Auf dem Weg zum H-Kennzeichen...

    • Midnightstar schrieb:



      Fragt sich auch warum man es soweit kommen lässt wenn das Auto so einen ideellen Wert hat.
      Mit etwas Pflege hätte man die Substanz besser erhalten können.

      Ich hab dazu mehrere Theorien. Ungefähr die letzten zehn Jahre bevor ich mich des Wagens angenommen hab, wurde er gewartet durch eine ehemalige Mercedes-Werkstatt hier auf dem platten Land, über der wie wir später erfahren haben zumindest die letzten Jahre immer wieder der Pleitegeier gekreist hat. Ich hatte in der Zeit genug mit meinen eigenen Autos zu tun und dachte mir immer, naja, der Mercedes wird ja scheckheftgepflegt, der wird schon in guten Händen sein. Bis dann der TÜV vor drei Jahren die Plakette verweigert hat wegen völlig vergammelter hinterer Stoßdämpfer und Federn. Da fragt man sich auch, wie kann eine Werkstatt nen Service nach Herstellervorgaben machen - und vor allem das Geld dafür kassieren - und gleichzeitig gammlige Stoßdämpfer und Federn übersehen. 250 Euro für nen Ölwechsel nehmen konnten sie aber komischerweise. Und als wir dann bei denen gefragt haben was hinten neue Federn, Dämpfer und vorn ein Spurstangenkopf kosten sollten um die HU doch noch zu bekommen, wollten sie dafür 600 Euro haben.

      Was ich damit sagen will, ein Wagen kann auch trotz Scheckheft-Pflege inklusive Stempel im Heft verlottern wenn man an die falsche Werkstatt gerät. Vielleicht hätte ich einfach mal genauer hinsehen sollen, ärgert mich auch im nachhinein dass ich das nicht getan hab.

      Die ganzen äußeren Lackschäden, gut, die verhinderst du auch mit ner Wartung nach Herstellervorgaben nicht. Das ist ganz einfach dem Fahrverhalten älterer Leute geschuldet. :D Schau dir doch mal die ganzen Rentnerkarren an, da hast du oft irgendwelche Streif-Schäden weil jemand ne Gartenhecke nicht gesehen hat oder an ner Einfahrt hängengeblieben ist.


      190E 2.5-17 schrieb:

      aber was machste mit der Karosse?

      Die ist doch von vorn bis hinten verrottet und lässt sich mit verhältnismäßigen Methoden kaum entrosten.

      Das sehe ich anders. Von ein paar Stellen abgesehen die zugegeben einiges mehr an Aufwand zur Instandsetzung brauchen werden, ist das meiste einfach nur Oberflächenrost. Der halt gründlich beseitigt werden muss und wenn man's dann wieder ordentlich konserviert dann ist's auch gut.

      Schau dich mal auf nem Schrottplatz um, was "von vorn bis hinten verrottet" wirklich heißt. Hab dort letztes Jahr nen W210 der ersten Serie gesehen, und der hatte bis zu faustgroße Rostlöcher in den vorderen Radhäusern und an den Schwellern. SOWAS ist verrottet. ;)
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.
    • Aber der Wagen rostet ja nicht weil er in der Werkstatt steht.
      Ehrlich gesagt würde ich als Werkstatt da jetzt auch nicht mit Begeisterung drangehen.
      Der wird bei Salz gefahren worden sein und immer draußen gestanden haben, vielleicht auch nass in die Garage, nicht konserviert, etc, etc.
      ....wurde einfach nicht richtig behandelt. Denn sonst hat man das nicht in dem Maße wie es sich auf den Bildern zeigt.
      Darüber sollte man ebenfalls nachdenken um den Zustand nicht noch weiter zu verschlechtern in Zukunft.
    • Naja, Fakt ist: Für Werkstätten ist Rost unsichtbar. Sowas wie auf den Bildern würde dir nie eine Werkstatt mitteilen.
      Jetzt kam auf ARD (?) eine Sendung über Ausbildungen zB im KFZ Bereich. Da siehst schön wie Lehrling und Meister gemeinsam eine Ölablassschraube in die rostigste Ölwanne aller Zeiten schrauben.
      Das hat da weder einen der Beteiligten noch einen der Kommentierenden gestört. Rost ist einfach bis zur HU transparent.

      Soll heißen wenn man die Frau gehobeneren Alters ist, ist es durchaus möglich dass man den Ist-Zustand seines Autos nicht kennt und davon ausgeht das alles gut ist.

      In diesem Fall finde ich das gar nicht so wild. Sieht gefährlich aus weil großflächig oberflächlich Rost ist. Einmal einen halben Tag mit einem Sandstrahlgerät durchgezogen und dass sieht ganz anders aus.
      190D 2.0 - 130.000km
      190E 2.3 - 320.000km
      190D 2.5 - 410.000km
    • In den Werkstätten fehlt oftmals die Zeit.
      Und man darf nicht vergessen das der 190 ewige Jahre im Tal der Tränen unterwegs war.
      Da ist die Wertschätzung größtenteils nicht vorhanden gewesen und somit wurde nur das notwendigste gemacht.
      Wie oft wäscht der durchschnittliche Mensch sein Auto mit Unterboden Wäsche "?
      Gepflegte Modelle sind wirklich selten, die febi Teile machen einen sehr guten Eindruck die habe ich hier schon liegen und zusätzlich gestrichen.
    • MartinS schrieb:


      Da siehst schön wie Lehrling und Meister gemeinsam eine Ölablassschraube in die rostigste Ölwanne aller Zeiten schrauben.
      Das hat da weder einen der Beteiligten noch einen der Kommentierenden gestört. Rost ist einfach bis zur HU transparent.

      Da frag ich mich dann aber echt ob die nix verdienen wollen. Der handwerkliche Aufwand um sowas zu tauschen ist überschaubar, und man kann schwups ne Stunde mehr aufschreiben wenn man dem Kunden verklickert dass eine durchgerostete Ölwanne eine Gefahr für die Umwelt ist, wenn er nicht unbedingt ein James Bond-Auto haben will das Ölspuren legen kann :D

      Zuletzt hab ich selber sowas gemacht bei meinem MGF mit Rover F Series-Motor wo ganz einfach die Abdichtung der Ölwanne undicht wurde. Bei dem Wagen kam noch als Erschwernis hinzu, dass der keine Ölwannendichtung im herkömmlichen Sinn hat, sondern man da mit Hochtemperatursilikon arbeitet das sehr sorgfältig dünn aufgetragen werden muss damit die Würste nicht in den Ölkreislauf gelangen. Und trotzdem war das Ding nach ner Stunde wieder fertig montiert.


      MartinS schrieb:

      Soll heißen wenn man die Frau gehobeneren Alters ist, ist es durchaus möglich dass man den Ist-Zustand seines Autos nicht kennt und davon ausgeht das alles gut ist.

      Naja eben. Meine Mutter ist auch davon ausgegangen dass ihr 190er in der Dorfwerkstatt da in guten Händen war. Genauso wie ich. Obwohl ich's besser hätte wissen müssen. Ich geh selbst schon lange in keine Werkstatt mehr.
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.
    • Werkstätten zu meiden ist das sinnigste was man machen kann. In deinem Fall ist es wahrscheinlich sogar gut dass es der Werkstatt egal war. Hätte die vor Jahren den angerosteten Unterboden einfach mit dieser schwarzen Unterboden"schutz"pampe zu gekleistert wäre von dem Auto heute wohl nichts mehr übrig.

      Wenn man Zeit hat kann man ja ganz entspannt immer einzelne Teilbereiche behandeln und fertig stellen. Das motiviert dann auch ganz anders.
      Praktisch wäre es für dich halt aber schon wenn irgendwie die Möglichkeit besteht das ganze Sandstrahlen zu können. Das geht sehr schnell und bringt ein Ergebnis das anders gar nicht zu erzielen ist.
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    • MartinS schrieb:

      Praktisch wäre es für dich halt aber schon wenn irgendwie die Möglichkeit besteht das ganze Sandstrahlen zu können. Das geht sehr schnell und bringt ein Ergebnis das anders gar nicht zu erzielen ist.

      Ich wollte mir ja diesen Frühling nen Kompressor kaufen, da sowohl an dem Mercedes als auch an meinem Audi noch einiges zu lackieren ist, wodurch sich so eine Anschaffung durchaus lohnt. Und dafür gibts auch Sandstrahlpistolen:

      amazon.de/Airkraft-SPB-Sandstrahlen-Pistole/dp/B002M2I010

      Ich hab leider nicht die Möglichkeit, den Mercedes schnell mal auf nen Hänger zu laden und zu ner Firma zu bringen zum Sandstrahlen. Das einzige Auto mit Anhängerkupplung bei uns in der Familie ist nämlich der Mercedes selbst. :D Kompromiss wäre halt, mir das nötige Equipment selber zu kaufen und die Arbeiten dann zuhause in der Garage zu machen. Könnte zwar ne staubige Angelegenheit werden, aber wenn man die zu bearbeitenden Stellen nach allen Seiten mit Folie abhängt, dürfte das meiste vom Strahlgut sich nicht im Raum verteilen.

      EDIT: Ich könnte den Wagen zum Sandstrahlen auch einfach ein paar Meter nach draußen vor die Garage rollen. Das klappt logischerweise nicht wenn die Querlenker ausgebaut sind, aber das kleine Bisschen könnte ich ja dann in der Garage nacharbeiten.
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Oelmotor ()

    • Wir nutzen auch nur eine einfach Pistole die an der Druckluft hängt.

      foerch.de/product/1db15d68-b2e…7b78501/sandstrahlpistole

      Die hat aber den Vorteil verschiedener Gummiaufsätze vorn damit man zielgerichtet arbeiten kann. So kann man sehr genau auch kleinere Bereiche strahlen. Die von dir verlinkte strahlt ja hin wo sie will, das macht die Sauerei natürlich nicht besser :D

      Vollschutz bei der Arbeit ist natürlich selbsterklärend.
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    • Na hoffentlich wird auch an einen ordentlichen Spielzeugkompressor gedacht. ;)
      200-350 L/min Luftdurchsatz…
      Das geht nimmer mit der Fahrradpumpe und auch nicht mit dem Bauhaus 50L Sonderangebot. :D

      Das wäre so als Schnellschuss mein Vorschlag.

      ebay.de/itm/325485689885?hash=…3D%7Ctkp%3ABk9SR_zlj8jZYQ

      Größer wäre besser.
      Greets Gunna :yo

      Mein Ruedi ist wie ein Käfer, seit 2011 läuft er schon bei mir, und er läuft und läuft und läuft....

      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.
    • Ich bin momentan schon ein wenig auf der Suche nach einem Kompressor, hab mich aber noch nicht für einen entschieden.

      Klar muss er ein bisschen was können, allein um damit vernünftig lackieren zu können muss er schon um die 300 l/min schaffen.

      Das Lackieren geht eh erst los wenns wieder etwas wärmer wird, bei 4°C laut Thermometer in der Garage im Moment bringt das nicht viel. Aber ich schau schon hin und wieder nach guten Angeboten.

      Ich könnte auch im beheizten Keller lackieren, aber das letzte Mal hat danach das ganze Haus nen Tag lang nach leckeren Lösungsmitteln gerochen, also verleg ich das lieber in die Garage. :D
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.
    • So seh ich das auch, drum hab ich das nicht im Programm, nicht mal für mich.
      Hab das einmal gesehen, der Hof sah aus wie nach einem Sandsturm….
      Ist dann auch Arbeit, das wieder hübsch zu bekommen….

      Für mich ist Stahlzopf und Fertan, auch wenn man 2-3 Tage aussieht wie ne Sau.
      Für einmal , oder zweimal sicher erträglich.

      Ich lehne solche Aufträge für anderen kategorisch ab, ist nur für Gottes Lohn abzurechnen.
      Sollen selber den Dreck fressen. ;)

      Aber Ratschläge gebe ich gern :D
      (Dann wird es ruhig)
      Greets Gunna :yo

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      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gunna ()

    • Zwischenzeitlich mal was halbwegs Erfreuliches, die Wagenheberaufnahmen sehen garnicht so schlimm aus...




      Das sind die beiden schlimmsten, die anderen sehen noch besser aus. Klar, die müssen entrostet und neu konserviert werden, aber der Rost ist wirklich nur oberflächlich und dürfte sich ohne weitere Probleme entfernen assen.

      Wie würdet ihr denn die Aufnahmen innen drin konservieren? Einfach entrosten und Wachs reinsprühen?


      Andererseits sehen die Achsschenkel an den Vorderachsen wirklich nicht so gut aus. Ich hoffe, ich kriege das irgendwie zerstörungsfrei auseinander. :/



      Das latente Problem bei dem Wagen ist halt, er wurde die letzten 10-12 Jahre quasi nur noch zum Einkaufen bewegt oder für sonntägliche Kaffeefahrten. Ich hab nen Zettel vom letzten Ölwechsel im Motorraum gefunden, der ist von 2017 und das Auto wurde seitdem gerade mal 3000 km gefahren. Aber das ist dem Rost ja bekanntlich egal, und er blüht trotzdem. Nur eben heißt es auch, dass die Schrauben an der Radaufhängung und den Bremsen seit ewigen Zeiten nicht mehr bewegt wurden, denn es gab ja an sich keine Verschleißteile wie Bremsen oder Stoßdämpfer zu wechseln.
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.
    • Oelmotor schrieb:

      Wie würdet ihr denn die Aufnahmen innen drin konservieren?
      Innen, außen, oben , unten : Mike Sanders

      Das ganze Sprühzeug aus dem Baumarkt ist Müll. Die schwarze Unterbodenpampe eine Todsünde.

      -> Mike Sanders

      Aber auch bei diesem Spezialfett muss / sollte der Untergrund rostfrei sein. Einfach auf Rost draufschmieren ist nicht zielführend.

      Die WHA sehen sehr gut aus, ein guter Zeitpunkt um sie für die Ewigkeit zu erhalten. Auf den anderen Bildern sind nur Teile die man abschrauben kann. Alles was man an und abschrauben kann ist erstmal halb so wild.
      190D 2.0 - 130.000km
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    • Du musst eh alle Beplankungen abbauen wenn du ein richtiges Bild vom Zustand haben willst. Hab es schon gesehen das die Wagenheberaufnahmen top waren und 20cm daneben war ein 5 Mark großes Loch im Schweller. Da wirst noch sehr viel finden. Schau ihn wirklich erstmal auf ner Bühne an. Entferne alle Plastikteile (Schweller, Planken, Innenradläufe und entscheide ob sich das wirklich lohnt.
      Oft ist es so bei den alten Benz, dass man ein kleines bisschen Rost sieht und dann aber großflächig den Unterbodenschutz entfernt und dann erst sieht wie der Rost gewandert ist.
      Für die wichtigsten Stellen ist der Ratgeber vom 124er Club ne feine Sache. Die 124er leiden an den selben Stellen
      Ich könnte ja wetten, dass das an der ein oder anderen Stelle schon durchgerostet ist. Man denkt manchmal, ach ist nur oberflächlich und dann ist das doch durch.
      Leider sehr viel Arbeit an deinem 201... Das macht man nicht mal an zwei Wochenenden.
      Spaßig wird auch sein die Querlenker rauszuschneiden wenn sich die Schrauben nicht lösen und das vorn wie hinten.
      Hab ich alles hinter mir und bin froh das bei mir alles neu ist.

      Egal wie du dich entscheidest gutes gelingen...



      Grüße
    • also der Wagen hat schon so seine Roststellen, manche von denen erfordern auch noch einiges an Arbeit. Aber bislang hab ich noch nichts gefunden was mich denken lässt dass die Restoration keine gute Idee ist und dass Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis stehen würden.

      Ich wollte immer schon mal ein Auto restaurieren, jetzt ist mir halt der hier zugefallen. Und gemessen daran, wie völlig vergammelt manche Autos sind die andere Leute restaurieren, ist dieses Auto wirklich nicht sehr schlimm.

      Schau mal auf Youtube, hab da grad heute ein Video gesehen wo jemand nen 123er restauriert bei dem unter dem vorderen Stoßfänger der Rost buchstäblich alles zerbröselt hat. Das sind wirkliche Sorgenkinder wo viele davor zurückschrecken sowas überhaupt anzufangen. Aber mein 190er hier ist nach allem was ich bisher sehen konnte weit weg davon, so eine Bruchbude zu sein.
      Ihr guter rostiger Stern auf allen Straßen.
    • MartinS schrieb:

      Oelmotor schrieb:

      Wie würdet ihr denn die Aufnahmen innen drin konservieren?
      Innen, außen, oben , unten : Mike Sanders
      Das ganze Sprühzeug aus dem Baumarkt ist Müll. Die schwarze Unterbodenpampe eine Todsünde.

      -> Mike Sanders

      Aber auch bei diesem Spezialfett muss / sollte der Untergrund rostfrei sein. Einfach auf Rost draufschmieren ist nicht zielführend.

      Die WHA sehen sehr gut aus, ein guter Zeitpunkt um sie für die Ewigkeit zu erhalten. Auf den anderen Bildern sind nur Teile die man abschrauben kann. Alles was man an und abschrauben kann ist erstmal halb so wild.

      Sanders, wenn so gut wie kein Rost mehr da ist.

      Fluid Film NAS, wenn man nicht groß entrosten kann oder will, das könnte man auf die WHA auch so wie sie sind draufmachen und würde den Fortgang nahezu stoppen.