Reparaturblech Wasserablauf Unterboden

    • Reparaturblech Wasserablauf Unterboden

      Hallo Leute,

      leider hat der Rost sich an meinem 190er breit gemacht. Vorne rechts wollte ich den Wasserablauf-Stöpsel rausziehen, da kam ein gutes Stück Blech mit ;(



      Auf der anderes Seite ist noch alles gut (aber fehlt da nicht ne Schraube :D ? ), poste das Bild mal als Vergleich:



      Ich habe an der zerfressenen Stelle schon den Gummipuffer für die Hebebühne rausgehebelt, der Rost ist noch NICHT bis dorthin vorgedrungen.
      Wie weit er sich nach oben gefressen hat ist noch unklar, konnte wegen der Schwellerverkleidung nicht weiter schauen, die Verkleidung zu demontieren habe ich noch keine Zeit gefunden.

      Meine Frage: Wie ist das am besten zu schweißen? Habe bisher am Auto nur "einfache" Durchrostungen geschweißt , richtige Löcher im Boden (bei unserm Fiat Multipla :D ), aber noch nie sowas "komplexes", d.h. mit Funktion bzw. Form.

      Gibt es dafür ein Reparaturblech und wenn ja, wo kann ich das bestellen? Finde im Internet leider nur ganze Schweller... vielleicht am besten so einen kaufen und den Ablauf raustrennen & einschweißen?
      Alternativ habe ich auch noch eine schöne Tafel 1,5mm Blech da aus der ich mir selbst ein Blech zurechtdengeln könnte, weiß jemand ob das von Stärke Dicke her am 190er-Unterboden zu gebrauchen ist?

      Außerdem habe ich mal gelesen/gehört, dass am Schweller nur überlappend geschweißt werden darf, also mit Absetzzange, Lochzange und dann Punktschweißen. Davon halte ich aber eigentlich nix, da es 1. mies ausschaut und 2. potentiell rostgefährlich ist. Stimmt das überhaupt und falls ja, könnte man bei einem so kleinen Schaden nicht trotzdem auf Stoß schweißen?

      Gruß
      Basti
      Meiner: LINK
    • Morgen Basti!

      Habe gestern eben genau diese Stelle an einem 190er geschweißt. Rep-Blech hatte ich nur für die WHA, dieses Ablaufloch haben wir kurzerhand selbst gefertigt. Vorgehensweise:

      Erstmal alles ringsrum raustrennen und ca. 1-1,5cm blank machen. Dass bei dem dicken Wagenheber-Stopfen leider mehrere Bleche zusammenlaufen, ist hald so. Das kann man im Grunde meist nur dann wie original restaurieren, wenn man bis zur Konsole alles raustrennt, d.h. Schweißpunkte rausbohren usw., absoluter Schwachsinn, weil: wenn man das neue Blechstück einfach leicht überlappend schweißt, kommt die Versiegelung wunderbar dran, fließt perfekt in den Spalt, daher ist das nachher kein Problem. Ich bin generell dafür, die ursprüngliche Blechstruktur zu erhalten und nicht nur drüberzupappen, hier wäre das aber viel zu aufwändig.
      Ich hab ringsrum etwas überlappen lassen, ein paar Lochpunkte hab ich auch gesetzt, das geht aber NUR da, wo das Blerch richtig schön sauber anliegt. Den Rest leicht überlappen lassen, das ist niucht schlechter als auf Stoß, wenn man gescheit versiegelt. Dafür setzt man nicht Punkt an Punkt und macht eine "Punktnaht", sondern lässt ca. 0,5-1cm Platz zwischen den Punkten. Wenn man da nachher Grundierung streicht, dringt die sehr schön in den Spalt ein und läuft sogar auf der Rückseite raus, hab ich oft beobachtet. Wichtig ist, dass der Spalt möglichst klein ist, d.h. die Bleche schön anliegen, wegen der Kapullarwirkung beim Grundieren.

      Dein eigentliches Problem, dieses Ablaufloch, haben wir so gelöst: Blech passend angefertigt (so dass es überlappt, die Biegung noch nicht gebogen. Loch angezeichnet, mit Stufenbohrer auf ich glaube 19mm aufgebohrt. Dann ein Stahlrohrstück mit innen 30mm Durchmeser genommen, eine Schlosssdchraube mit 30er Kopf und damit im Schraubstock die Vertiefung reingedrückt (da gehn natürlich auch andre Maße und notfalls gehts auch nur mitm Treibhammer und Stück Rundrohr ohne Schraubstock). Den Rest mit dem Rohr als Auflage gedengelt. Sah dann richtig gut aus! Achso, Blechdicke 1mm.
      Beim Einschweißen verbiegt sich das eh wieder etwas, weil man das Blech an ner Ecke festpunktet, rumbiegt, ne weitere Ecke anpunktet und dann von den Punkten aus dengelnd und punktend sich fortbewegt. So liegt das Blech nachher wunderbar an. Das Loch für den Stöpsel muss nachher eigentlich nur der tiefste Punkt sein und Wasser von überall her abfließen können. Alles andre ist ja zweitrangig. Ich würde behaupten, dass ein fertiges Rep-Blech nicht besser ist, zumal das echt leicht zu dengeln ist, weils nur ne leichte Vertiefung in nem kleinen Bereich ist, der nur leicht gebogen ist. Die WHA-Aufnahmen sind da schon schwerer zu dengeln, weil sich der Schweller in diesem Bereich biegt.

      Lochpunkten mach ich generell, wo es gut möglich ist. Ist einfach schön und auch sauber zu versiegeln. Absetzfalze braucht man ja nur, wenn man z.B. ne Tür, Seitenwand o.ä. restauriert, wo die Bleche nachher fluchten sollen. Auf Stoß schweiße ich seltener oder nur eine von mehreren Kanten, das Anpassen frisst zu viel Zeit. Hinterher Hohlraumkonservierung rein, Grundierung in die Falze laufen lassen, evtl Karosseriedichtmasse und Lack oder einfach nur fetten, je nach Stelle, Zeit und Anspruch.

      Achso: Wachs auf der Blechrückseite vor dem Schweißen so gut es geht entfernen. Das stört sonst so richtitg. Schweißstrom beim Lochpunkten von 1mm-Blech so ca. 100-140A (bei mir volle Pulle mit Lichtstrom oder Stufe 5 von 6), beim Randpunkten je nach Überlappung und wie es anliegt oder auch je nach Wachsrest auf der Rückseite etwas weniger.

      Hier ein paar Bilder:






      Gruß Jo