Thermostat Funktion Verbrauch

    • Thermostat Funktion Verbrauch

      Servus,

      hätte da mal ne Frage bezüglich Thermostat.

      Standardmäßig wird beim Diesel ja das Thermostat eingebaut, welches bei 85°C öffnet (zumindest hab ich das drinnen), beim Benziner bei 87°C. Theoretisch benötigt ein wärmerer Motor ja weniger Kraftstoff für die gleiche Leistung. Wenn man jetzt das Benziner-Thermostat einbaut, senkt sich dadurch der Verbrauch? Spürbar? Könnte man nicht theoretisch ein Thermostat mit 90-95°C einbauen, um den Verbrauch zu senken? Thermoschalter ist bei mir auf 90°C und bei 85°C aus, müsste ich also erhöhen, damit der nicht durchgehend läuft.

      Desweiteren wurde mir auf Autodoc empfohlen (mit Schlüsselnummer) das Mahle TX 29 75D zu verwenden, entsprechend nach A601 200 02 15, welches eine Öffnungstemperatur von 75°C hat. Ist das das Originale fürn 190er 2 Liter Diesel 72ps BJ1983 vormopf? Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dachte immer 85°C. Das müsste doch wiederum den Verbrauch erhöhen oder nicht? Hat das jemals schon einer gemessen nachm Thermostatwechsel? Würde mich interessieren, grad nach dem 5-Gang Umbau ist bei mir der Verbrauch auf 4.8Liter/100km gesunken, wär cool, ob man da noch was rausholen könnte. (Reifen, Zuladung, Tankfüllung mal ignoriert)

      LG Benjamin
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • Egal welchen Thermostaten du da verbaust, er wird am Verbraucht nichts verändern. Wie auch? Beim Benziner ist das noch denkbar, wenn der bei kaltem Motor anfettet. So etwas macht der Diesel aber nicht.

      Verbrauch senken:
      - Steuerzeiten prüfen, evtl. bei Bedarf Steuerkette erneuern
      - Förderbeginn prüfen, auf früheste Toleranzgrenze stellen. Meinetwegen noch etwas früher
      - wenn der Motor räuchert, dann evtl. Einspritzdüsen erneuern
      - insgesamt muss alles rund um die Einspritzanlage in Ordnung sein

      Dass das 5-Gang-Getriebe den Verbrauch senken würde, davon war ich überzeugt. :yo Je nachdem, wie gut du den weiteren Gang jetzt strategisch nutzt, kann man da noch etwas rausholen. Prinzipiell gilt bei diesem alten Saugdiesel: Die benötigte Leistung immer aus möglichst hoher Last und niedriger (bzw. nicht unnötig hoher) Drehzahl rausholen, dann läuft der am sparsamsten.

      Aber es ist und bleibt ein Vorkammerdiesel. Die sind keine Sparwunder.
    • Das ist mir schon bewusst, ist auch mehr eine theoretische Frage als eine die ich plane umzusetzen.

      Der 2. Satz der Thermodynamik besagt ja "daß Wärme nicht von einem Bereich mit niedriger Temperatur in einen Bereich mit höherer Temperatur übertragen werden kann, wenn keine Arbeit verrichtet wird."

      Wenn man also die Umgebungstemperatur erhöht und damit die Differenz senkt, müsste doch grundsätzlich eine geringere Arbeit verrichtet werden. Zudem müssten sich ja die Fließeigenschaften der Flüssigkeiten verbessern. Also ich würd das Thema nicht nur unter den Diesel packen, sondern allgemein. Ob das was ändert am Verbrauch? Keine Ahnung, darum frag ich ja. Vielleicht reim ich mir da auch nur was zusammen im Kopf
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • Das mit der besseren Verbrennung mit der T Steigerung und shclechtete Fuellung brscjaeftigt mich seit langem, da ich mir einen freischaltbaren Zuendsteuergeraet einbaue. Ich hab auch hier gefragt, und lange im Inet gesucht, leider keine eindeutige Antwort gefunden. Bei mir ist es einfacherer, da ich einen Vergaser fahre, wo Luft und Wasser T gleichen.


      hoehere T werden in fast allen modernenen Fiatojopeln eingesetzt, aber diese Motoren sind als Einwegteile konzepiert. In entsprechenden Foren dauern Hollywar en pro contra kaeltere Thermostate. Motorlebensfdauer steigt, dabei leiden AGR, Zuenkerzen , Verbrauch steigt usw.

      Wir sprechen von der Kuehlwasser T, aber im Brennraum sind Kolbenboden und Waende grob 150C heiss, ZK ist grob 300C. Wenn die Wasser T um 1 Grad steigt, steigt die InnenraumT um 10 Fach! Brenn T liegt zwischen 700-1300 C, Allu schmiltzt bei 600 C. Wenn du kurze Zuendaussetzer oder Ueberlastungen hast, dann entsteht extra Waerme, die irgend wo weg muss. Aber wenn die WasserT 87 =gleich InnenT 300C ist, macht das nichts aus, aber wenn die WasserT 100C= InnenT 400C + ist, kann weitere kurze Extrawaermenmaenge den Motor zerstoeren.

      Oel kann sich bereits bei 200 C entzuenden, Kolbenfresser und defekte Ringe sind die Folgen
    • Also das mit dem Hauptsatz der Thermodynamik halte ich für ganz groben Unfug und schlicht auf einen Bereich bezogen wo keine Relevanz besteht. Da geht es nur um den Wärme-Übergang. Da geht es nicht um verrichtete Arbeit, sondern bei diesem Hauptsatz wird der Fall ausgeschlossen, bei dem Wärme von einem Bereich niedriger Temperatur in einen mit höherer Temperatur übergeht, indem Arbeit verrichtet wird. D.h.: ohne verrichtete Arbeit passiert das nicht.

      Den 2. Hauptsatz hier anzuwenden ist so sinnvoll wie wenn die Klimaleugner rumunken und behaupten, die kühlere Atmosphäre könne niemals die wärmere Erde noch mehr erwärmen, weil Wärme nie vom kälteren zum wärmeren Bereich übergeht. Das ist schlicht kompletter Blödsinn und eine Missachtung des Gesamtsystems.

      Warum soll der Motor mehr mechanische Arbeit verrichten, nur weil seine Bauteile etwas wärmer sind? Weil ein bisschen weniger Verbrennungswärme über die Zylinderwand abgeführt wird, weil das Delta geringer wird? Das ist absurd.

      Ich habe für mich empirisch bewiesen, dass der 190D selbst im tiefsten Winter bei reinem (!!!) Kurzstreckenbetrieb nicht nennenswert mehr verbraucht als im Hochsommer bei identischem Betrieb. Es macht fast nichts aus. Und das obwohl ALLES schwergängiger ist, vom gesamten Antriebsstrang, Motor, Getriebe, Antriebswellen, usw., bis zur dichteren Luft und den Winterreifen, Schnee und Matsch ist im Winter fast alles schlechter. Deshalb kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen: auch deutlich tiefere Temperaturen am Motorblock erhöhen beim Diesel den Verbrauch nicht nennenswert. Absolut todsicher nicht.
    • Sprit isr ein Energie Speicher. Diese Energie wird in die Waerme umgewandelt. Die Waerme wird in den Druck umgewanfdelt. Volumen, T und Druck stehen in direcktem Zusammenhang.

      Viel wichtiger sin 2 andere Effekte.

      1. Heisser Sprit brennt schneller und hauptsache besser! Darum wird schlechtere Fuellung durch bessere Verbrennung kompensiert.

      2. Sprit niederlaesst sich am Zy Waenden und verbrent nicht
    • Hier geht es um einen Diesel. Genauer gesagt um einen Vorkammerdiesel. Also einer, der sogar mit Pflanzenöl oder Blockfett läuft und mit der richtigen Anpassung von Förderbeginn selbst dann nicht nennenswert mehr verbraucht als mit dem angedachten Kraftstoff.

      Wie soll sich der Diesel bei einem laufenden Vorkammerdiesel an den Zylinderwänden niederschlagen?

      Ein Benziner arbeitet grundlegend anders mit einem nicht vergleichbaren Kraftstoff, die gesamte Gemischaufbereitung ist nicht vergleichbar. Und wenn ein Benziner mit totem Thermostat 18 Liter säuft, liegt das nicht an der Thermodynamik, sondern an der Gemischaufbereitung und der daran hängenden Elektrik und Regelung.

      Wie man Dieselmotoren weiter optimiert, wurde in späteren Baureihen mit CommonRail oder anderen ähnlichen Technologien gezeigt, die mit Direkteinspritzung und verkürzten und sogar unterteilten Einspritzzeiten arbeiten.
      Bitte bleibt auf dem Teppich wenn es um den OM60X geht. Der kann nicht mehr können als seine Technik hergibt und da gibt es nicht viel zu verändern.

      Der YT-Kanal von DieselpumpUK hat aktuell wieder interessante Videos online was die alte mechanische Reiheneinspritzpumpe angeht. Guter Stoff, um sich grundlegend zu informieren, wie man etwas Effizienz herausholen könnte.
    • Hannes-N schrieb:

      Wenn die Luft also in einen wärmeren Motor einströmen muss, wäre es denkbar, dass man mit schlechterer Zylinderfüllung rechnen sollte?
      Grundsätzlich muss es das ja nicht bedeuten. Durch die höhere Dichte kann es ja sein, dass mehr Sauerstoffmoleküle in den Brennraum gelangen.

      @Gullideggl

      Ich verstehe was du mir mitteilen willst und das unterschreib ich auch gerne so, bestreite ich ja nicht. Die Frage ist ja immer noch die gleiche wie am Anfang, sinkt der Verbrauch bei höherer Motortemperatur? Ob Diesel oder Benzin ist ja egal. Elektrik und Füllung ja auch, hab ja geschrieben, dass man alle anderen Parameter weglassen soll.


      gazzel! schrieb:

      Heisser Sprit brennt schneller und hauptsache besser! Darum wird schlechtere Fuellung durch bessere Verbrennung kompensiert.
      Wärmerer Sprit heißt ja dann wie davor mehr Volumen, bei weniger Molekülen. Kraftstoff verbrennt schneller, wenn er wärmer ist. Was ist denn effizienter? Kalter Krafstoff und höherer Dichte oder bessere Fließeigenschaften und Verbrennung?
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • die Antwort moechte ich auch wissen. Laut WIS wird ZZP reduziert und mehr Sprit eingespritzt UM DEN MOTOR ZU SCHUETZEN! Nicht um die Verbrennung zu verbessern! Ueber Diesel hab ich nichts gelesen, brauchte ich nicht, vetmute aber, dass es doch irgend welche Korrekturen fuer hoechere T gibt.

      Ein Mustermotor verbraucht weniger, wie gesagt, gibts schon, die meisten modernen Fiatojopel Motoren laufen seit 10Jahren bei 100C NormalT. NOx steigt, AGR hat groessere Bedeutung, und vielles Mehr, zB die Restgase nach der Verbrennung sind groesser im Volumen, und wenn die Einlassluft reinstroemt, schrumpfen sie, und so entsteht ein Unterdruck, Fuellung bessert
    • Der Wirkungsgrad erhöht sich ja, wenn das Delta Temperatur kleiner wird, da so weniger Wärme abgeführt werden. Also bei 70°C muss ich mehr Wärme abgeben als bei 90°C. Die Verbrennungstemperatur bleibt ja konstant (glaub ich mal zu wissen), die Umgebungstemperatur wär aber eine Größe, die wir mit der Kühlwassertemperatur beeinflussen könnten. (also mal grob gesagt)

      Bei modernen VW Motoren hab ich gerade gelesen, wird die Kühlmitteltemperatur bei Teillast sogar auf 107°C erhöht, bei Vollast wieder auf 85°C.
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • Ich denke die Frage mit dem Verbrauch in Bezug auf die Umgebungstemperatur habe ich längst hinreichend beantwortet. Beim OM 60X existiert kein relevanter Zusammenhang. Gut möglich, dass da auch ein Denkfehler drin ist und es noch ein esoterisches Hintertürchen gibt. Aber meine oben beschriebene Erfahrung widerspricht der These. Ich sehe beim Vorkammerdiesel keinen merklichen oder nennenswerten Zusammenhang zwischen Verbrauch und Kühlwassertemperatur, vor Allem nicht wenn es um ein paar Grad geht.

      Als Beispiel für den Grundgedanken kann man sich aber mit dem Elsbett-Motor beschäftigen. Der hat eine spezielle Geometrie des Brennraums für den Einspritzvorgang, so dass eine Luftschicht die Verbrennung isoliert und weniger Wärme über die Zylinderwand nach außen abgegeben wird. Diese Motoren brauchen nicht einmal ein wasserführendes Kühlsystem, weil das so gut funktioniert. Sie sind nur über das Öl gekühlt. Aber da wird die Verbrennung selbst isoliert.

      Auch interessant: Das Delta prozentual ausrechnen zwischen Verbrennungstemperatur und Zylinderwand. Da an der Kühlwassertemperatur rumzuregeln ist ein Witz.

      Was moderne VW-Motoren alles machen, hängt extrem viel von den Abgaswerten ab, wahrscheinlich mehr als zur Verbrauchsoptimierung. Außerdem macht es einen gewaltigen Unterschied, ob das ein Benziner oder ein Diesel ist.

      Oben in meinem ersten Beitrag habe ich ein paar Punkte genannt, die tatsächlich relevant sind. Aus Erfahrung ist der zweite Punkt am wichtigsten.
    • DeadKey schrieb:

      Ich frage mich etwas ähnliches. Meiner kommt nie über die 80 Grad. Immer strich 80.
      Laut Thermostat öffnet es bei 87 Grad. Sollte ich also eins für 75 Grad verbauen?
      Beim 190D hab ich auch immer 80, bissl drüber vllt 81-82 Grad, geht nur im Hochsommer und Steigung hoch, sonst immer festgenagelt auf 80, das passt schon so.

      Beim 124er 200e geht die Kühlmitteltemperatur auch im Stand schon mal auf 100°C hoch bis sich der Lüfter einschaltet.
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • csav4767 schrieb:

      DeadKey schrieb:

      Ich frage mich etwas ähnliches. Meiner kommt nie über die 80 Grad. Immer strich 80.
      Laut Thermostat öffnet es bei 87 Grad. Sollte ich also eins für 75 Grad verbauen?
      Beim 190D hab ich auch immer 80, bissl drüber vllt 81-82 Grad, geht nur im Hochsommer und Steigung hoch, sonst immer festgenagelt auf 80, das passt schon so.
      Beim 124er 200e geht die Kühlmitteltemperatur auch im Stand schon mal auf 100°C hoch bis sich der Lüfter einschaltet.
      Sorry, bei mir reden wir von einem Benziner. Also sagst du Strich 80 ist auch beim 190E in Ordnung?
      Wüsste sonst auch nicht, wie ich die Temperatur höher bekomme.
    • Durch eine höhere Wandtemperatur verringerst du definitiv die Wandwärmeverluste (Anteil von den Gesamtverlusten liegt evtl. bei 10-15%), allerdings verringerst du dadurch auch den Liefergrad des Motors und somit auch die max. Leistung des Motors. Es könnte also einen positiven Einfluss auf die Spritverbrauch haben, ich bezweifle allerdings, dass dieser im Alltag messbar ist.
    • @DeadKey

      Ich würd mir da keine Sorgen machen, nicht vergessen, dass wir Winter haben. Solangs nicht unter 80°C ist, würd ich da ehrlich gesagt nichts tun. Sonst kannst auch mal ne Runde fahren mit Karton vorm Kühlergrill, wird dann sicher wärmer. Und sonst kannst dir auch einfach ein neues Thermostat einbauen, wenn du damit dein gewissen Beruhigen kannst, hast in 5 Min erledigt. Kannst auch direkt das gegossene Thermostatgehäuse verbauen:

      amazon.de/gp/product/B006DHSHW…tle_o04_s01?ie=UTF8&psc=1

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      Im Endeffekt würd ich nichts machen.
      W201 OM601, W124 M102, W211 OM646
    • Mirgus schrieb:

      Durch eine höhere Wandtemperatur verringerst du definitiv die Wandwärmeverluste (Anteil von den Gesamtverlusten liegt evtl. bei 10-15%), allerdings verringerst du dadurch auch den Liefergrad des Motors und somit auch die max. Leistung des Motors. Es könnte also einen positiven Einfluss auf die Spritverbrauch haben, ich bezweifle allerdings, dass dieser im Alltag messbar ist.
      Liefergrad beim Vorkammerdiesel, der praktisch IMMER mit Lüftüberschuss läuft? Leute BITTE beachtet mal, dass es hier um einen rein mechanisch laufenden Vorkammerdiesel geht.

      Der 190D ist kein Benziner mit Steuergerät oder Vergaser. So etwas wie Anfetten oder Lambdawert kennt die Reiheneinspritzpumpe nicht.