Lackfarben

    • Hallo zusammen!

      Ich bin etwas verwirrt... . Es gibt irgendwie widersprüchliche Farbcodes habe ich das Gefühl. Vor Jahren kaufte ich mir Lackstifte bei MB, für meinen 190er. Jetzt wollte ich nochmal sicher gehen, das der Lackierer auch die richtigen Farben nimmt für eine neue Komplettlackierung für Blech und Saccobretter... .
      Im Internet fand ich mehrmals Tabellen, in denen steht:

      Metalliclack 744 Brilliantsilber (Circon Silver)
      und für die Saccos: 7177 Stratusgrau

      Meine Lackstifte haben andere Nummern: 9744 Brilliantsilber Metallik und 7181 Atlasgrau met. sdgl.

      Kennt sich jemand von Euch aus und kann mir sagen, wo hier der Fehler ist ? Oder besser, was sind nun die richtigen Lackfarben?

      Im Anhang ist ein Foto des Schildes im Motorraum...
      Bilder
      • 20210712_190058.jpg

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      190E 2.0_1991

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    • W201_1991 schrieb:

      Hallo zusammen!

      Ich bin etwas verwirrt... . Es gibt irgendwie widersprüchliche Farbcodes habe ich das Gefühl. Vor Jahren kaufte ich mir Lackstifte bei MB, für meinen 190er. Jetzt wollte ich nochmal sicher gehen, das der Lackierer auch die richtigen Farben nimmt für eine neue Komplettlackierung für Blech und Saccobretter... .
      Im Internet fand ich mehrmals Tabellen, in denen steht:

      Metalliclack 744 Brilliantsilber (Circon Silver)
      und für die Saccos: 7177 Stratusgrau

      Meine Lackstifte haben andere Nummern: 9744 Brilliantsilber Metallik und 7181 Atlasgrau met. sdgl.

      Kennt sich jemand von Euch aus und kann mir sagen, wo hier der Fehler ist ? Oder besser, was sind nun die richtigen Lackfarben?

      Im Anhang ist ein Foto des Schildes im Motorraum...
      Moin,

      Lackstifte verwende ich nicht, ist meiner Meinung nach Müll, genau wie "Antifaltencreme". :phatgrin:

      Zu den Farbcodes von MB, z.B. der Code 199 (blauschwarz-, schwarz Metallic) hat drei verschiedene Farbnuancen, die nicht wirklich zueinander passen.
      Vermutlich ist es bei anderen Farbcodes von MB so ähnlich, d.h. mit dem Farbcode (744 auf dem Typschild) kommst du nicht wirklich weiter, ist nur die grobe Richtung?

      Versierte Lackierer und Farbenhändler wissen das und geben dir bei Nachbestellung von Originalfarbe den Tip, ein sauberes Fahrzeug oder in Originalfarbe lackiertes Teil wie z.B. Tankdeckel mitbringen und mit der Farbkarte (vom Händler/Lacker) draußen bei gutem (Sonnen-) Licht Übereinstimmung prüfen, dann bestellen.
      So passt es meist einigermaßen, 1/2 er Liter ist Minimum-Bestellmenge wegen der Mischung. Bei Metalliclackierungen ist noch zusätzlich zwei K. Klarlack erforderlich.
      Wenn du einen Lacker gut kennst ist es möglich über ihn zu bestellen, wird dann günstiger da er als Großabnehmer % bekommt.

      Der versierte Lackierer kann noch mehr, er passt z.B. den Lack zur Lackierung eines Teiles an die Alterung des Original-Lackes an, ein Unterschied ist so kaum noch feststellbar.
      Metalliklackierungen sind immer sehr schwierig, meist wird dann eine ganze Seite oder Partie nach lackiert, damit man den Unterschied nicht sehen kann (wird von den Versicherungen im Schadensfall akzeptiert).

      Zur Aubesserung von Steinschlag- und kleinen Roststellen genügt es den Rost gründlich zu entfernen (bis aufs Metall) und mit Grundierung und ungefähr passendem Lack+Klarlack die Schadstelle aus zu bessern um weitere Kollateralschäden zu vermeiden.
      Ist nur Lack abgeplatzt und die Grundierung noch vorhanden (z.B. Motorhaube) bzw. noch kein Rost reicht es meiner Meinung nach die fehlenden Schichten des Lackaubaus zu ersetzen.
      Sind irgend wann nach über 30 Jahren und 500.000 Km zu viele Stellen da hilft nur noch das Teil kpl. lackieren lassen von einem im Oldtimerbereich erfahrenen Lackierer.
      Der verwendet dann auch die origial lösemittelhaltigen Lackfarben, nicht den wasserbasierten M... :thumbdown: moderner Fahrzeuge.

      Wasserbasierte Farben kann man ohne Lackierkabine (min 80Grad C, besser mehr) nicht verwenden, man bekommt das Wasser nicht raus und Rost ist vorprogrammiert, auch Bakterien wohnen gern in wasserbasierten Lacken wenn die ein paar Tage im Vorratstank der Autohersteller stehen bevor sie verarbeitet werden können :D ,
      siehe Rostlauben von MB wie W202-204, W210 u.a. wie W124 nacch Einführung der wb. Lacke ab 1993.
      Der W201 blieb zum Glück davon verschont, Produktionsende vor Einführung der wb. Lacke.

      Soweit mein Kenntnisstand, hoffe mal das hilft dir weiter.

      Gruß
      Jo
    • jo.corzel schrieb:

      Babybenz 2.3 schrieb:

      Habe selber einen 201 in 744. Die Kontrastfarbe dazu ist definitiv Atlasgrau
      ... wenn er in den ca. 30 Jahren noch nicht nachlackiert wurde schon. :yo

      Das Auto wird komplett neu lackiert, in original Farbe. Wirtschaftlich gesehen, sicherlich "noch" nicht rentabel. Aber ideel gesehen, sehe ich das anders.

      Ich habe mit Mercedes Benz telefoniert und die Info bekommen, das die "9" und "7" vor den drei weiteren Zahlen eine interne Nummer ist (Lackstift und Sprühdose).

      Die Farbcodes (die ich brauche) sind: 744 Brilliantsilber Metallik und die dazugehörige Kontrastfarbe 181 Atlasgrau. Dann sind die oftmaligen Angaben im Internet wohl falsch.
      190E 2.0_1991

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von W201_1991 ()

    • jo.corzel schrieb:

      Wasserbasierte Farben kann man ohne Lackierkabine (min 80Grad C, besser mehr) nicht verwenden, man bekommt das Wasser nicht raus und Rost ist vorprogrammiert, auch Bakterien wohnen gern in wasserbasierten Lacken wenn die ein paar Tage im Vorratstank der Autohersteller stehen bevor sie verarbeitet werden können :D ,siehe Rostlauben von MB wie W202-204, W210 u.a. wie W124 nacch Einführung der wb. Lacke ab 1993.
      Der W201 blieb zum Glück davon verschont, Produktionsende vor Einführung der wb. Lacke.
      Hallo Jo,

      habe kürzlich eine grundierte Stoßstange mit Wasserbasislack lackiert. Er kam deutlich rauher drauf als lösemittelhaltiger Lack, das kann aber auch an der neumodischen HVLP-Pistole gelegen haben (zerstäubt grob, dafür kaum Nebel). Das ging ansonsten ganz normal bei 20 Grad. Wesentlicher Unterschied ist, dass die Ablüftzeit vor dem Klarlackauftrag beim Wasserlack unter "Hobbybedingungen" deutlich länger ist (ca. eine Stunde!), sonst schwemmt der Klarlack den Basislack weg! Da der Basislack ja nur auf grundierte Flächen kommt, ist es an sich egal, ob Wasser oder "althergebracht", da rostet nichts. Ich gebe allerdings zu, dass ich lösemittelhaltigen Basislack auch praktischer finde bei unseren Hobbyanwendungen; bei einer professionellen Komplettlackierung wäre es mir egal.

      Das Bakterien-Rostdrama von W202, W211 usw. lag meines Wissens im Wasser-Lack-Gemisch der Kathodischen Tauchlackierung, also an der Grundierschicht. Ob darauf dann Wasserlack kam oder nicht, ist unerheblich. Das Verfahren an sich ist top (unter anderem, weil auch Hohlräume erreicht werden) und heute absoluter Standard, das Problem war nur der damals unbemerkte Bakterienbefall.

      Was die Nachlackierbarkeit von Metallicfarbtönen angeht: Da unter dem Klarlack kaum UV-Schäden auftreten, ist die Farbtontreue im Alter wesentlich besser als bei Einschichtfarbsystemen, welche viel größere Abweichungen aufweisen. Einzig helle Metallicfarben (insbesondere silber) sind mitunter lästig, regulieren lässt sich das aber über Testbleche mit unterschiedlichem Lackierdruck, denn je nach Druck versinken die Metallpartikel tiefer in der Farbmasse, so kann man die passende Helligkeit einstellen. Aber sowohl blauschwarz als auch perlmuttgrau konnte ich nahezu unsichtbar ausbessern. An einem weißen Auto mit Einschichtlack nach fünf Jahren hingegen kann man verzweifeln.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Saccoträger ()

    • Hallo,

      ich und mein Lacker (aus dem Oldtimerbereich) bleiben bei der auch am Original verwendeten lösemittelhaltigen Lackfarbe, passt auch besser zum Fahrzeug.
      Er verwendet die wasserbasierten Farben nur bei Fahrzeugen, die auch ab Werk damit lackiert wurden, ich verwende den Kram gar nicht, wozu auch.

      Ich habe mehrere Fahrzeuge mit Einschichtlack dunkelblau (Code 904) und nein ich verzweifle nicht, im Gegenteil, kleine Schäden lassen sich sehr gut beiarbeiten und auspolieren, bei Metaliklackierung leider nicht gut möglich, sieht man immer.

      Meine Fahrzeuge sind auch nicht ausgebleicht o.ä. glänzen richtig gut, sogar meine 2,0er Alltagsgurke (bis auf´s Dach mehrere Ätzstellen durch Vogelkacka vom Vorbesitzer)







      Wenn das mit der wasserbasierten Farbe so toll ist, warum rosten dann aktuellere Modelle von MB auch Jahre nach der Einführung der wasserbasierten Lackierung noch so gut,
      z.B. W204 :D

      Gruß
      Jo
    • patrick8549 schrieb:

      Wasserlacke sind nicht nur hinsichtlich Rost eine Katastrophe sonder auch bezüglich Umwelteinflüsse. Z.B. Harz von Bäumen oder Vogelkot. Was sich beim Acryllack noch mit moderaten Aufwand entfernen ließ hinterlässt beim Wasserlack nachhaltige Schäden.
      Unter dem Wasserlack ist Grundierung, über dem Wasserlack ist - wie früher auch - herkömmlicher 2-Komponenten-Klarlack (Acryl). :whistling:
    • jo.corzel schrieb:

      Hallo,

      ich und mein Lacker (aus dem Oldtimerbereich) bleiben bei der auch am Original verwendeten lösemittelhaltigen Lackfarbe, passt auch besser zum Fahrzeug.
      Er verwendet die wasserbasierten Farben nur bei Fahrzeugen, die auch ab Werk damit lackiert wurden, ich verwende den Kram gar nicht, wozu auch.

      Ich habe mehrere Fahrzeuge mit Einschichtlack dunkelblau (Code 904) und nein ich verzweifle nicht, im Gegenteil, kleine Schäden lassen sich sehr gut beiarbeiten und auspolieren, bei Metaliklackierung leider nicht gut möglich, sieht man immer.

      Meine Fahrzeuge sind auch nicht ausgebleicht o.ä. glänzen richtig gut, sogar meine 2,0er Alltagsgurke (bis auf´s Dach mehrere Ätzstellen durch Vogelkacka vom Vorbesitzer)

      Wenn das mit der wasserbasierten Farbe so toll ist, warum rosten dann aktuellere Modelle von MB auch Jahre nach der Einführung der wasserbasierten Lackierung noch so gut,
      z.B. W204 :D

      Gruß
      Jo
      In meiner Umgebung steht ein dunkelblauer 190er auf der Straße, der allmählich eine stumpf weiße Oberfläche bekommt ... in der Garage wie bei Dir sicher kein Thema. Je nach Farbton ist beim Einschichtlack die Empfindlichkeit fürs Ausbleichen/Farbveränderungen größer, bei Rot kennt das jeder noch von früher aus dem Straßenbild, aber auch Grüntöne verändern sich relativ schnell.

      Sowohl die (damals bei MB teilweise bakterienverseuchte) KTL, als auch Wasserbasislack (bei Metallic sowieso, mitunter aber auch bei Unifarben mit Klarlacküberzug) sind seit bald 30 Jahren Standard im Pkw-Bereich. Wäre das ein grundsätzliches Problem, würde es alle Hersteller treffen. Nutzfahrzeuge haben aus Kostengründen fast immer eine Einschichtlackierung (2-K Acryl), ist auch kein Wundermittel, wie man schön an rostenden weißen Transportern sieht.

      PS: Bitte zeig hier keine Bilder vom 124 T-Modell :love: :D , sonst werde ich noch schwach und ich habe doch keinen Platz mehr. :/
    • Saccoträger schrieb:

      h Wasserbasislack (bei Metallic sowieso, mitunter aber auch bei Unifarben mit Klarlacküberzug) sind seit bald 30 Jahren Standard im Pkw-Bereich. Wäre das ein grundsätzliches Problem, würde es alle Hersteller treffen.
      Sehe ich genau so. Die ablehnende Haltung gegenüber Wasserbasislack begründet sich bei den meisten auf das Wort Wasser, mehr ist es nicht. Die ersten 190er bis etwa '85 haben zum Teil schon nach 15-20 Jahren extremem Rost an Tür und Radläufe aufgewiesen. Der 123er war ebenso nach 15 Jahren verrostet. Und der /8 waren meist nach 10 Jahren komplett fertig. Damals waren Neulackierungen auch wesentlich öfters und gehörte zum Autoleben dazu. Obwohl doch alle die super Nitrolacke hatten.

      Im Gegensatz dazu hat es viele 90er/2000er Autos herausgebracht, die nach mehr wie 20 Jahren Nutzung noch sehr gut da stehen.
      Also ganz sicher liegt Rost nicht am Wasserlack. Wenn ich Blech aus Osteuropa mit verbrauchten Stanzwerkzeugen bearbeite, brauch ich mich nicht zu wundern wenn an jeder Blechkante Rost entsteht. Oder wie beim Daimler, mitten auf dem Blech plötzlich eine Blüte.
    • Saccoträger schrieb:

      patrick8549 schrieb:

      Wasserlacke sind nicht nur hinsichtlich Rost eine Katastrophe sonder auch bezüglich Umwelteinflüsse. Z.B. Harz von Bäumen oder Vogelkot. Was sich beim Acryllack noch mit moderaten Aufwand entfernen ließ hinterlässt beim Wasserlack nachhaltige Schäden.
      Unter dem Wasserlack ist Grundierung, über dem Wasserlack ist - wie früher auch - herkömmlicher 2-Komponenten-Klarlack (Acryl). :whistling:
      Frage ist nur auf welcher Basis der Klarlack über dem Wasserlack ist :yo
      Sprecht mal mit einem guten lackierer über sowas, also jemand der was drauf hat. Mein Lackierer hat seinen E28 auf jeden Fall nicht mit einem Wasserlack lackiert obwohl er im Tagesgeschäft dazu gezwungen ist.
    • Ein Jeder soll doch seinen Hobel mit der Farbe lackieren die ihm gefällt und von der er denkt das sie gut ist.
      Ich persönlich bin kein Maßstab, bleibe bei den "alten Sachen".

      Würde mir auch nie ein neu produzierten fahrbaren Computer kaufen, dann lieber so was, da sind wir dann zu zweit :D
      inkl. Navi (für`n Stall) und 100% Klimaneutral, Sprit überall am Straßenrand :yo

      Grau gefällt mir übrigens sehr gut, habe fast die gleiche Haarfarbe (partiell) :thumbsup:
    • Aktueller persönlicher Befund zur Wasserlack-Debatte (ich bleibe dabei, dass es eine Grundierungsdebatte ist) :

      In einem Anfall spontaner Sehnsucht nach einem sparsamen Reisewagen (ganz besonders sinnvoll, weil ich längere Strecken sowieso lieber im ICE zurücklege ...) ist mir vor kurzem ein S124 E 250 Diesel, selbstredend ohne Turbo, zugelaufen, freundlicherweise mit grüner Plakette. Automatik, 230.000 km, zweite Hand. Das Auto hat im lackierten Bereich lediglich an den aufgesetzten Deko-Rahmen der hinteren Seitenscheiben etwas Gammel und neben IR-Sensor an der Heckklappe. Ansonsten ist er in einem neuwertigen Lackzustand, Wagenheberaufnahmen, Achsaufnahmen usw. ohne Befund, nicht einmal die Achsteile sind ernstlich angerostet, auch die Rahmen der Seitenscheiben hinten innen sind fast "ohne", nur auf einer Seite rauf ca. 1 cm leichter Befall.

      Fazit ... trotz Wasserlack geht es dem Auto blendend, das spricht nochmals für die späteren Erkenntnisse (ab 1997 wurde das wohl erforscht), dass es erst nach längerer Standzeit des Grundierungsbeckeninhalts zu der starken bakteriellen Verseuchung kam, welche die Autos von innen heraus in den legendären "Sternenstaub" verwandelt. Meiner wird demnach offenbar in recht frische Farbe gefallen sein und hatte Glück damit.