Camac Oldtimerreifen - Erfahrungen?

    • Camac Oldtimerreifen - Erfahrungen?

      Ich möchte meinen Wartburg 312 gern wieder auf Diagonalreifen stellen.

      Im bezahlbaren Bereich ist da wohl nur der Camac in 5.90-13 zu haben, original wäre 6.00-13, aber der 5.90er ist ebenfalls zulässig.


      Nun ist die Frage: Kann man damit fahren - und fast am wichtigsten: Auch bei Nässe anhalten?

      Klar, ein Diagonalreifen wird gegenüber dem radialen immer ein paar Abstiche haben. Die Heidenauer Diagonalreifen sind aber ziemlich gut, zwar verschleißintensive Kaugummireifen, die bei Temperaturen über 30 Grad langsam "einknicken", aber die Nasshaftung und auch insgesamt die Anpassung an die Nutzung auf einem Oldtimer ist sehr gut, find ich. Doof nur: Für den 312er/353er Wartburg gibt es keine passende Dimension aus Heidenau.

      Daher nun die Frage, ob irgendwer weiß, was Camac da so produziert? BC110 heißt er, aber auch ein Erfahrungsbericht mit einem Radialen von Camac wäre mir schon ein Anhaltspunkt.
    • Hallo,

      hast du stilechte Weiswandreifen :yo oder warum sonst magst du die "Steinzeit-Reifen" montieren :?:


      Verschleiß, Leistung und Fahrsicherheit spielen hier kaum eine Rolle, Niemand wird mit so einem "Wägelchen" jeden Tag zur Arbeit tuckern.
      Für Treffen oder eine Sonnenscheinfahrt (mit 45/50PS) reicht`s allemal. :thumbup:

      Klar kann man damit auch mit Diagonalreifen und Trommelbremsen v/h bei Nässe anhalten, haben die ja früher auch gemacht, vergleichbar mit einem W201-Fahrwerk und modernen Reifen ist das natürlich nicht.

      Gruß
      Jo

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jo.corzel ()

    • Naja, ich bin die letzten 10 Jahre (seit der Restauration des Autos) mit 165R13 gefahren, die jetzt aber vom Profil her nicht mehr doll und auch einfach relativ alt sind. Und Diagonal sieht einfach fetziger aus, passt viel besser zum 312er. Viele Fahren mit DDR-Reifen (die teilweise von wahnsinnig guter Qualität sind!), weil es kaum passende Diagonalreifen aus aktueller Produktion gibt. Aber da ich relativ oft einen ungebremsten Klappfix mitführe, und auch zum sportlichen Fahren neige (der 312er hat eine sehr angenehme Tendenz zum Übersteuern, womit man beim sportlichen Abbiegen wahnsinnig viel Fahrspaß haben kann, ohne groß mit der StVO zu kollidieren), wünsche ich eine vernünftige Nasshaftung der Bereifung.

      Auf meinem 311er sind 5.90-15 aus Heidenau, auf meinem B1000 ebenfalls (natürlich in 6.70-13) - beide Autos schaffen auf trockener wie auf nasser Straße super Bremswege und fahren auch präzise. So schlecht ist der Diagonalreifen prinzipiell nicht. (Der B1000 macht bei gezieltem Bremsen auf trockener Straße sogar das Lösen der Bremse nötig, weil die Hinterachse etwa 30...40cm in der Luft ist - einfach, weil sonst irgendwann die vordere Stoßstange aufsitzt. Geradeaus bremst er trotzdem. Trommelbremsen sind nicht so schlecht, wie ihr Ruf.)


      Ich habe Weißwandringe aus DDR-Produktion gesammelt, die ich montieren will. Im Gegensatz zu den Krücken aus NSW-Produktion sind diese sehr weich und arbeiten sich NICHT in die Reifenflanken ein. Im Gegenteil - die Reifenbezeichnung der letzten Reifen, an denen sie montiert waren, hat sich in die Ringe von hinten eingerieben.

      (Ja, die ungebrauchten Ringe sind überlagert/falsch gelagert und unbrauchbar, ich kaufte sie nur wegen der Verpackung. Die gebraucht gekauften Ringe hingegen sind top - wenn auch leider leicht vergilbt. Sei ihnen gegönnt,)


      Egal...mir scheint, Camac ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt?
      Bilder
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    • Hallo,

      ist schon ewig her das ich damit zu tun hatte, mein inzwischen verst. Vater fuhr privat immer Wartburg (311er, 312er, 353), wir wohnten damals in der Nähe von Eisenach, wo diese Fahrzeuge produziert wurden und auch die namensgebende Burganlage aus dem Mittelalter steht. Das Automobilwerk Eisenach, vormals EMW war um die Ecke.

      Meine ersten Fahrversuche habe ich mit 17 auf einem Wartburg 353W (ohne Wissen) meines Vaters gemacht :D
      Seinen schönsten Wartburg, ein 311er Coupe mit 15" Rädern :yo hatte er leider verkauft für den "Kastenbrot" W353 :thumbdown: (312er als Zwitter hatte schon das frühe FW vom 353)

      Der Wagen hatte damals schon Radialreifen in der Größe 155/13 montiert, mein Vater sagte der Wagen fährt sich damit leichtfüßiger und agiler als mit den 165er Reifen, einige Rallygrößen fuhren damals schon 185er Niederquerschnittsreifen auf ihren Wartburg-Rallyfahrzeugen mit 1150ccm Dreizylinder-Zweitaktmotoren die serienmäßig 70PS hatten, in der Rennversion aber deutlich mehr. Aber solche Teile wie z.B. Felgen und Motoren/Getriebe waren für "Normalsterbliche" damals nicht verfügbar.

      Mein Vater hatte sobald als möglich umgerüstet auf Radialreifen, das Fahrverhalten inkl. Bremsweg und Seitenführung sei seiner Meinung nach deutlich besser als mit Diagonalreifen, die Laufleistung mehr als doppelt so hoch, habe seinen letzten W353W kurz nach der Wende für 160 DM inkl. Ersatzteile quasi verschenkt.
      Er brauchte Platz für einen W201 2,3 Automatik, den habe ich heute noch. :thumbup:

      Verwandte hatten Trabant P601, unter anderem auch eine von einem gewissen Herrn Assmann getunte "Rennpappe" mit über 65PS (anstatt26PS) die bei Bergrennen (Heubergrennen) um die Ecke zum Einsatz kam, bei nur ca. 450Kg schon recht flott.
      Hier hatte ich als junger Mensch den ersten direkten Vergleich mit Diagonalreifen versus Radialreifen, beides Serienfahrzeuge mit 26PS. Klar kann man mit den Kaugummi-Diagonalreifen auch fahren und bremsen, geht wenn`s nix anderes gibt, aber der Unterschied ist schon sehr deutlich.

      So einen B1000 habe ich auch mal bewegt, auf den besch... Straßen von damals sprang der Hobel wie ein Wildpferd schon mal 1m hin und her auf der Straße, sehr gewöhnungsbedürftig, die Diagonalreifen haben keine 15.000Km gehalten, dann waren es Slicks :phatgrin:
      Heute sicher anders auf sehr guten Straßenbelägen.

      Es ist eine Sache, ob man aus nostalgisch emotionalen Gründen solche Reifen an "Museumsstücken" montieren möchte oder damit öfter im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs ist.
      Schließlich würde Heute auch Niemand mehr Seilzugbremsen, wie sie noch im P70 (Vorgänger vom Trabant) Standard waren ernsthaft bei "Nichtsonnenschein" damit herum eiern.

      Auch die Einrüstung leistungsfähiger Bremsen und moderner Reifen wird in Oldtimerfahrzeugen vom TÜV nicht nur toleriert sondern sogar begrüßt als Beitrag zur Verkehrssicherheit, ein Rückschritt auf uralte Reifentechnik (für den 311er gibt`s vermutlich nix anderes :wacko: ) erscheint mir aus technischer Sicht wenig sinnvoll, siehe oben Beitrag von R.

      Gruß
      Jo
    • Nunja...der B1000 ist ein gewisser Sonderfall. Er war 1961 weltspitze (wer den B1000 kennt, krigt bei Betrachtung eines VW T1 nen Lachanfall, wenn man sie als TRANSPORTER vergleicht), aber er ist nicht in allen Punkten ausgereift und es hätte dringend einigen Weiterentwicklungen bedurft. Das Fahrwerk ist leer sehr hart, beladen merkt man die Änderungen der Achsgeometrie beim Einfedern sehr stark - letztlich muss man bei der Spureinstellung entscheiden, ob er leer oder beladen schöner fahren soll...
      Bei leichter Beladung und guten Diagonalreifen (die DDR-Reifen sind in der Gummimischung zu hart) und absolut spielfreier und gut eingestellter Vorderachse (die sehr komplex ist, und seltenst wirklich in Ordnung!) fährt er aber wie ein Kart, das macht richtig Spaß. Und ich kann bis kurz vor die Blockiergrenze die beim Bremsen das Lenkrad loslassen.


      Auch Autos mit Seilzugbremsen funktionieren und bremsen gut (wir haben einen F8 Kabrio mit ebendiesen im Bekanntenkreis und in technischer Betreuung), wichtig ist auch hier vor allem anständige Wartung und Pflege, dann ist auch diese Bremsanlage durchaus zu guten bis sehr guten Verzögerungen in der Lage. Richtig ist, dass genau das aber im DDR-Alltag meist nicht der Fall war, weil der Wartungsaufwand aus verschiedenen Gründen nur leidlich erledigt wurde.

      Ich bin alles andere als ein Sonntagsfahrer, eher ein Fahrdynamiker, komme aber mit Diagonalreifen und vier Trommelbremsen trotzdem super aus - halte die Unterschiede ehrlichgesagt für völlig überbewertet. Verschleiß, Wartungsaufwand und Fehlertoleranz mal ausgeklammert. In diesem Bereich liegen in meinen Augen die wahren Fortschritte der Automobilentwicklung zwischen 1950 und 1985...90. Seither gibt es ja keine Fortschritte mehr...


      Zurück zum Thema: Ich hab einfach Bedenken, dass der Portugisische Camac auch für portugisisches Wetter gebaut ist - und bei 6°C und feuchter Fahrbahn im Herbst hoffnungslos versagt, weil bei der Entwicklung nur an 30°C und Sonne gedacht wurde...
    • T993 schrieb:

      Zurück zum Thema: Ich hab einfach Bedenken, dass der Portugisische Camac auch für portugisisches Wetter gebaut ist - und bei 6°C und feuchter Fahrbahn im Herbst hoffnungslos versagt, weil bei der Entwicklung nur an 30°C und Sonne gedacht wurde...
      An 30 Grad, Sonne und die Bedürfnisse der Kundschaft die billige Reifen wollten die lange halten und auf schlechten Strassen nicht gleich kaputtgehen. Camacas haben deshalb harte Gummimischungen und steife Seitenflanken.

      Hier die Antwort des Minifahrenden Bekannten:
      Gut: Billig und halten ewig, Alterungsrisse kein Thema. Gibt im Club Leute die die seit über 20 Jaren draufhaben.
      Schlecht: Alles andere. In der Szene nennt man sie "ditchfinders", auf Deutsch -"Graben-Such-Reifen".

      Der lebt im UK und hat nen Urmini mit Zehn-Zoll-Felgen der im Jahr keine 1000 Meilen praktisch nur zu Treffen gefahren wird und ansonsten in der Garage steht. Dafür sind die ideal, aber im Alltag würde er Vredestein Sprint Classic Gürtelreifen fahren.

      Die Camacs werden seit Jahrzehnten unverändert produziert, die Maschinen sind noch original aus den 70ern.
      Das ist auch der Grund für den geringen Preis.
    • Ich finde die Diagonalreifen auf jeden Fall schöner. Habe aber die Erfahrung gemacht das dies die schlechten Fahreigenschaften nicht aufwiegen. Das große Problem ist daß fast alle anderen Verkehrsteilnehmer eine bessere Bremse, ein besseres Fahrwerk und bessere Reifen haben. Klar fährt man mit einen Oldtimer vorsichtiger und defensiver, ich würde aber trots dem das Risiko so gering wie möglich halten. Da ist die Verbindung vom Fahrzeug zur Fahrbahn schon ein wichtiger Faktor. Man muß ja auch noch bedenken daß die Auflagefläche von den schmalen Diagonalreifen zu den breiteren Radialreifen der neueren Fahrzeugen gewaltig ist.
      Hersteller ist mir egal, Hauptsache der Firmensitz ist in Stuttgart :P
    • babybenzfan schrieb:

      T993 schrieb:

      Zurück zum Thema: Ich hab einfach Bedenken, dass der Portugisische Camac auch für portugisisches Wetter gebaut ist - und bei 6°C und feuchter Fahrbahn im Herbst hoffnungslos versagt, weil bei der Entwicklung nur an 30°C und Sonne gedacht wurde...
      An 30 Grad, Sonne und die Bedürfnisse der Kundschaft die billige Reifen wollten die lange halten und auf schlechten Strassen nicht gleich kaputtgehen. Camacas haben deshalb harte Gummimischungen und steife Seitenflanken.
      Hier die Antwort des Minifahrenden Bekannten:
      Gut: Billig und halten ewig, Alterungsrisse kein Thema. Gibt im Club Leute die die seit über 20 Jaren draufhaben.
      Schlecht: Alles andere. In der Szene nennt man sie "ditchfinders", auf Deutsch -"Graben-Such-Reifen".

      Der lebt im UK und hat nen Urmini mit Zehn-Zoll-Felgen der im Jahr keine 1000 Meilen praktisch nur zu Treffen gefahren wird und ansonsten in der Garage steht. Dafür sind die ideal, aber im Alltag würde er Vredestein Sprint Classic Gürtelreifen fahren.

      Die Camacs werden seit Jahrzehnten unverändert produziert, die Maschinen sind noch original aus den 70ern.
      Das ist auch der Grund für den geringen Preis.
      Hmmm...sehr schade. Holzreifen will ich garantiert nicht haben - da ist mir mein Auto zu schade dafür.

      Lieben Dank für die Info.

      Die klassische Optik und die Nachteile, die sich aus der Diagonalbauart ergben, hätte ich gern in Kauf genommen. Heidenau zeigt, dass es - mit einer vernünftigen Gummimischung - keine Schwierigkeiten gibt, mit dem klassischen P29 Profil der DDR-Reifen und Diagonalbauart. Wie gesagt, die Fahreigenschaften sind sehr gut und stehen Radialreifen kaum nach.

      Reifenbreite...ist in erster Instanz völlig egal.

      Die Formel für die übertragbare Reibungskraft lautet my*Fn. my ist der Reibkoffizient, der von den beiden beteiligten Materialien abhängt. Und Fn ist die Normalkraft, also die Masse des Fahrzeugs. Da mit größerer Masse des Fahrzeuges im gleichen Maße auch die zu übertragenden Querkräfte im gleichen Verhältnis steigen, kann man das für die erreichbaren Bechleunigungen rauskürzen.
      Die Größe der Aufstandsfläche steht in der Formel nicht drin - kann sich nur indirekt auf my auswirken, wenn ein zu schmaler Reifen z.B. zu heiß wird, an der Kontaktfläche, oder die Profilstollen ausweichen. Entscheidend ist vor allem die Gummimischung und ihre Eignung für den Einsatzfall.
    • Der Unterschied zwischen Camac und Heidenau (und allen anderen Anbietern von Oldtimerreifen) ist dass die Oldtimer-Reifenhersteller alte Profile mit moderner Fertigungstechnologie produzieren. Die arbeiten z.B. mit Silica-Unterbau.
      Camac dagegen fertigt diese Reifen seit über 40 Jahren praktisch unverändert, alle Innovationen der Branche seither sind an denen vorübergegangen.
      Entstanden ist der Laden im Portugal der 60er Jahre als Billigkonkurrenz zu den ausländischen Marken. Portugal war damals ein sehr armes Land, die Kaufkraft gering und die Kunden wollten Reifen die weniger kosteten und länger hielten als die Importe.
    • 190E 2.5-17 schrieb:

      MePo Fan schrieb:

      Ach so, dann haben die in der Formel 1 die breiten Reifen nur wegen der Wärmeabführung?
      Wirklich vorstellen kann ich mir das auch nicht, aber das wird wohl so sein.
      Früher oder später wird sich bestimmt mal ein Maschinenbauer dazu einlassen und uns erleuchten.
      Schaun wir mal, aber meine Theorien sind oft auf Erfahrungswerte gestützt. Ich behaupte ja auch daß die Gefahr bei einen extrem breiten Reifen einen Plattfuß zu fahren viel größer ist als bei einen schmalen oder normalen Reifen. Für diese Aussage werde ich oft belächelt. Wobei ich Bordscheinschäden bei meiner These nicht berücksichtigt habe die ja auch noch dazu kommen :D :D :D
      Hersteller ist mir egal, Hauptsache der Firmensitz ist in Stuttgart :P
    • T993 schrieb:

      babybenzfan schrieb:

      T993 schrieb:

      Zurück zum Thema: Ich hab einfach Bedenken, dass der Portugisische Camac auch für portugisisches Wetter gebaut ist - und bei 6°C und feuchter Fahrbahn im Herbst hoffnungslos versagt, weil bei der Entwicklung nur an 30°C und Sonne gedacht wurde...
      An 30 Grad, Sonne und die Bedürfnisse der Kundschaft die billige Reifen wollten die lange halten und auf schlechten Strassen nicht gleich kaputtgehen. Camacas haben deshalb harte Gummimischungen und steife Seitenflanken.Hier die Antwort des Minifahrenden Bekannten:
      Gut: Billig und halten ewig, Alterungsrisse kein Thema. Gibt im Club Leute die die seit über 20 Jaren draufhaben.
      Schlecht: Alles andere. In der Szene nennt man sie "ditchfinders", auf Deutsch -"Graben-Such-Reifen".

      Der lebt im UK und hat nen Urmini mit Zehn-Zoll-Felgen der im Jahr keine 1000 Meilen praktisch nur zu Treffen gefahren wird und ansonsten in der Garage steht. Dafür sind die ideal, aber im Alltag würde er Vredestein Sprint Classic Gürtelreifen fahren.

      Die Camacs werden seit Jahrzehnten unverändert produziert, die Maschinen sind noch original aus den 70ern.
      Das ist auch der Grund für den geringen Preis.
      Hmmm...sehr schade. Holzreifen will ich garantiert nicht haben - da ist mir mein Auto zu schade dafür.
      Lieben Dank für die Info.

      Die klassische Optik und die Nachteile, die sich aus der Diagonalbauart ergben, hätte ich gern in Kauf genommen. Heidenau zeigt, dass es - mit einer vernünftigen Gummimischung - keine Schwierigkeiten gibt, mit dem klassischen P29 Profil der DDR-Reifen und Diagonalbauart. Wie gesagt, die Fahreigenschaften sind sehr gut und stehen Radialreifen kaum nach.

      Reifenbreite...ist in erster Instanz völlig egal.

      Die Formel für die übertragbare Reibungskraft lautet my*Fn. my ist der Reibkoffizient, der von den beiden beteiligten Materialien abhängt. Und Fn ist die Normalkraft, also die Masse des Fahrzeugs. Da mit größerer Masse des Fahrzeuges im gleichen Maße auch die zu übertragenden Querkräfte im gleichen Verhältnis steigen, kann man das für die erreichbaren Bechleunigungen rauskürzen.
      Die Größe der Aufstandsfläche steht in der Formel nicht drin - kann sich nur indirekt auf my auswirken, wenn ein zu schmaler Reifen z.B. zu heiß wird, an der Kontaktfläche, oder die Profilstollen ausweichen. Entscheidend ist vor allem die Gummimischung und ihre Eignung für den Einsatzfall.
      Sorry, aber das stimmt nur in der extrem vereinfachten Reibungsformel- für übertragbare Kräfte zwischen Reifen und Fahrbahn gilt das nur begrenzt. Einfach mal z.B nach "Kammscher Kreis" (der in Realität ein Oval ist) suchen.
    • Lang ists her, das Studium...
      Aber beschreibt der Kammsche Kreis nicht nur die Abhängigkeit der übertragbaren Kräfte in läLängs- und Querrichtung?
      Wer maximal bremst, kann nicht mehr lenken, wer an der Grenze abbiegt, kann un der Kurve nicht mehr bremsen. Und wer 70% bremst, kann nur noch 70% querkraft übertragen. (Wurzel 2 halbe, wenn ich es recht im Kopf hab)