Verbranntes Ventil nach Autobahnfahrt

    • Verbranntes Ventil nach Autobahnfahrt

      Guten Tag liebes Forum.
      Ich bin neu hier und habe folgende Frage.
      Hat jemand Erfahrungen mit durchgebrannten Auslassventilen beim Bj89 Duplexkette 2.0L?
      Ich kann folgenden Tathergang beschreiben:
      Autobahnfahrt ca.130kmh für etwa 40min. Es ging leicht bergauf, danach über eine Kuppe bergab. Bei der Bergabfahrt bin ich vollständig vom Gas gegangen. Beim Versuch nach der Kuppe wieder zu beschleunigen flattert der Motor. Rausgefahren, Kompression gemessen, Zylinder2; 0,0Bar
      Zylinderkopf abgenommen und festgestellt, dass das Auslassventil des 2 Zylinders verbrannt; gebrochen; eine Mischung aus beidem ist. Kurz um, am Ventilteller fehlt ein Halbmond in den Maßen +- 5x2mm

      der Kopf ist inzwischen geplant, 4neue Auslassventile und 2neue Einlassventile sind eingeschliffen. Schlaftdichtungen natürlich frisch. Ventilführungen geprüft; alle in akzeptablen Spielraum.

      Ich kann mir den Schaden nur durch Materialermüdung erklären. Oder ist es möglich, das durch den Unterdruck bei der bergabfahrt, so viel Ök auf das Ventil gesaugt wurde, dass es derartig heiß wurde und verbrennt?
      Magere Verbrennung kann ich ausschließen, Mengenteiler und Düsen wurden kontrolliert, ebenso wurde auf Falschluft geprüft.

      ich wäre sehr Dankbar wenn mir jemand eine mögliche Ursache oder Erfahrung mit auf den Weg geben kann, bevor ich den Kopf ganz plump wieder aufsetzte.

      Mäßiger Ölverbrauch: ca.1liter auf 3500km
      270.000km
      5gang Schalter
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Seelig ()

    • Hi

      Oel tropft ueber Ventifuehrungen auf den Ventilteller und brennt. Dann bricht Ventilstab wegen der Uberhitzung ab.

      Wenn das Gemisch zu mager ist (oder auch zu fett) , brennt dann noch der Auspuff, mit gleichen Folgen.


      Wenn ein Halbmond abgebrochen ist, fann ist sowas untypisch, ich wuerde sagen , Pech gehabt, odrer die Feder ist zu hart, odet der Vorbesitzer hat dort etwas angestellt, zB falsch eingeschleift.

      PS KAT Reste haettest du bemerkt, kann aber sein, dass harter Rostbrocken aus dem Kruemmer, die ueblicherweise weich sind, reingeflogen ist. Enfach pech

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gazzel! ()

    • Mahlzeit,
      evtl. ist auch die Nockenwelle eingelaufen und hat das Ventil gegen den Kolben geschossen?
      Läßt sich feststellen, sind schon Hartmetallplättchen unter den Gleitflächen der Kipphebel, dann wäre es schon eine Hartschalengusswelle.
      - wenn nicht, ganz genau prüfen und auf die Tempergusswelle auf Hartschalenguss umbauen!
      (bei den alten Wellen wird durch Verschleiß die Nockenform u.U. sehr unglücklich, daß so etwas passieren kann)
      Viel Erfolg
      Gruß
      R
    • Gab es das mit den NW. nicht nur bei den Serie 1 Motoren (Simplex-Steuerkette) häufiger?
      Bei Serie 2 Motoren vom M102 gab es nach meinem Kenntnisstand eigentlich keine Probleme mehr mit "Kaugumminockenwellen" (Härtungsfehler)?

      Der Motor ist ja schon 2. Serie (Duplexsteuerkette ab Werk)?

      Habe keine plausible Erklärung dafür, sorry passiert halt wie andere Motorschäden auch oft ohne Vorwarnung. :/
      Zum Glück für dich relativ problemlos reparabel.

      Gruß Jo
    • jo.corzel schrieb:

      Gab es das mit den NW. nicht nur bei den Serie 1 Motoren (Simplex-Steuerkette) häufiger?
      Bei Serie 2 Motoren vom M102 gab es nach meinem Kenntnisstand eigentlich keine Probleme mehr mit "Kaugumminockenwellen" (Härtungsfehler)?

      Der Motor ist ja schon 2. Serie (Duplexsteuerkette ab Werk)?

      Habe keine plausible Erklärung dafür, sorry passiert halt wie andere Motorschäden auch oft ohne Vorwarnung. :/
      Zum Glück für dich relativ problemlos reparabel.

      Gruß Jo
      Hallo,
      meinen 2.3 Bj. 10/88 hat es 1995 bei 110 tkm auch erwischt, weil die NW eingelaufen war.
      Der hatte schon die Duplexkette, aber leider noch die Gummi-NW.
      Besser heimlich schlau als unheimlich blöd!

      Hier gehts zum AMG
    • Moin,

      vielleicht gut zu wissen, MB hat bei den Serie 1 Motoren die Schrott-NW s (war offensichtlich nur eine bestimmte Serie) auf Kulanz gewechselt, alle Fahrzeuge bei denen das gemacht wurde haben ein großes "S" eingeschlagen im Zylinderkopf, da wo die ganzen Sensoren sind (in Fahrtrichtung links vorn).

      Bei den Serie 2 Motoren wurde das "S" in der Gußform bereits berücksichtigt und ist erhaben (nicht eingeschlagen).
      Dein 10/88er war vermutlich noch ein "Zwitter", bei dem Restbestände von NW s verbaut wurden, bei den 89er Modellen (05/89 konkret) trat das Problem (soweit mir bekannt) nicht mehr auf.

      Einige Modelle die europaweit verkauft wurden und wenig gefahren wurden, sind auch durch den Service "S" geflutscht, soweit mein Kenntnisstand, Pech für den jenigen der so einen Hobel erwischt hat, MB hat auch schon damals manchmal Murks produziert, der Stern glänzt nicht immer. :S

      Gruß Jo
    • Das klingt nach viel Fachwissen! Aber ist es tatsächlich physikalisch möglich, dass sich der Nocken so derartig verschiebt, dass er im Grunde genommen die Steuerzeit des Auslassventiles so verschiebt, dass es zur Kollision zwischen Kolben und Ventil kommen kann? Die Steuerzeiten habe ich überprüft, sie passen (laut Nockenwellen-Kurbelwelle)
      Vielen Dank für die zahlreiche Anteilnahme!
    • Hallo,
      die NW nudelt sich so ab, dass die Erhebungskurve vom Ventil überhaupt nicht mehr passt.
      Es wird zu schnell und schlagartig beschleunigt. In meinem Fall ist dadurch der Ventilteller vom Auslassventil komplett abgebrochen und in den Brennraum gefallen.
      Leider hochkant zwischen Kolben und Ventilkopf. Dadurch hat sich sogar das Pleuel verdreht.
      Dass das Ventil den Kolben direkt trifft kann ich mir nicht vorstellen. Dazu müsste das Ventil zu lange auf sein oder zu früh öffnen.
      Besser heimlich schlau als unheimlich blöd!

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    • Moin,

      gut möglich, hier ein älterer Thread mit einem Serie 1 Motor 2,3 Ltr. bei dem ein A.-Ventil im Zyl. Nr. 3 abgerissen ist und den Kolben zerstört hat, der Motor lief offenschtlich danach noch weiter, NW ist bei dem Motor aber noch OK, KW hat auch ohne Beschädigungen überlebt, Kopf war rettbar, nur Block ein Pleuel und zwei Kolben waren hinüber.

      Bilder sind interessant, die Trümmer lagen fein säuberlich unten in der Ölwanne, hatte ich so vorher auch noch nicht gesehen.

      Ein Qualitätsmahlwerk aus dem Hause Mercedes-Benz, mahlt so ziemlich alles (kurz & klein)

      (den Bullshit einfach überlesen, würde ich sagen)
    • Hallo guten Morgen,
      in dem Zusammenhang wird vergessen, daß in der 80igern aus dem Öl ein paar damals wichtige Additive verbannt wurden!
      Chlor + wurde aus Umweltgründen verbannt. Hintergrund waren Probleme bei der Wiederaufbereitung, bzw. dabei entstehenden Dioxine!
      In der Folge hatten alle Motorenhersteller Probleme mit den Nockenwellen.
      Gruß
      R
    • jo.corzel schrieb:

      Aha, und wie wurde dieses mir bis dato unbekannte Öl-Problem dann später gelöst?
      Hi,
      Du hast es doch schon genannt!
      Die "Gummi" Nowe's wurden ersetzt durch Hartschalenguss.
      Das sekundäre Problem waren die gleichzeitig auftauchenden Hydrostößel, die ständig am Nocken anlagen.
      Gruß
      R
      PS: Ich hab noch irgendwo so ein Additiv, das funktioniert brilliant, aber moderne Dichtungen werden glashart damit! :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Raggna ()

    • Guten Tag nochmals!
      Habe Nockenwelle nochmal geprüft. Sie ist tatsächlich nicht mehr ganz fit. Neben Verschleiß, hat sie auf den Nocken in 6von8 fällen auch ordentlich Fraß. Ist mir als der Kopf noch montiert war nie so aufgefallen; vielleicht wegen schlechtem Licht. Wie auch immer, die Welle kommt neu. Über die Febi Wellen scheiden sich, soweit ich es in den Foren verfolgen kann die Geister, weshalb ich mir nun eine gute gebrauchte und die Febi Welle bestellt habe und mich entscheide wenn ich beide in der Hand halte. Gleitschiene im Zylinderkopf kommt natürlich neu, ebenso kettenspanner.
      Nun zu meiner Frage: gibt es eine Möglichkeit die Spannschiene ohne Demontage des Steuerdeckels zu wechseln? Ist sie womöglich auch mit meinem Lieblingsfeind den Gleitschienenbolzen befestigt?
    • Meiner Ansicht nach muss der Deckel dafür runter, damit beide Schienen gewechselt werden können,
      aber ich kann mich ja auch irren. ;)
      Steuerkette wechseln macht dann auch noch Sinn, sowie den KW Simmerring.
      Eventuell auch noch die WaPu, Riemenspanner usw….
      Greets Gunna :yo

      Mein Ruedi ist wie ein Käfer, seit 2011 läuft er schon bei mir, und er läuft und läuft und läuft....

      Seit 03/2021 läuft die Ratte zuverlässig im reinen Winterbetrieb und wird dabei nicht geschont.
    • Guten Tag liebe Gemeinschaft!
      Kipphebel habe ich geprüft, sehen alle sehr gut aus.
      Nun aber zur Nockenwelle.
      Die Febi Welle ist nicht identisch mit der originalen. Ich komme mit meiner Recherche nicht weiter und kann mir nicht erklären weshalb sie sich unterscheiden.
      Der Sitz des Nockenwellenrads ist bei der Febi Welle weitaus tiefer, als würde ein breiteres Rad auf diese Welle gehören. Ich habe im Original ja aber schon das Duplex Rad.
      Ich wäre sehr dankbar wenn wir jemand auf die Sprünge helfen könnte.
      Mit freundlichen Grüßen
      Bilder
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        1,82 MB, 3.024×4.032, 16 mal angesehen
    • Es sieht so aus, wie wenn da nur der (Distanz-) Ring fehlt, der noch an der OE NW dran ist.
      Alte NW einspannen und da mal drauf kloppen, vielleicht kommt der Ring dann runter.

      Eventuell gibt es den Ring auch einzeln zu kaufen ?
      Greets Gunna :yo

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