Wie viel Zeit kostet ein 190?

    • Wie viel Zeit kostet ein 190?

      Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach einem 190er und schreibe/spreche hierzu mit dem ein oder anderen privaten Verkäufer. Viele von denen geben an, dass sie das Fahrzeug verkaufen, weil ihnen die Zeit fehlt. Fressen 190er tatsächlich so viel Zeit? Klar, ein 30 Jahre altes Auto nimmt mit Sicherheit mehr Zeit in Anspruch als die meisten Neuwagen (meiner war in den ersten 6 Monaten 4x in der Werkstatt) aber es wirkt fast so, als müsste Besitzer dieser Fahrzeuge einen Großteil ihrer Freizeit opfern. Hatte früher 10-15 Jahre alte Autos, die immer Mal wieder Probleme bereitet haben aber alles im normalen Umfang.

      Würdet ihr sagen, das viel Zeit für das Auto drauf geht? Ja, die Frage lässt sich nicht mit ja oder nein beantworten:-) Ich will auch nur ein Gefühl bekommen. Denn ich möchte schon gerne ab und an am Auto schrauben und mir Wissen aneignen. Allerdings will ich auch keine 5h pro Woche tüfteln:-) Allerdings soll es auch nur ca. 5.000km pro Jahr bewegt werden. Ich weiß, hängt vom vielen weiteren Faktoren ab!!! Bin nun nur etwas verunsichert:-(
      190E
      Vormopf
      2.0; 122 PS
      Baujahr 1988
      Automatik
    • Kurz: Wenn man selber nicht ungern etwas richtet und entweder Erfahrung hat oder sich die aneignen möchte, gibt es kaum dankbarere Kisten. Ob man viel oder weniger Zeit investieren muss, hängt natürlich vom individuellen Fahrzeug und dessen Zustand ab. Aber andere Fahrzeuge brauchen deutlich mehr Aufwand, finde ich. Die Qualität vom Benz ist schon sehr sehr gut! Es ist nicht so, das praktisch immer was kommt (wie bei einem Landrover Serie, der dafür noch leichter zu richten ist). Einmal repariert, aht man an dieser Ecke lange Ruhe. Und es gibt beim 190iger kaum typische Schwachstellen (Rost an bestimmten Stellen vielleicht), nur die KE ist etwas tricky.
      So zumindest meine Einschätzung nach 20 Jahren Landrover und 3 Jahren W201.

      Bin gespannt, wie die Profis das einschätzen!
    • Robenz schrieb:

      kaum typische Schwachstellen (Rost an bestimmten Stellen vielleicht),
      Das ist tatsächlich die Schwachstelle Nummer Eins. Die Kisten rosten überall.

      Alles was man hingegen abschrauben kann kann man auch tauschen.

      BTT
      Wer keine Zeit investiert hat langfristig keine Freunde, irgendwas ist immer und weg ignorieren macht es nicht besser.
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 400.000km
    • Meiner Erfahrung nach haben die wenigsten Verkäufer den Mut zu sagen warum sie das Fahrzeug verkaufen möchten. Die fangen dann gerne mit "schweren Herzens.... Blablabla" an. Sammlungsverkleinerung, kein Platz, keine Zeit.... Laber Laber.

      Lebensumstände ändern sich. Meinetwegen muss niemand angeben warum er ein Auto verkaufen will. Die wahren Gründe (Geldmangel, Lust auf was Neues, Wartungsstau etc) werden verschwiegen weil es nicht verkaufsförderlich ist. Erinnert mich immer an die Bauernweisheit, im Gefängnis sitzen nur Unschuldige :D

      Klar hat mancher vielleicht "keine Zeit" (Zeit die man nicht hat, nimmt man sich nicht). Oft wird es eine Ausrede sein für "ich habe ein Auto mit vielen Mängeln und kann diese nicht selbst oder zeitwertgerecht beheben, daher suche ich einen neuen Dummen der es probiert".

      Gerade bei (angehenden) Oldtimern hören sich für mich viele Anzeigen nach Märchenstunde an.

      Der W201 ist ein in vielen Bereichen einfach zu wartendes und unterhaltendes Fahrzeug. Mein 190D hatte mindestens 6 Jahre Wartungsstau bei Kauf. 2 Jahre und einige € später ist er in einem (für mich) guten Zustand. Nicht perfekt, kein Sammlerstück. Aber zuverlässig und angenehmer zu fahren als jeder Neuwagen. Plane beim Kauf, auch wenn der Zustand noch so gut scheint, 2K Reserve ein für dies und das. Je weniger du zahlst umso mehr Reserve brauchst du. Wenn einmal alles durchrepariert ist, hast du meist lange Ruhe. Alle Wartungen nach Vorschrift und hier und da mal ein paar € in präventive Arbeiten investieren, dann rennen die Kisten sehr lange. Und ich behaupte mal günstiger als jeder Neuwagen...

      Grüße

      Alexander
    • Ich würde die Frage des TE mit 'Zuviel" beantworten.

      Nach 13 Jahren mit durchschnittlich 5000km/Jahr nervt mich mein pfleglich gewarteter Mängelriese mit seinen 178.000km.

      Gerade mal wieder ne' wahrscheinlich durchgebrannte Zylinderkopfdichtung (Zuvor im Motorenfachbetrieb erneuert incl. Zylinderkopfplanen), ne' am Rand gerissene Frontscheibe (Kein Steinschlag. Vielleicht verdeckter Rost am Rahmen?), von innen her durchgegammelte Wagenheberaufnahmen, ein Motormanagement, dass kunterbunte und schwer zu ergründende Startprobleme bereithält (Auch für einen Bosch-Dienst, den ich stoppte, als er anfangen wollte, jede Menge Bauteile kostenintensiv zu erneuern) und diverser Kleinkram, der mir in der Summe für die Laufleistung zuviel wurde.

      Ich legte mir den Babybenz zu, da er den Ruf hatte, robust zu sein - dem wird meiner leider nicht gerecht. Und ich habe nach 45 Jahren und mehreren Automarken (alles Gebrauchtfahrzeuge) incl. einem /8 und nem' Heckflosse schon die Möglichkeit zu vergleichen und bin vom nervigen Babybenz enttäuscht.

      LG

      Dieter
    • SmartMan schrieb:

      Ich würde die Frage des TE mit 'Zuviel" beantworten.

      Nach 13 Jahren mit durchschnittlich 5000km/Jahr nervt mich mein pfleglich gewarteter Mängelriese mit seinen 178.000km.

      Gerade mal wieder ne' wahrscheinlich durchgebrannte Zylinderkopfdichtung (Zuvor im Motorenfachbetrieb erneuert incl. Zylinderkopfplanen), ne' am Rand gerissene Frontscheibe (Kein Steinschlag. Vielleicht verdeckter Rost am Rahmen?), von innen her durchgegammelte Wagenheberaufnahmen, ein Motormanagement, dass kunterbunte und schwer zu ergründende Startprobleme bereithält (Auch für einen Bosch-Dienst, den ich stoppte, als er anfangen wollte, jede Menge Bauteile kostenintensiv zu erneuern) und diverser Kleinkram, der mir in der Summe für die Laufleistung zuviel wurde.

      Ich legte mir den Babybenz zu, da er den Ruf hatte, robust zu sein - dem wird meiner leider nicht gerecht. Und ich habe nach 45 Jahren und mehreren Automarken (alles Gebrauchtfahrzeuge) incl. einem /8 und nem' Heckflosse schon die Möglichkeit zu vergleichen und bin vom nervigen Babybenz enttäuscht.

      LG

      Dieter
      Was willste haben für dein Auto und haste Fotos?
      Grüße
      Mario
    • Also selbst wenn man überhaupt keine Ahnung hat und alles in einer Werkstatt machen lässt würde ich behaupten das Autos aus den 80er bis ende der 90er immer noch besser sind als ein 10 Jahre alter Opel oder VW wenig Elektrik und wenig Zeitaufwand für Reparaturen da alles erreichbar. Frag mal in einer Werkstatt was der Steuerketten wechsel bei einem 8 Jahre alten Polo kostet..und die hält nicht wie beim 190er 300tsd..
    • Ja; leichter zu reparieren sind die ollen Dinger wirklich, da sie noch keine rollenden Computer sind. Das ist auch der Grund, weshalb ich es mir im nächsten Jahr wohl antuen werde und schaue, ob ich den Schaden im Bereich des Zylinderkopf selbst repariert bekomme. Sollte das gelingen, dann dürfte es Sinn machen, die anderen Mängel in Angriff zu nehmen, da ich unter dem Strich dann monetär wohl noch günstiger abschneide, als bei nem' PKW der Neuzeit, der bei Wehwechen nach nem' Computerprüfstand schreit.

      Da ich des Schrauben leid bin, ist es bei mir keine Liebhaberei mehr, sondern einer sehr mageren Remte geschuldet, die bei mir ab dem nächsten Monat angesagt ist.

      Fotos zu machen macht derzeit keinen Sinn, da ich ihn mit Ablauf des TÜV erst einmal in die Ecke gestellt habe und ein Baum ihn mit seinen Absonderungen nicht gerade verschönert. Gewaschen ist sein Rauchsilbermetallic noch gut erhalten, und zwei Wagenheberaufnamen der einzige Rost.

      Aber jemand hat mir in die Fahrertür meines geparkten Wagen ne' ziemliche Beule gefahren. Bis auf einen Unterdruckverlust in der Zentralverriegelung und der Beule habe ich darin alles wieder zum Laufen gebracht. Ne' Minibeule hinten rechts ( ca. 4cm Durchmesser) dürfte nicht schwierig zu glätten sein.

      Jedoch werde ich für den Benz im jetzigen Zustand keine Summe bekommen, die mir bei meinen flauen Finanzen den Kauf eines Wagen mit geringerer Laufleistung und einer Anhängelast gebremst von min. 1300kg ermöglicht. (Falls es zu dem Punkt noch weitere Fragen geben sollte, dann besser per PN , um hier den Thread nicht weiter offtopic zu führen.)

      LG

      Dieter
    • natürlich fordert ein Oldtimer auch Zeit. Richtig ist die Aussage mit der Zeit ganz oft, aber eigentlich müsste man sagen "die Interessen haben sich verändert und ich möchte mir die Zeit nicht mehr nehmen"

      Ganz ohne Einsatz von Zeit wird es bei einem Oldtimer nicht gehen, wenn man sich selbst um seinen Oldtimer kümmert, egal wie gut das Auto ist.
      Viele Grüße
      DeHorst
    • Ich habe das Glück gehabt und einen rostfreien Babybenz mit gerade mal 82 000 Km von meinem Vater beerbt
      Ich schätze an dem Wagen die Qualität und die kostengünstige Reparaturen
      Defekte in 30 Jahren Familienbesitz

      Erst nach 28 Jahren den Auspuff getauscht trotz vielen Kurstrecken
      Eine neue Lichtmaschine
      Einen neuen Außenspiegel (mechanische Verstellung abgebrochen)
      Ein neues Heizgebläse
      Ansonsten halt die üblichen Verschleißteile wie Bremsen u.s.w. und regelmäßige Inspektionen

      Denke mal das spricht für die Qualität von dem 190er

      LG Hansjürgen
    • Für mich ist es schwer vorstellbar, einen Oldie zu fahren und keine Freude am Basteln zu haben.

      Für mich gehört das zum Hobby einfach dazu und ich würde es nicht missen wollen.

      Eine reparaturanfälliger Schraubenhaufen (Italiener, Engländer oder sowas), der nur Probleme macht, wäre für mich natürlich auch kein Thema.

      Davon kann beim grundsoliden 190er aber absolut nicht die Rede sein…es gibt nur wenige Autos, die unkomplizierter und weniger problemanfällig sind.

      Schwierig wird es, wenn man eine Grotte gekauft hat, die auf dem Weg zum zuverlässigen Auto unverhältnismäßig viel Geld und Arbeit versenken muss.

      Das kann schon frustrierend sein, wird aber bei ergebnisorientierter Arbeit auch irgendwann vorbei sein.
      Grüße
      Mario
    • Mein Auto stand jetzt schon wieder wochenlang in der Garage.
      >Rohr am Kat gerissen, einfach auf der blanken Fläche einmal ringsum...
      >Scharnier Heckdeckel einseitig abgerissen, was heißt mal wieder Heckscheibe raus...

      Ich führe ein Reparaturbuch und das hat massig Einträge. Zuverlässig Fahren will mein Hobel auf alle Fälle nicht einfach.
      Gerade auch die KE ist jetzt kein Musterbeispiel der Zuverlässigkeit.

      Hab als Ersatz in der Zeit meinen Diesel gefahren. Wo sich natürlich prompt die Hydros lautstark zu Wort gemeldet haben. Die also auch gleich noch mit gewechselt...

      Das Einzige was bisher tatsächlich zuverlässig läuft ist der Dieselmotor an sich. Hab den allerdings auch erst 9000km gefahren. Springt aber immer sofort an und läuft rund.
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 400.000km
    • MartinS schrieb:

      Mein Auto stand jetzt schon wieder wochenlang in der Garage.
      >Rohr am Kat gerissen, einfach auf der blanken Fläche einmal ringsum...
      >Scharnier Heckdeckel einseitig abgerissen, was heißt mal wieder Heckscheibe raus...

      Ich führe ein Reparaturbuch und das hat massig Einträge. Zuverlässig Fahren will mein Hobel auf alle Fälle nicht einfach.
      Gerade auch die KE ist jetzt kein Musterbeispiel der Zuverlässigkeit.

      Hab als Ersatz in der Zeit meinen Diesel gefahren. Wo sich natürlich prompt die Hydros lautstark zu Wort gemeldet haben. Die also auch gleich noch mit gewechselt...

      Das Einzige was bisher tatsächlich zuverlässig läuft ist der Dieselmotor an sich. Hab den allerdings auch erst 9000km gefahren. Springt aber immer sofort an und läuft rund.
      Da hast du wohl echt Pech mit deinen Hobeln, kann ich so nicht bestätigen, an meinem 2,5 turbo D. mit fast 400.000 Km ist alles noch original dran, Kiste läuft und läuft.
      Werde aber demnächst den Motor revisionieren, Z.-Kopfdichtung am äußeren Kühlwassermantel leicht undicht und Lenkgetriebe ausgeschlagen zu viel Spiel.
      Kein Rost, alle ca. drei Jahre gründliche Inspektion, Plastikverschalung kpl. runter , sauber machen und kleinere Schäden direkt bei arbeiten, gut konservieren.
      Ein sehr zuverlässiger Alltagswagen, sparsam ist er auch noch. :thumbsup:

      Mache mir schon über die "Erbfolge" Gedanken. :D

      Wenn ein W201 mal kpl. durch repariert ist gibt es bei mir wenig Probleme, KE`s laufen alle störungsfrei, meist nur Kleinigkeiten.
      Aber es ist schon ein gutes Stück Arbeit eine Grotte zu sanieren und kostet erst mal reichlich Zeit und Geld, wie oben schon geschrieben.

      Jeder Oldtimer ist eine Baustelle, mal mehr mal weniger, wer das nicht will sollte sich besser Neuwagen mit Garantie kaufen und sie kurz vor Ablauf der Garantie besser wieder veräußern.

      Gruß
      Jo
    • Ich sehe das so: Ich trotze dem Auto die Kilometer ab :D

      Aktuell fährt er mal wieder vernünftig und es ist halt einfach "geil"


      Auf der anderen Seite hab ich in den letzten 2-3 Jahren über 50.000km zurückgelegt. Das schaffen wohl die wenigsten Fahrzeuge ohne Zwischenfälle. Ein paar weniger dürften es aber gern schon sein...
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 400.000km
    • FunFact:
      Heute Morgen das Auto angeworfen um auf Arbeit zu Fahren.
      Es quietscht als ob die Welt untergeht.
      Der Gummi des Riemenspanners ist komplett auseinandergefallen. Gerade mit der Taschenlampe auf der Straße einen gut gebrauchten verbaut.

      Gefahrene KM seit der letzten Reparatur oben: 391.

      Fazit: Die Karren fressen enorm Zeit und man sollte ein automobiles BackUp haben :D
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 400.000km
    • MartinS schrieb:

      FunFact:
      Heute Morgen das Auto angeworfen um auf Arbeit zu Fahren.
      Es quietscht als ob die Welt untergeht.
      Der Gummi des Riemenspanners ist komplett auseinandergefallen. Gerade mit der Taschenlampe auf der Straße einen gut gebrauchten verbaut.

      Gefahrene KM seit der letzten Reparatur oben: 391.

      Fazit: Die Karren fressen enorm Zeit und man sollte ein automobiles BackUp haben :D
      oder einfach mal alles gründlich durchforsten und durchreparieren, dann wäre dir der "altersschwache Riemenspanner" und einige andere Sachen sicher vorher aufgefallen. :D

      Mein zurecht gemachter 1,8er hat über 6 tsd Km ohne Beanstandungen hinter sich gebracht bis zum Pleuellagerschaden, war aber mit Ansage.
      Habe ihn einfach gefahren bis der Arzt (ADAC) kommt und den "Totenschein" für den Motor ausstellt.
      Mal schauen wie lange er jetzt mit anderem 2,0 Motor (177.000 Km) mitspielt. :thumbsup:

      Gruß
      Jo