Hintere Seitenteile/Kotflügel ersetzen. Tipps, Tricks, Erfahrungen

    • Hintere Seitenteile/Kotflügel ersetzen. Tipps, Tricks, Erfahrungen

      Hallo zusammen,

      ich habe einen W201 BJ 1991, welchen ich aktuell auf eine komplette Lackierung vorbereite. Da die Seitenteile hinten links und rechts schon teils starke Rostansätze aufweisen und hier vormals scheinbar schonmal viel gespachtelt wurde möchte ich die beiden Seitenteile austauschen. Dazu habe ich mir folgende Reperaturbleche angeschafft.

      Mercedes 190 W201 1982-93 Seitenteil Paar Reparaturblech Hinten Set Links Rechts | eBay

      Gibt es hier jemanden der so eine Aktion schon mal gemacht hat und Tipps zu den Arbeiten geben kann? Z.B. würde ich im Vorfeld gerne wissen wie und wo die originalen Seitenteile befestigt sind (Punktgeschweißt, geklebt, gelötet?) und was wohl die beste Methode zum wieder einfügen ist (auf Stoß oder überlappend?).

      Bin für jeden Tipp dankbar! Vielen Dank!

      Gruß James
    • Hallo James,

      ich hab sowas schon oft gemacht und würde vom Einsetzen der verlinkten Bleche in Eigenarbeit abraten.

      Wegen der Schweißnähte, die einmal komplett über die kompletten Seitenteile gehen, wirst du wegen des Hitzeeintrags voraussichtlich Flächen erzielen, die jede Wellblechgarage in den Schatten stellen.

      Und du wirst auch kaum einen ordentlichen Lackierer finden, der dir dafür Verständnis entgegenbringt und das Ganze zu einem ordentlichen Ergebnis weiterverarbeitet.

      Das könnte meiner Meinung nach zu einem weiteren Kapitel in der beliebten Buchreihe "Mein Weg zur Grotte!" führen.
      Grüße
      Mario
    • 190E 2.5-17 schrieb:

      Hallo James,

      ich hab sowas schon oft gemacht und würde vom Einsetzen der verlinkten Bleche in Eigenarbeit abraten.

      Wegen der Schweißnähte, die einmal komplett über die kompletten Seitenteile gehen, wirst du wegen des Hitzeeintrags voraussichtlich Flächen erzielen, die jede Wellblechgarage in den Schatten stellen.

      Und du wirst auch kaum einen ordentlichen Lackierer finden, der dir dafür Verständnis entgegenbringt und das Ganze zu einem ordentlichen Ergebnis weiterverarbeitet.

      Das könnte meiner Meinung nach zu einem weiteren Kapitel in der beliebten Buchreihe "Mein Weg zur Grotte!" führen.
      Hai

      Kannst du das mal genauer erklären. Mein Sohn hat das mit seinem Tracktoll auch vor sich. Er hat die Seitenteile schon auf Evo umgearbeitet.

      Wäre sehr nett .
      Sterniger Gruß
      JO Ein alter 190E 3.2L 24Vler

      "Du brauchst ein Fahrzeug, was zu Dir passt, mit Stil, eins mit Charakter - ein Baby zum Liebhaben. Du musst es pflegen, streicheln, tanken, auch Geld reinstecken, so'n Baby will unterhalten werden! Aber dafür bleibt's vielleicht auch bis zum Ende Deines Lebens bei Dir - Dein Eigentum!"

      PS: Wer Reechdschreipfehler bei mir entdeckt, soll sie behalten
    • JO190E3.2L24V schrieb:

      Kannst du das mal genauer erklären. Mein Sohn hat das mit seinem Tracktoll auch vor sich. Er hat die Seitenteile schon auf Evo umgearbeitet.
      Wenn du ein neues Seitenteil an den Original-Punkten verschweißt, bleibst du weit von offenen Flächen entfernt und die Verzugsgefahr ist zu vernachlässigen...also alles ok.

      Wenn du auf der Fläche schweißt (egal, ob durchgehende Schweißnaht oder einzelne Punkte), bringst du in einem sehr begrenzten Umfang starke Hitze ins Blech ein.

      Die Hitze führt dazu, dass sich das Blech in dem erhitzten Bereich erheblich ausdehnt.

      Das heißt, sowohl Fläche als auch Materialdicke nehmen zu.

      Da das Blech um den Schweißbereich herum kalt bleibt, wird die Flächenausdehnung begrenzt (weil eben das kalte Blech im Weg ist).

      Dadurch wächst die heiße Schweißstelle verhältnismäßig stärker in ihrer Materialdicke.

      Kühlt das Material wieder ab, läuft es etwas anders.

      Die Schweißstelle zieht sich in ihrer Dicke und in ihrer Fläche gleichermaßen zusammen...diesmal aber ohne Rücksicht auf das Umfeld

      Da sich das Material beim Erhitzen in der Fläche nicht ungehindert ausdehnen konnte, wird die Fläche nach dem vollständigen Abkühlen minimal kleiner.

      Ein Vorgang, den man beim Ausbeulen ganz bewußt nutzt und der aufgrund des Ergebnisses "Stauchen" genannt wird.

      Nachdem das Material durch eine Beule verformt und damit auch gedehnt wurde, setzt man mit dem Autogen-Schweißgerät ganz gezielt glühende Punkte und kühlt diese wieder ab.

      Das Blech zieht sich zusammen und du nimmst die unfallbedingte Materialdehnung wieder zurück...im Idealfall wird die Fläche wieder so, wie sie vorher war

      Wenn du eine lange Naht oder viele Schweißpunkte quer über eine Fläche schweißt, kannste dir vorstellen, wie diese hinterher aussehen könnte.

      Um zu einem halbwegs brauchbaren Ergebnis zu kommen, brauchst du zumindest ne Absetzzange, viel Übung und entsprechenden Sachverstand.
      Grüße
      Mario
    • Da gibt`s kaum was hinzu zu fügen.

      Wenn man die hinteren Kotflügel fachgerecht austauschen möchte muss der alte Kotflügel kpl. raus, da sind im Bereich des Heckscheibenrahmens dreifach Punktschweißnähte, die ab Werk mit Hartlot versiegelt sind.

      Das ist höchstes Handicap für einen Karosseriefachmann, ich würde mir als Laie so was nicht antun.
      Den Radlauf zu erneuern oder im unteren Bereich wo beim Mopf die Plastikverkleidungen sind ist was anderes, aus meiner Sicht.

      Gruß
      Jo
    • Im sichtbaren Bereich die Schweißnahtlänge möglichst kurz halten. Und überlappend arbeiten (mit Absetzzange vorbereiten) mit Lochpunktshweißung. Dann müsste das schon gehen. Da man vom Kofferraum aus gut rankommt, lässt sich die Überlappungsstelle ja auch gut konservieren.

      Natürlich wäre die Top-Variante, alle alten Schweißpunkte usw. aufzubohren. Aber das dürfte bei einem Standard-190er einfach nicht angemessen sein. Neben den bereits erwähnten Schweißpunkten am Heckscheibenrahmen, geht es weiter an der C-Säule (unter dem Wasserablauf vom Schiebedach) und im Türfalz (wo die stoffartige Dichtung darufgesteckt ist) und in der Radlaufinnenkante).
    • Hai

      Danke für die Informationen. :yo
      Sterniger Gruß
      JO Ein alter 190E 3.2L 24Vler

      "Du brauchst ein Fahrzeug, was zu Dir passt, mit Stil, eins mit Charakter - ein Baby zum Liebhaben. Du musst es pflegen, streicheln, tanken, auch Geld reinstecken, so'n Baby will unterhalten werden! Aber dafür bleibt's vielleicht auch bis zum Ende Deines Lebens bei Dir - Dein Eigentum!"

      PS: Wer Reechdschreipfehler bei mir entdeckt, soll sie behalten