Quietschen beim Lenken

    • Wenn dir die Vorderachse auseinanderfällt, weil das Ding genau so vergammelt, dass wirklich überhaupt kein Spiel entsteht, dann ist das wohl Schicksal, von Gott so gewollt, da sollte man dann auch nicht mit einer Lehre gegensteuern. :rolleyes: Ich jedenfalls hab sowas noch nie erlebt. Ich hab auch noch nie eine Achse auseinandergebaut, um Spiel festzustellen. Rost hat die Eigenschaft, nicht so fest zu sein wie Stahl. Das Zeug wird von dem Gelenk, egal ob darunter oder am Rand daneben, kleingemahlen und dann entsteht Spiel, auch wenn es nur geringfügig ist, und das kann man eigentlich immer fühlen, auch wenn man es vielleicht nicht sieht oder hört. Hab in meiner Zeit tausende Fahrzeuge durch den TÜV gehen sehen, wo die Traggelenke genau so untersucht wurden, und bei keinem einzigen sind die Traggelenke nachher auseinandergeflogen.
    • Wenn dir die Vorderachse auseinanderfällt, weil das Ding genau so vergammelt, dass wirklich überhaupt kein Spiel entsteht, dann ist das wohl Schicksal, von Gott so gewollt, da sollte man dann auch nicht mit einer Lehre gegensteuern.
      Ich stimm dir da zu, das ist schonrecht selten.
      Ich kann mal das Foto rauskramen. Es war nur das TG vergammelt und nicht die komplette Achse.
      ABER: die Lehre hätte das Problem sofort festgestellt. Warum also nicht benutzen?

      Laufleistung hat auch nicht viel zu melden. Ich durfte mal einen späten 190D fahren, der hatte 28tkm drauf, die Traggelenke waren aber vollkommen tot und kurz vor dem Rausspringen. Ich habe aber auch schon TG getauscht, die noch nach >300tkm gut waren, also unnötig.

      Seither prüfe ich die Dinger so wie es meiner Erfahrung nach Sinn macht. Aber viele Wege führen nach Rom.

      Grüßle Jo
    • Dazu hab ich auch eine schöne Geschichte:
      Auto beim TÜV gewesen mit leicht Knarzen an der VA.
      Prüfer hat genau garnichts bemängelt.
      3 Tage später bricht mir das Traggelenk.

      (Ich hatte sowieso vor komplette VA neu zu machen und habs ne Woche zu lang aufgeschoben)

      Gottseitdank im Stand und das Rad war komplett grade ist also nur im Radhaus abgetaucht.
    • Ja es gibt Prüfer und es gibt Prüfer, genau wie Handwerker und Handwerker usw. gibt (welche mit Ahnung/Erfahrung und welche ohne :D )
      Glück für dich, bei Tempo 100 wäre das übel aus gegangen, knarzen ist ein Alarmsignal dem unbedingt auf den Grund gegangen werden sollte.

      Die Lehre ist kein alleiniges Heilmittel nur ein Indiz von mehreren. Wie weiter oben schon geschrieben können die Dinger mit 28.000Km schon hinüber sein oder wie bei meinem Diesel auch nach 400.000 Km noch intakt und beanstandungsfrei sein.
      Schön das andere User durch die Beiträge auf das Problem sensibilisiert werden (hoffentlich). :yo
    • Ich finde das Ganze schon recht wichtig, weil es eben beim Defekt mindestens gleich zu unnötigen größeren Schäden führt, wenns blöd läuft, zu Personenschäden. Aber genauso blöd ist es, die TG unnötig zu tauschen.

      Meist scheinen die Gelenke beim starken Lenkeinschlag und zusätzlicher Belastung (Einfedern) abzureißen, also eher nicht bei schnellerer Fahrt.
      Es ist wie es ist ein blödes Problem aber wenn man ab und zu prüft, ist die Gefahr gebannt:

      Wenn man die Lenkung voll nach links einschlägt, sieht man von vorn wunderbar an das linke TG oder besser gesagt man sieht die gesamte Verbindungsstelle zwischen Querlenker und Radträger und mit der Hand kommt man problemlos hin. Wenn man sich das mal bei einem frisch reparierten Fahrzeug anschaut und sich das merkt, dann sieht man stark verschlissene Gelenke praktisch sofort. Die Prüfung beider Seiten dauert so keine 2min, ohne Aufbocken o.ä.
      Man muss nur aufpassen: wenn man dann irgendwo einen W201 oder W124 mit voll eingeschlagener Lenkung stehen sieht, guckt man gleich reflexartig hin und die Besitzer schauen verwundert :D

      Das mit der Lehre ist auch nicht optimal aber doch die sicherste Methode. Die Traggelenke verschiedener Hersteller könnten unterschiedliche Maße haben. Je nachdem, ob die Kerbe im Bolzen in Bezug zur Gelenkkugel weiter oben oder weiter unten sitzt, ergibt sich schon ein unterschiedliches Maß. Ich traue da keinem Hersteller blind, dass alle Maße dem Original entsprechen.
      Mein Diesel hatte kurz nach der Reparatur mit frischen Lemförder-Traggelenken schon eine deutliche Differenz zwischen linker und rechter Seite. Auf der einen Seite geht mein Mittelfinger gerade so in den Zwischenraum, auf der andren Seite sinds etwa 2mm Spiel. Ist hald so. Ob da die Traggelenke oder die Gussteile Toleranzen aufweisen, habe ich nicht weiter untersucht. Seit ca. 130tkm hat sich das Maß nicht geändert.

      Wenn da aber der Unterschied Links-Rechts deutlich größer ist oder sogar die Manschette schon gedehnt ist (unterschiedliche Manschetten sehen natürlich auch anders aus - auch hier gibt's also genügend Toleranz bzw. Unsicherheit und das Spiel zwischen meinem Mittelfinger und den Teilen 5mm beträgt), dann spricht das stark für ein verschlissenes TG.

      Weitere Indizien können sein:
      - Knarzen beim Lenken
      - schwergängige Lenkung (Lenkung stellt nach einer Kurve nicht selbstständig gerade)
      - sichtbare Schäden wie gerissene Manschette oder es klingt wie Butterkeks, wenn man die Manschette knetet (Rost drunter)
      - und natürlich feststellbares Spiel

      Ja es gibt Prüfer und es gibt Prüfer, genau wie Handwerker und Handwerker usw. gibt (welche mit Ahnung/Erfahrung und welche ohne )
      Der unzuverlässigste Hinweis auf intakte TG ist eine frische HU :!:
      Grüßle Jo
    • Gullideggl schrieb:

      Meist scheinen die Gelenke beim starken Lenkeinschlag und zusätzlicher Belastung (Einfedern) abzureißen, also eher nicht bei schnellerer Fahrt.
      Genau so ist es mit vor ca . 25 Jahren passiert.
      Mit über 120 über die kurvenreiche Landstraße, in der Hofeinfahrt gewendet und dann auf der schrägen Fahrbahn beim Rangieren und Volleinschlag in Schrittgeschwindigkeit ist es dann passiert. So wie im Bild aus Post 11.
      Und im nachhinein: Ja da war vorher dieses gelegentliche komische knarzen...
    • Klinke mich heir mal an mit folgendem Problem:

      - Beim Lenken - aber nicht immer - zwei, drei mal kurzes Quietschgeräusch, Lenkrichtung egal, häufiger beim Rechtseinschlag, es scheint "ohrmäßig" von rechts zu kommen

      - Erste Diagnose unter dem Auto: Stabigummis quietschen

      - Gummis getauscht, Problem abgeschwächt weiter vorhanden

      - Auf Kopfsteinpflaster schlägt das Lenkrad hin und her

      - Laut Rechnungen wurden Traggelenke (Originalteile MB) und Spurstange links/rechts vor ca. 50.000 km/ drei Jahren getauscht

      - Traggelenke sind äußerlich erkennbar neu

      - Spurstange rechts ist erkennbar neu und lässt sich mit Krafteinsatz hin- und her bewegen, ich würde sagen: ok

      - Lenkstange Mitte ist nicht ganz alt wirkend, aber viel zu leicht beweglich, muss neu

      - Lenkungsdämpfer und Keilrippenriemen sind erst 1.000 km alt, Lenkungsöl wenige Jahre und farblich ok.

      - Spurstange links lässt sich auch mit roher Gewalt nicht bewegen, ist hellgrün lackiert und angerostet



      Hier nun meine Fragen:

      - Ab Werk waren die linken Spurstangen grün lackiert, gilt das auch für aktuelle Ersatzteile von MB?

      - Aber: Der verrechnete Preis von 50 Euro spricht nicht für ein Originalteil.

      - Vermutung: Abgerechnet ja, eingebaut nein? X/

      - Darf die Spurstange völlig fest (also nicht "kippbar") sein, ich denke, eher nicht?

      - Bei der Prüfung der Traggelenke kommen wir niht zu einem klaren Ergebnis. Voll eingeschlagen am aufgebockten fahrzeug ist ein seitlciher Versatz der manschette erkennbar, Spiel stellten wir nicht fest - dennoch tauschen?

      Danke euch vorab für gute Tipps!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Saccoträger ()

    • Mein Tipp:

      Fahr mit dem Wagen zum TÜV, DEKRA oder Werkstatt die so eine Hebebühne mit hydraulischer Rüttelvorrichtung haben und lass deine Vorderachse auf Verschleiß oder übermäßiges Spiel prüfen, kostet in der Regel nur was für die Kaffeekasse und du weist genau was zu tun ist, ohne sinnlos Teile wechseln zu müssen.
      Die sollten auch die Verschleißlehre für die Traggelenke haben, Km-Laufleistung ist kein wirkliches Indiz für die Standzeit, wenn da Salzbrühe/Feuchtigkeit reingekommen ist geht`s entschieden schneller mit dem verschleiß.

      Gruß
      Jo
    • Saccoträger schrieb:

      Klinke mich heir mal an mit folgendem Problem:

      - Beim Lenken - aber nicht immer - zwei, drei mal kurzes Quietschgeräusch, Lenkrichtung egal, häufiger beim Rechtseinschlag, es scheint "ohrmäßig" von rechts zu kommen
      Heute wurden alle drei Spurstangen vorne getauscht, alles wieder gut. Mir war vor allem wichtig, einen Schaden am Traggelenk auszuschließen.

      Linke Spurstange war nicht - wie oben geschrieben - hellgrün (Werksausrüstung), sondern hellgrau und von Febi. Rechts war Lemförder drin. Die Rechte wäre noch in Ordung gewesen (aber wenn die Spur ohnehin eingestellt werden muss, lieber alles neu), die linke schon etwas zu weich, die mittlere war auch nicht alt und völlig fertig, Hersteller nicht erkennbar. Rechts und links waren ca. 45.000 km alt.