Überhitzen im Leerlauf! Kühlwasser spritzt raus!

    • Überhitzen im Leerlauf! Kühlwasser spritzt raus!

      Mercedes-Benz W201 1.8 M102

      Hallo,
      hatte grad eben folgendes Problem:
      Drive in, lange Warteschlange, nach ca 15 min Leerlauf schaue ich auf die Temperaturanzeige, Fast bei 120 grad!
      Also ich erstmal Motor aus, Dann stockender Verkehr weiter, Motor noch 2x wieder an und aus. Vor und Vorallendingen beim Bezahlen sehe ich, wie Dampf aus dem Motorraum aussteigt. Ich muss parken da das Essen noch dauert, ich schau in den Drive in, und da seh ich auf Höhe des Bestellfensters eine Kühlwasserlache, genau da wo ich mit meinem Kühlwasserbehälter stand. Die Wassertemperatur ist währenddessen geschätzt um 10 grad gesunken. Ich also raus und unters Auto, ich kann erkennen das Wasser herumgespritzt hat, einiges Nass. Heimweg Landstraße und Stadt, Temperatur war immer je nach Situation auf und um den Markierungstrich zwischen 120 und 80 grad. Als ich zuhause angekommen war habe ich die Motorhaube vorsichtig aufgemacht(die allerdings garnicht heiß war, höchstens lauwarm), Alle Schläuche augenscheinlich dicht, keine Beschädigungen zu sehen. Was zu erkennen war war jedoch das Wasser hochgespritzt war, nämlich war die Motorhaube von innen auf Höhe des Scheinwerfers Nass. Auch war Wasser auf den danebenliegenden Karosserieteilen.

      Meine Frage nun natürlich:
      Was kann das sein?
      Hab schon von vielem Gelesen, von Deckelbehälter über Lüfterstecker bis hin zur Zylinderkopfdichtung…
      Danke im Voraus schonmal für den guten Rat
    • Vorweg: Ich bin kein Kenner.

      Ich sehe drei mögliche Ursachen:

      1. Deckel vom Kühlmittel-Ausgleichsbehälter ist defekt (baut keinen hinreichenden Druck auf -> Wasser beginnt zu kochen)
      2. Zusatzlüfter wird nicht geschaltet. Lief denn bei fast 120 Grad der Zusatzlüfter? Den hört man schon deutlich.
      3. Zylinderkopfdichtung defekt: Verbrennung-Gase gelangen ins Kühlmittel und sorgen für hohen Druck und hohe Temperatur

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Doerk ()

    • Als erstes den Zusatzlüfter überprüfen.
      Dafür kann man den Stecker des Elektroschalters am Zylinderkopf abziehen, sodass man die Kontakte des Schalters sieht. Hierbei muss der Stecker aber noch halb aufgesteckt bleiben, sodass noch Kontakt zwischen Stecker und Schalter besteht. Nun kann man mit einem Draht oder Ähnliches die Kontakte am Schalter überbrücken. Nun sollte der Magnet des Lüfters hörbar schalten.

      So kann man überprüfen, ob der Magnetschalter der Lüftung defekt ist.

      Wenn Abgase in den Kühlkreislauf drücken, kann man das sehr gut mit einem CO2 Tester (blaue Indikator lüssigkeit) überprüfen. Viele Werkstätten haben sowas. Alternativ selbst laufen, ist eventuell auch so teuer wie der Werkstattbesuch.

      Den Deckel des Behälters würde ich mal auf Verdacht tauschen.

      Ich kann mir vorstellen, dass der Fehler beim Lüfter liegen wird.

      Wichtig ist, dass beim Überkochen des Motors nicht sofort mit eiskaltem Wasser nachgekippt wird. Ich habe schon gehört, dass sich dadurch, gerade die 6zylinder , der Kopf verziehen könnte.
    • MBJ schrieb:

      Mercedes-Benz W201 1.8 M102

      Hallo,


      Meine Frage nun natürlich:
      Was kann das sein?
      Hab schon von vielem Gelesen, von Deckelbehälter über Lüfterstecker bis hin zur Zylinderkopfdichtung…
      Danke im Voraus schonmal für den guten Rat
      Moin,

      wie meine Vorredner schon bemerken ist sehr wahrscheinlich dein Temperaturschalter für die elektromagnetische Lüfterkupplung fehlerhaft bzw. das daran hängende System, der Lüfterschalter sitzt am Zylinderkopf vorn links (in Fahrtrichtung) und sieht so aus:
      Der Einzelkontakt ist für die Temperaturanzeige im Kombi-Instrument, die zwei Kontakte schalten die Magnetkupplung, Schaltpunkte im kleinen Bild unten rechts.
      Wenn der richtig funktioniert kommt der Motor gar nicht auf 120 Grad im Stand (nur bei Alpenpassfahrten schon möglich).

      Ob das ein sehr teures Essen war und du dir bei der Gelegenheit gleich die Zylinderkopfdichtung als Kollateralschaden durch Überhitzung zerschossen hast kann ich so nicht sagen.

      Ich würde an deiner Stelle erst mal folgendes machen:


      1. Wenn der Motor kalt ist das Kühlmittel (Glysantin G48 mit Leitungswasser gemischt ca. 1:1) auf füllen und prüfen durch laufen lassen, Dichtheit des Kühlsystems prüfen.
      2. Sollte der Motor wieder über 110 Grad heiß werden und der elektromagnetische Lüfter nicht einschalten den oben genannten Lüfterschalter austauschen,
      bzw. Fehler im Lüftersystem beseitigen, dann erneut testen.
      3. Wenn du im weiteren Fahrbetrieb weißen Rauch aus dem Auspuff hast, öligen Schleim am Deckel des Kühlmittel-Ausgleichsbehälters und überhöhten Druck im Kühlsystem,
      Motor kocht über und drückt Kühlmittel aus dem Überdruckventil oder anders wo (der Deckel vom Ausgleichsbehälter ist das Überdruckventil)
      ist vermutlich die Kopfdichtung hinüber, ist dann eine andere Baustelle. ;(

      Gruß
      Jo
    • Mahlzeit,
      meine Vorredner haben eigentlich Alles schon mal eingegrenzt.
      Was ich noch beitragen möchte, ist ein Hinweis.
      Im Standgas mit voll aufgedrehter Heizung bekommt man Wärme aus dem Kühlwasser weg, wenn der Lüfter nicht funktioniert.
      (da wird's gut warm im Auto! - Fenster auf :) )
      Stellt man den Motor ab, kommt es zum Wärmestau und es kocht über.
      Bergab im Standgas rollen hilft auch, nur wenn die Temperatur über 120°C steigen sollte, den Motor aus machen.
      - aber auch dann die Heizung Lüftung weiter kühlen lassen!
      Mit einer Büroklammer kann man den Kontakt des Lüfter kurzschließen um sich aus der Bredoullie zu retten.
      - sofern es der Kontakt ist, evtl. ist es auch die Leitung zur Kupplung, oder die Kupplung selbst.
      Viel Spass
      Gruß
      R