnet wurde, obwohl der Unterdruckanschluss definitiv frei, die Welle leichtgängig und die Dose neu und dicht ist! Laut Reparaturhandbuch öffnet die 2.Stufe erst bei ausreichendem Unterdruck und Öffnungswinkel der 1.Stufe von min. 2/3; Ich werd´s morgen noch einmal probieren, wenn mein lärmempfindlicher Zickennachbar hoffentlich die Grünabfälle entsorgen fährt :) Und dann auch gleich das ÜSR durchmessen...

      Allen erst einmal ein schönes Wochenende und bleibt gesund!
    • Fehler gefunden! Das noch immer leicht ruckelige Standgas war doch Folge einer nicht ganz intakten Zündung; der (wohlbemerkt neue) Verteilerfinger hatte einen nicht perfekt passgenauen Steg an der Unterseite, sodass wohl noch minimal Spiel zu der Verteilerwelle vorhanden war. Nach Austausch gegen das Altteil alles super :DDDD

      Jetzt stehe ich aber vor einer neuen Katastrophe: Ich hatte den Motor ja bisher nur über einen externen Kraftstoffbehälter laufen, und wollte mich gestern um den eigentlichen Tank kümmern. Als ich feststellen musste, dass der Tankdeckel extrem verrostet war, und einige Brocken scheinbar in den Tank gefallen sind, entschloss ich mich kurzerhand diesen auszubauen. Erstmal mit einer Pumpe leergepumpt, es kam aber nicht viel, nach 10 Jahren Standzeit dachte ich, Ok, wahrscheinlich alles verdunstet. Für den Ausbau des Tanks müssen ja Vor- und Rücklauf und die Entlüftungsleitung von unten demontiert werden. Rücklauf und Entlüftung waren kein Problem, da mit Schellen befestigt. Der Vorlauf ist ja eingeschraubt. Das Gewinde lies sich dann nach einer WD-40-Kur auch drehen. Aber viel zu lange. Als nach gefühlten 20 Umdrehungen die Leitung immer noch nicht in meiner Hand war dachte ich, irgendwas stimmt hier nicht, bin unter dem Wagen vorgekrochen, und dann ging das plätschern los... <X

      Es sind jetzt im Endeffekt ca. 10Liter Kraftstoff im Fahrzeug gelandet. Beim drehen habe ich nämlich das Filtersieb aus dem Tank geschraubt, weil die Vorlaufleitung im Sieb komplett festkorrodiert ist :shit: Der Kraftstoff ist dann über eine Pfalz in die Mulde unter der Rücksitzbank, und dann in zwei Blechkanälen bis nach vorne gelaufen. Ich habe jetzt allen sichtlichen Kraftstoff wegbekommen, aber nun meine Frage, kriege ich diesen Geruch jemals aus dem Wagen wieder raus???? :( Das Gute ist, die Teppiche selber haben scheinbar nicht viel abbekommen, da der Kraftstoff auf dem Blech darunter gelaufen ist, nur die Isoliermatte zwischen hinterem Blech und Rücksitzbank/Sitzlehne war komplett durchtränkt und wurde schon fachgerecht entsorgt. Sollte ich Alles einfach auslüften lassen, oder muss ich doch irgendwie den Innenraum bzw. die unteren Bleche einmal ,,spülen´´ ??

      Allen schonmal einen guten Rutsch ins hoffentlich etwas weniger beschränkte 2021 :thumbup:
    • Benzin verdunstet gut und recht schnell. Wenn keine Stoffe durchtränkt wurden sollte das mit viel Lüften wieder weggehen. Mir ist mal ein Kanister im Kofferraum ausgelaufen (der *** Zöllner hat den kontrolliert und nicht wieder richtig zugemacht) , das hab ich erst mit Katzenstreu gebunden, dann mit Essigwasser ausgewaschen. Nach ein paar Tagen war der Geruch weg.
    • Kommt darauf an wie empfindlich dein Geruchsorgan noch ist, würde ich sagen. ;(

      Für "Wunderbaum-Freunde" und/oder Raucher sicher kein Problem :phatgrin: , für mich persönlich käme nur noch der Verkauf des Wagens in Frage (an einen Raucher/Dampfer :thumbsup: ),
      denn der Geruch hält sich noch ewig und du wirst es immer riechen wenn der Wagen einen Tag gestanden hat und du einsteigst, fast wie bei einem Raucherfahrzeug (würde ich nie kaufen).
      Gibt natürlich jede Menge "Duft-Mittelchen", leider sind die oft genau so schädlich oder sogar noch schlimmer "Lenor-/Waschmittelmief" :thumbdown:

      Bei Arbeiten an der Tank und Benzinanlage mache ich über die Benzinpumpe (PIN 7 und 8 am Kraftstoff-Pumpenrelais-Sockel brücken) immer alles kpl. leer, aus den oben genannten Gründen.
      Mein Geruchsorgan ist "leider" hochempfindlich. ;(

      Benzin besteht nicht nur aus leicht flüchtigen Bestandteilen, leider.

      Benzin in der Europäischen Union besteht nach DIN EN 228 aus folgenden Stoffgruppen:
      • Hauptbestandteil Alkane.
      • 42 Vol. -% Aromaten.
      • 18 Vol. -% Alkene Normalbenzin; max. ...
      • 1 Vol. -% Benzol.
      • 150 mg/kg Schwefel.
      • 2,7 Masse-% Sauerstoff.
      • Die restlichen Vol. -% bestehen aus MTBE und den diversen weiter oben erwähnten Additiven.
    • Tatsächlich bin ich Raucher, aber in dem momentanen Zustand würde ich es nicht wagen, mir in dem Wagen eine Zigarette anzustecken :saint: Die Pumpe konnte ich leider nicht überbrücken, da mein kleiner ja eine mechanische Pumpe vorne am Block besitzt :/ Gibt es vielleicht eine bestimmte Chemikalie, die ich in den Zwischenraum der Bodenbleche einbringen könnte, die die Benzinreste neutralisiert, aber im besten Fall Lack und Hohlraumschutz in Frieden lässt? Das kann doch nicht das Todesurteil für den kleinen sein, gerade jetzt wo der Motor so super läuft ;( ;( ;(
    • Mein Arbeitgeber hat mir leider den Zugang zur Lackierkammer verwehrt, die austretenden Dämpfe gefallen ihm nicht so :D Ich werde wohl zwangsläufig bis auf wärmeres Wetter warten müssen und dann das Bodenblech nochmals freilegen und vernünftig spülen. Allerdings gibt es da noch so eine überlackierte Schaumstoffmatte, die unter dem linken hinteren Sitzplatz auf den Blech verklebt ist... Das Teil ist komplett vollgesogen mit dem alten Sprit, lässt sich aber nicht wirklich entfernen :/
    • Doch, doch, die Schall Isolierung unter der Rückbank geht schon raus, auch wenn sie vielleicht anno Domini mal mit Sprühkleber fixiert wurde.
      Einfach wieder mit Sprühkleber fixieren.

      Dann hast aber den wohl grössten Stinkmocken schon mal draussen. ;)
      Greets Gunna :yo

      Mein Ruedi ist wie ein Käfer, seit 2011 läuft er schon bei mir, und er läuft und läuft und läuft....

      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.
    • Ah gecheckt. :D
      Die Wolle ist schon draussen, du meinst die Anti dröhn Matte.
      Die sollte aus Teer oä sein und geht freiwillig nicht raus, ausser mit Hessluft und Spachtel.
      Keine Option. :/

      Aber ne Schall Isolierungswolle hätte ich dir noch, sofern sich deine alte nicht wieder reaktivieren lässt. ;)
      Greets Gunna :yo

      Mein Ruedi ist wie ein Käfer, seit 2011 läuft er schon bei mir, und er läuft und läuft und läuft....

      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.
    • janvw93 schrieb:

      Mein Arbeitgeber hat mir leider den Zugang zur Lackierkammer verwehrt, die austretenden Dämpfe gefallen ihm nicht so :D Ich werde wohl zwangsläufig bis auf wärmeres Wetter warten müssen und dann das Bodenblech nochmals freilegen und vernünftig spülen. Allerdings gibt es da noch so eine überlackierte Schaumstoffmatte, die unter dem linken hinteren Sitzplatz auf den Blech verklebt ist... Das Teil ist komplett vollgesogen mit dem alten Sprit, lässt sich aber nicht wirklich entfernen :/
      Deswegen mieten in einer größeren Stadt, da ist das egal was du da drinnen machst und es gibt hinterher auch keinen Ärger.
      Kannst du natürlich auch in jeder (kleinen) Reihen-Garage machen, in dem du da provisorisch ein Männer-Heizgerät anstiehlst um die Hütte auf min. 70 Grad C zu bringen.

      Aber Wagen abmelden und bis zum Sommer (April :D ) mit mehr als 30 Grad warten geht auch.
    • Werd ich wohl oder übel machen müssen mit Heissluft und Spachtel, denn wenn man meinem Riechkolben trauen kann ist genau diese vollgesogene Matte das Epizentrum des Geruchs :/ Und es fällt mir echt schwer noch bis zum Sommer zu warten ;( Vll probier ich es echt mal mit dem Heizlüfter! Hoffe nur die Restgase fangen dann nicht an zu knallen :phatgrin:
    • ... Es bleibt spannend :rolleyes: heute habe ich das neue Filtersieb im Tank verbaut, das außengewinde im Tank passt, aber das innengewinde für die Leitung ist größer, obwohl ich ein für meine Fahrgestellnummer vermeintlich passendes OEM bestellt hatte :( habe nun vorhin bei Mercedes angerufen, und nach der passenden Vorlaufleitung gefragt, aber sowohl die mit dem kleineren (wohl M18) als auch mit dem größeren (M20) Gewinde sind nicht mehr lieferbar :thumbdown: Habe jetzt überlegt, mir mit Fittingen und Gewindeadaptern aus dem Hydraulikbedarf etwas zurechtzubasteln, aber eigentlich unschön :/ Kennt jemand vll jemanden der solche Leitungen noch liegen hat?