Startschwierigkeiten mit S202 C180 M111.921

    • Startschwierigkeiten mit S202 C180 M111.921

      Hallo zusammen,

      nach 260tkm ohne Schwierigkeiten macht mir meine C-Klasse ein wenig Sorgen.
      Es ist ein C180 T-Modell (202.078), EZ 02/1997, also eigentlich noch VorMopf, aber ich glaube die Kombis hatten schon den Motor, der mit der Mopf kam.
      Er hat auf jeden Fall schon den Luft-Massen-Messer nach dem Luftfilter. Motor-Code müsste M111.921 sein.

      Vielleicht habt ihr mir Tipps, wonach ich mal sehen sollte. Ich schreibe Euch mal eine ausführliche Beschreibung des Phänomens:


      Ich hatte jetzt zweimal innerhalb weniger Wochen das Problem, dass er nicht ansprang.
      Auffällig dabei ist, dass ich ihn in beiden Fällen, bevor ich ihn abgestellt hatte, nur ganz kurz zum Umparken in der Halle kalt gestartet, auf den anderen Platz gestellt und dann sofort wieder ausgemacht, habe.


      Beim ersten Auftreten:

      Beim erneuten Startversuch am nächsten Tag konnte ich den Anlasser eine Minute laufen lassen, ohne dass sich was tat.
      Nun ja ... entweder kein Sprit, oder kein Funke, dachte ich mir.

      Da ich dann erstmal keinen Inbus da hatte, um den Deckel der Zündkerzenabdeckung zu öffnen, habe ich die Stecker der Einspritzdüsen abgezogen und, ohne zu wissen was ich da Messen könnte, einfach die Spannung gemessen, um zu sehen, ob sich beim Start irgendwas ändert.
      Und ja, tatsächlich war eine Veränderung zu sehen, aber die Werte sagten nichts aus.

      Da ich mir einbilde, dass es am Auspuff nach unverbranntem Benzin roch, dachte ich, dass er vielleicht auch einfach viel zu viel Sprit im Brennraum hat. Habe dann also noch ein paar mal den Anlasser drehen lassen mit abgezogenen Einspritzdüsen-Steckern, um das Zeug rauszuschaffen.

      Hab die Stecker dann wieder aufgesteckt und und es nochmal versucht.
      Zunächst tat sich nichts, dann merkte man nach wieder fast einer Minute drehen, dass es doch einzelne Zündungen gab. Hab dann weiter mit Vollgas gestartet und nach und nach kamen tatsächlich alle Zylinder und er lief wieder rund wie sonst auch immer.


      Beim zweiten Auftreten:

      Motor sprang nach besagter Kurzumpark-Aktion wieder nicht an. Auch Gas geben beim Starten half nicht.
      Also habe ich wieder die Stecker der Einspritzdüsen abgezogen. Einige Zeit drehen lassen und wieder aufgesteckt.
      Diesmal tat sich aber nichts.
      Ich wollte schon den Deckel aufmachen und die Kerzen rausdrehen. Da kam der Schwiegervater mit Startspray um die Ecke.
      Zwei mal Gesprüht ... und tatsächlich. Erste Zündungen spürbar. Aber nicht so, dass er lief.
      Da ich dafür die den Luftmassenmesser vom Luftfilter abgemacht hatte, fiel der mir ins Auge und ich habe den einfach abgeklemmt. Meines Wissens geht die Steuerung dann auf ein "Not-Kennfeld".
      Nochmal mit Startspray versucht ... und tatsächlich. Der Motor kam nach und nach auf allen Zylindern und lief im Leerlauf ziemlich ruhig (sodass ich davon ausgehe, dass er auf allen 4 Zylindern lief)

      Allerdings nahm er kein Gas an. Starb fast ab, wenn ich gas gab. Je plötzlicher ich Gas gab, umso schlimmer. Langsam Hochdrehen funktionierte, wenn auch etwas stotternd.

      Dann habe ich den LMM wieder angeklemmt und nochmal neu gestartet. Da lief er wieder wie gehabt.



      So, nun das Rätsel. Woran liegt es?


      Zündkerzen sind ca. 30tkm alt. Elektrodenabstand müsste mit 0,8mm aber ok sein. Neue sind jetzt da. Die schraube ich nächste Woche rein.
      Aber ich glaube nicht, dass das mein Problem ist.

      Den LMM, habe ich irgendwie auch im Verdacht, dass der nicht ganz das tut, was er soll. Ich kann den nur mit meinen Mitteln nicht prüfen. Notfalls hole ich den auch neu.


      Kann sich von den Motoren-Spezialisten hier jemand vorstellen, was da los sein könnte?


      Vielen Dank schonmal.
      Viele Grüße
      Chris
    • Moin,

      hatte neulich bei einem Kundenfahrzeug (95er E320T) ganz ähnliche Symptome, kalt sprang er ganz passabel an und lief auch okay, hat man ihn dann etwas angewärmt ausgemacht und versucht erneut zu starten, war nichts mehr zu wollen. Mit viel orgeln usw kam er dann irgendwann stotternd.
      In dem Fall war es "nur" der Motorkabelbaum. War auch eindeutig zu sehen, dass jedes einzelne Kabel am bröseln war. Ob dein 202 von der Kabelbaumproblematik noch betroffen ist, weiß ich allerdings nicht.
      Ist vielleicht einen Versuch wert, das mal zu prüfen.

      Gruß
    • h9t schrieb:

      Moin,

      hatte neulich bei einem Kundenfahrzeug (95er E320T) ganz ähnliche Symptome, kalt sprang er ganz passabel an und lief auch okay, hat man ihn dann etwas angewärmt ausgemacht und versucht erneut zu starten, war nichts mehr zu wollen. Mit viel orgeln usw kam er dann irgendwann stotternd.
      In dem Fall war es "nur" der Motorkabelbaum. War auch eindeutig zu sehen, dass jedes einzelne Kabel am bröseln war. Ob dein 202 von der Kabelbaumproblematik noch betroffen ist, weiß ich allerdings nicht.
      Ist vielleicht einen Versuch wert, das mal zu prüfen.

      Gruß
      Hallo und danke für die Antwort,

      nur falls ich es in meiner langen Beschreibung undeutlich ausgedrückt habe. Es geht nicht um Warmstart. Es geht um Kaltstart nachdem der Wagen mindestens ca. 24h stand.
      Nur beide Male, als es aufgetreten ist, wurde der Wagen am Vortag nur ein paar Meter bewegt. Da Motor war wahrscheinlich noch nicht einmal eine Minute an.
      Das mache ich normalerweise fast nie. Aber jetzt fällt auf, dass wenn ich das mache, er dann am Folge Tag diese Probleme zeigt,
      Viele Grüße
      Chris
    • h9t schrieb:

      Moin,

      hatte neulich bei einem Kundenfahrzeug (95er E320T) ganz ähnliche Symptome, kalt sprang er ganz passabel an und lief auch okay, hat man ihn dann etwas angewärmt ausgemacht und versucht erneut zu starten, war nichts mehr zu wollen. Mit viel orgeln usw kam er dann irgendwann stotternd.
      In dem Fall war es "nur" der Motorkabelbaum. War auch eindeutig zu sehen, dass jedes einzelne Kabel am bröseln war. Ob dein 202 von der Kabelbaumproblematik noch betroffen ist, weiß ich allerdings nicht.
      Ist vielleicht einen Versuch wert, das mal zu prüfen.

      Gruß
      Moin,
      soweit mir bekannt sind die Vierzylindermodelle nicht primär von der Kabelbaum-Misere betroffen, beim Vierzylinder sind die Zündspulen an der linken Seite vom Motorblock und nicht im Ventildeckel wie bei den Sechszylindern, leider ein Konstruktionsfehler von MB dieser M104-Sechszylinder gepaart mit falscher Materialwahl der Kabel-Isolierung. :thumbdown:


      chris2.3sportline schrieb:

      Raggna schrieb:

      Gibt es hier im Großraum Köln zufällig jemanden, der mir das Auslesen könnte?

      Ja, z.B.

      Uwe Denker, KFZ-Werkstatt in Köln, spez. auf MB-Fahrzeuge
      Aachener Str. 308, 50933 Köln
      [b]Telefon: 0221 543070[/b]

      Gruß
      Jo
    • Hi,
      Chris, also erst mal die Anpasswerte vom Steuergerät anschaun.
      Sollten da an die 25% angereichert, oder abgemagert werden, kommt die ME an die Regelgrenze.
      Stehen hingegen die Anpasswerte im Bereich von +/- 1/100, bist Du mit Deiner Vermutung LMM, falsch.
      Die ME lernt sich über die Lambdaregelung hin zu 1%Restsauerstoff und wenn der LMM fehlsichtig wird, siehst Du das anhand der Werte.
      Sporadische Fehler mußt Du über die anderen Fehlermeldungen aussortieren.
      - da gibts noch viele Möglichkeiten.
      Viel Spass
      Gruß
      R
    • jo.corzel schrieb:



      soweit mir bekannt sind die Vierzylindermodelle nicht primär von der Kabelbaum-Misere betroffen, beim Vierzylinder sind die Zündspulen an der linken Seite vom Motorblock und nicht im Ventildeckel wie bei den Sechszylindern, leider ein Konstruktionsfehler von MB dieser M104-Sechszylinder gepaart mit falscher Materialwahl der Kabel-Isolierung.
      Hmm, glaub da gibts noch unterschiede.

      Auch der 4 Zyl hat diese von oben geschraubten Zündspulen mit einem Stecker dran und dann ein Kabel zum 2 Stecker.
      Da gehen ernsthaft die Stecker kaputt :) .

      Aber wie dem auch sei, das wird nicht sein Problem sein.

      Und ich nehme an, das dieses Problem bei höheren Aussentemperaturen schwindet.
      So ist das hier zumindest, aber die Kiste springt wenigstens an - wenn auch widerwillig wenn es richtig kalt ist.
      Allerdings nur wenn die Kiste vorher kurz lief, um z.b. aus der Garage zu fahren.

      Problem nie gefunden. Vielleicht ergibt sich ja hier was ^^
      Gruss! Stefan
    • Doch, die Vierzylinder sind von der Motorkabelbaum-Problematik auch betroffen.
      Das kann man aber recht einfach mittels Sichtkontrolle feststellen, wenns so bröselt dass er nicht mehr anspringen will sieht man das. Hier mal ein Beispiel.
      Was auch noch sein kann: Öl im Kabelbaum, über den undichten Anschluss der Nockenwellenverstellung. Mal die Plastikabdeckung ganz vorne am Motor abbauen und schauen wie versifft der Stecker aussieht.
      LMM am besten Bosch original (0280217114), die Nachbauten taugen allesamt nicht sonderlich viel und der kostet auch nur so um die 75 Euro. Das ist ein Verschleissteil ,wenn der 260TKM runterhat schadet ein Tausch nie.



      Und vorm Teiletausch jemand mit Stardiagnose (und Ahnung) mal drüberschauen lassen ist immer das Beste.
      Nur wenn man damit zu MB muss und die sich das teuer bezahlen lassen wollen ist es billiger den meist ursächlichen LMM auf Verdacht zu tauschen - traurig aber wahr.
    • Hatte ein sehr ähnliches Problem mit einem m111 gehabt. Wenn er kaum Gas annimmt und stottert ist es fast immer die Zündung. Der Zündkabelbaum ist zumindest beim 124er separat zum restlichen Motorkabelbaum und lässt sich sehr schnell selber anfertigen (sind nur 3 Kabel). Ansonsten unbedingt das Zündgeschirr durchmessen- ich hatte es schon mehrmals, dass nur der originale Stecker (rotbraun) defekt war und nicht das Kabel. Kannst einfach abschrauben und tauschen. Zündspulen sind auch ein sehr häufiges Problem der m111 Motoren (vorallem bei den Spulen, die im Ventildeckel verbaut sind).
    • Vielen Dank für Eure ganzen Antworten.

      Ich muss das jetzt Mal etwas sortieren. Einige Symptome habe ich so ja nicht. Sobald er wieder angesprungen war, und 2 Minuten lief, lief er ja wieder problemlos.
      Was aber ja nicht heißt, dass nicht eins oder mehrere oben genannten Ursachen dennoch vorhanden sind.

      Der LMM ist übrigens nicht nur 260tkm alt sondern 340tkm
      Ich fahre den Wagen nur erst seit 260tkm und muss sagen, dass er echt absolut zuverlässig war.
      In 11 Jahren bin ich nur zwei Mal liegen geblieben.
      Einmal weil die Kohlen der Lichtmaschine verschlissen waren und ich es zu spät bemerkt habe und kurioserweise 1,5 Jahre später wieder, weil der neu eingebaute Lichtmaschinenregler, also das neueste nicht-Verschleißteil plötzlich nur noch auf 10V geregelt hat und auf der Langstrecke dann die Batterie leer war.


      Ich melde mich wieder, wenn ich was gefunden habe oder noch Fragen habe.

      Für weitere Tipps bin ich natürlich auch weiterhin dankbar.
      Viele Grüße
      Chris
    • :D nicht primär betroffen heißt nicht das sie gar nicht betroffen sind, vielleicht habe ich mich da nicht deutlich genug ausgedrückt, sorry.

      Bei den 280 und 320er Modellen kostet ein neuer Motor-Kabelbaum bei MB (sofern noch verfügbar) locker über 800€ (dort sind drei Zündspulen für die sechs Zylinder im Ventildeckel verbaut), es gibt im Netz auch Reparaturlösungen für ca. 50-60€.
      Bei den Vierzylindermotoren M111 habe ich keine Ahnung vom Kabelsalat, habe die Technik dieser M104 und M111 Motoren immer gemieden, auch aus diesem Grund.

      War und bin passionierter Dieselfahrer, ab April wieder, dann mit H. Der Karren (2,5 turbo D.) hat noch nie schlapp gemacht, braucht ja auch kein Steuergerät oder Strom zum funktionieren. :yo

      Gruß
      Jo