Gegenseitige Hilfe in/um 21614 Buxtehude

    • Gegenseitige Hilfe in/um 21614 Buxtehude

      Moin, moin,

      ich biete in/um 21614 Buxtehude gegenseitige Hilfe bei der Wiederbelebung unserer Benz an. Z. B. kann ich die passenden Federspanner verleihen, bin jedoch Privat-Schrauber ohne spezielle fachliche Kenntnisse.

      Aktuell suche ich zur Rettung meines geplanten Urlaub leihweise (damit das Teilekaufen auf Verdacht aufhört) kurz zum Ausprobieren die elektrischen Bauteile, welche sich in dem Fach hinter der Batterie verbergen: Kraftstoffpumpenrelais, Überspannungsrelais, Steuergerät, denn ich reihe mich in die Schlange jener ein, welche darüber nachgrübeln, weshalb ihr Schätzchen morgens, im kalten Zustand so schlecht anspringt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist's besonders schlimm. Bei dem aktuell sehr warmen Wetter geht's nun mal etwas besser, aber da wird Petrus nicht lange mitspielen.

      Ich habe bereits diverse Forenbeiträge zu diesem Thema gelesen und eine Werkstatt mit mehreren hundert Euronen glücklich gemacht, der Fehler hält sich jedoch hartnäckig.

      Bisherige sonstige Aktionen zur Fehlersuche:

      Das Entfernen der Gehäuse vom Kraftstoffpumpenrelais und vom Überspannungsrelais ließ keine verdächtig aussehende Lötstelle erkennen. Die Sicherung oben auf dem Überspannungsrelais ist o. k., aber fehlerhaft kann ein Relais ja trotzdem sein.

      Poröse Schläuche oder lose Schlauchverbindungen nicht entdeckt.

      Wechsel des Sprit von E10 auf Super.

      Benzinzusatz zur Reinigung der Einspritzdüsen.

      Erneuert:
      - Alle Zündkabel ab der Zündspule.
      - Verteilerkopf.
      - Verteilerfinger.
      - Zündkerzenstecker.
      - Zündkerzen.
      - Benzinfilter.
      - Lamdasonde.
      - Einspritzdüsen incl. ihrer Gummihalterungen.

      Die Werkstatt konnte mittels der neuen Einspritzdüsen die erfolgreiche AU ermöglichen (lief vorher zu fett; Düsen verstopft) und die TÜV-Plakette gab's auch - aber im kalten Zustand gibt er sich bei den Startversuchen noch immer unverändert total flau. Benzindruck und -Fördermenge sind o. k., alle Zündfunken gegeben Die Batterie ist nach langem orgeln meist fast leer, bis er dann endlich mal läuft. :wacko: Erst auf geschätzt zwei Pötten, bis sich die anderen langsam dazugesellen. Dann weiterhin schlechte Gasannahme aus dem untersten Drehzahlbereich (auch bei warmen Motor), ansonsten dann volle Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit.

      Mir gehen nun Geld und Zeit aus. Wer kann mir bitte testweise nen' Kaltstart mit einem oder allen o. g. Teilen ermöglichen, um so endlich dem Übeltäter in den Innereien meines Benz auf die Schliche zu kommen? Ist ohne Werkzeug schnell getan. Ich komme gezielt auf diese Bauteile, weil die Werkstatt festgestellt hat, daß das Kaltstartventil keinen Kraftstoff freigibt. Mit einer LED-Prüflampe wurde festgestellt, daß das Signal vom Steuergerät zwar beim Kaltstartventil ankommt, jedoch nicht, ob es vom Steuergerät auch richtig erstellt wird oder ob vielleicht das Kraftstoffpumpenrelais, über welches das Signal durchgeschaltet wird, es vielleicht verfälscht. Deshalb wurde mir empfohlen, die 3 Bauteile kurz mal gegen andere auszutauschen.

      Genauer kann ich als Laie das Problem nicht beschreiben; habe nur die Texte der Werkstatt nachgeplappert. Kann mir jemand die Teile vielleicht testweise zur Verfügung stellen?

      Abgelesene Aufschriften auf den Bauteilen (weil es ja diverse Ausführungen gibt):

      - Kraftstoffpumpenrelais: 003 545 1905, KR0003, 05 3702 00

      - Überspannungsrelais: 89 7162, 10A

      - Steuergerät: BOSCH 0 280 800 392, 010 545 57 32[05], KE 0035

      W201, 190e, Benziner, 109PS, Baujahr 1991, 5-Gang-Schaltgetriebe
    • SmartMan schrieb:

      Das Entfernen der Gehäuse vom Kraftstoffpumpenrelais und vom Überspannungsrelais ließ keine verdächtig aussehende Lötstelle erkennen. Die Sicherung oben auf dem Überspannungsrelais ist o. k., aber fehlerhaft kann ein Relais ja trotzdem sein.

      Da liegt schon ein Denkfehler vor: auch unverdächtig wirkende Lötstellen können gebrochen sein. Nimm mal eine Lupe und schau nochmal genau hin. Besser: alle, auch die "gesunden", nachlöten.
    • Beim nachlöten kann der ungeübte Bastler Bauteile durch Überhitzung oder ESD zerstören
      Außerdem wird meist beim Öffnen des ÜSR das Alu-Gehäuse beschädigt oder nicht mehr neu abgedichtet.
      Nicht auf verdacht tauschen und nachlöten sondern den Fehler eingrenzen.

      Das geht einfach und schnell:
      - KPR mit Leitung überbrücken (springt das Auto dann besser an, sind Probleme mit dem Haltedruck wahrscheinlich)
      - Spannung am Stecker Motorsteuergerät bei eingeschalteter Zündung gegen Masse messen (Funktion des ÜSR)

      michi19981 schrieb:

      zusatzluftschieber prüfen
      Den gibt es beim ´91er nicht mehr.

      Gruß
      Martin

      p.s.: Buxtehude liegt leider weit entfernt von mir, sonst würde ich dir anbieten mir das mal mit dir gemeinsam anzuschauen.
    • Prima; ein Forum in dem sich wirklich um einander gekümmert wird. :thumbsup: Danke für die schnellen Reaktionen!


      @gattino
      auch unverdächtig wirkende Lötstellen können gebrochen sein. Nimm mal eine Lupe und schau nochmal genau hin. Besser: alle, auch die "gesunden", nachlöten.
      Die Lupe war bereits erfolglos im Einsatz. Da läuft's wohl wirklich auf's komplette Nachlöten raus.


      @ blackbeastly
      Danke für die Einladung. Werde ich wahrscheinlich aus Zeitmangel leider nicht wahrnehmen können.


      @ davem de

      Ja; die Infos sind richtig bei Dir angekommen.
      Kaltstartventil ohne Funktion, obwohl Spannung?
      Ja; die Werkstatt vermutet, daß das Signal irgendwie verfälscht beim Kaltstartventil ankommt, weshalb das dann nicht darauf reagiert. Beide Techniker in der Werkstatt rühmten sich, damals viel mit der Jettronik zu tun gehabt zu haben. Als sie jedoch erfolglos bereits die 400,-€-Grenze geknackt hatten, trat ich dann mal auf die Bremse, bevor mich die Kosten bei dem Herumdoktorn endgültig überholten. Sie meinten, daß man mit einem Oszilloskop das Signal für das Kaltstartventil genauer daraufhin abklopfen könnte, ob das Steuergerät vielleicht ein untaugliches Signal aussendet oder das Kraftstoffpumpenrelais es verfälscht weiter gibt. Sie hatten jedoch nur ne' LED-Prüflampe zur Verfügung statt nem' Oszilloskop; mehr als ein hektisches Flackern, das am Kaltstartventil ankommt konnten sie damit nicht erkennen.


      @ Midnightstar
      Beim nachlöten kann der ungeübte Bastler Bauteile durch Überhitzung oder ESD zerstören

      Außerdem wird meist beim Öffnen des ÜSR das Alu-Gehäuse beschädigt oder nicht mehr neu abgedichtet.

      Nicht auf verdacht tauschen und nachlöten sondern den Fehler eingrenzen.
      Die vielen Abkürzungen machen das flüssige Lesen schwierig. Am besten wäre ein auf jeder Seite verfügbarer Direktlink zu Erläuterungen dieser Kürzel, damit Newbies nicht stets ausgebremst werden. In diesem Fall: Was ist ESD?

      Das Nachlöten ohne dabei Bauteile zu verbruzzeln müßte ich hinbekommen. Mit mehr als mit den Eingangs geschilderten Maßnahmen kenne ich mich dann jedoch nicht beim KFZ aus, sodaß ich außer dem Nachlöten nicht mehr wüßte, wo und wie ich noch suchen könnte.
      - KPR mit Leitung überbrücken (springt das Auto dann besser an, sind Probleme mit dem Haltedruck wahrscheinlich)
      Meinst Du das Überbrücken der zwei Kontaktstifte am Kraftstoffpumpenrelais, womit ich die Kraftstoffpumpe dadurch auf Dauerbetrieb schalte? Habe ich gemacht. Hat nichts verändert.

      Die Pumpe bekommt auch ohne das Überbrücken ihre 12V vom Relais (Habe mir ne' Prüflampe in die Fahrgastzelle gelegt, mit der ich auch während der Fahrt stets sehe, daß die Kraftstoffpumpe zuverlässig Strom bekommt und ich höre sie auch unter dem Wagenboden laufen).
      - Spannung am Stecker Motorsteuergerät bei eingeschalteter Zündung gegen Masse messen (Funktion des ÜSR)
      Ähm; das Steuergerät, das in dem Fach hinter der Batterie ist? Dort das Steuergerät aus der Steckerleiste rupfen und welchen Kontakt in der Steckerleiste genau dann gegen Masse auf Spannung messen? Und das läßt dann irgendwie einen Rückschluß auf das Überspannungsrelais zu? ...oder was habe ich da nun falsch verstanden :?: :whistling:
    • ESD = here: electrostatic discharge (sonst Einspritzdüsen).
      ...falls der Löter mal wieder unter Spannung steht...

      Beim Kraftstoffpumpenrelais (KPR) Pin 30 und Pin 87 brücken war gemeint.
      >Habe mir ne' Prüflampe in die Fahrgastzelle gelegt
      Ich bin begeistert. Ich sehe schon, dass das was werden wird.

      Schau dir mal die Diagnose KE an. Da steht schon recht viel.

      Wegen dem Kaltstartventil. Ich nehme an, dass du das Kaltstartventil schon mal ausgebaut hast unter Beibehaltung der Kraftstoffleitung und dem Kabel und dann dir das "Sprühverhalten" angeschaut hast?
      Es gibt da noch einen Thermozeitschalter an dem das Kaltstartventil hängt. Der ist ok?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von davem_de ()

    • @ davem.de
      Beim Kraftstoffpumpenrelais (KPR) Pin 30 und Pin 87 brücken war gemeint.
      Ja, das Brücken von Pins hatte ich probiert, ohne daß es eine Veränderung bewirkte.
      Schau dir mal die Diagnose KE an.
      Ahh! Da bekommt man eine Vorstellung davon, was überhaupt gemeint ist und wie es denn wohl funzt.
      Da steht schon recht viel.
      Ja, z. B. etwas von einem Tastverhältnis; das kannte ich bisher nur aus dem erotischen Bereich. 8) Aber ich werde die Umstellung der Definitionen schon irgendwie bewältigen.
      Wegen dem Kaltstartventil. Ich nehme an, dass du das Kaltstartventil
      schon mal ausgebaut hast unter Beibehaltung der Kraftstoffleitung und
      dem Kabel und dann dir das "Sprühverhalten" angeschaut hast?

      Es gibt da noch einen Thermozeitschalter an dem das Kaltstartventil hängt. Der ist ok?
      Ich hatte nur an Arbeiten/Tests ausgeführt was ich im Eröffnungsthread aufzählte. Was ich zum Kaltstartventil schrieb und zum Signal mit dem es angesteuert wird, plapperte ich nur laienhaft die Erläuterungen der Werkstatt nach - ich selbst weiß nicht, wo das Kaltstartventil sitzt, wie es aussieht oder was und wo ein Thermozeitschalter ist, weil hier meine (bisherigen) Kenntnisse zu unseren Oldies enden. Ich wäre nur skeptisch geworden, wenn die Werkstatt mir was von einem Fluxkompensator erzählt hätte. Aber da gibt es ja ein Häufchen Mitglieder aus einem wackeren kleinen Forum, die derzeit meinen diesbezüglichen Horizont erweitern. :yo



      @ mallnoch
      Ja das kalt Start Ventil bekommt Strom oder nicht.

      Es ist offen oder zu.

      Da ist kein Signal was falsch sein kann.
      Also wurde mir in der Werkstatt eine teure Märchenstunde geboten.
    • Also ich muss mich korrigieren.
      Diesen Thermozeitschalter gibts bei KAT/RÜF nicht mehr.
      Stattdessen ist dafür das KPR zuständig.
      -20 Grad C ca. 10 Sekunden bis +60 Grad C 0 Sekunden.
      Also erst mal KPR nachlöten, dann -falls noch immer nicht ok- Kaltstartventil ausbauen und sich mit den Augen mal anschauen ob da Kraftstoff beim Starten kommt oder nicht.
    • SmartMan schrieb:

      Ja; die Werkstatt vermutet, daß das Signal irgendwie verfälscht beim Kaltstartventil ankommt, weshalb das dann nicht darauf reagiert. Beide Techniker in der Werkstatt rühmten sich, damals viel mit der Jettronik zu tun gehabt zu haben.
      Das Kaltstartventil wird nur bei sehr tiefen Temperaturen angesteuert, die Steuerung übernimmt das KPR.
      Ich habe die Temperaturen nicht im Kopf, sie varieren auch je nach Version des KPR, aber es sind Temperaturen die im negativen Bereich liegen.
      Das Kaltstartventil fällt als Ursache meines Erachtens aus - solange es Dichthält und nicht überfettet.

      SmartMan schrieb:

      Was ist ESD?
      Wie Davem schon schrieb, electrostatic discharge - Elektrostatische Entladung die Ströme durch empfindliche Halbleiterbauteil fließen lässt, die diese beschädigen oder zerstören.

      SmartMan schrieb:

      Meinst Du das Überbrücken der zwei Kontaktstifte am Kraftstoffpumpenrelais, womit ich die Kraftstoffpumpe dadurch auf Dauerbetrieb schalte? Habe ich gemacht. Hat nichts verändert.
      Die Pumpe bekommt auch ohne das Überbrücken ihre 12V vom Relais (Habe mir ne' Prüflampe in die Fahrgastzelle gelegt, mit der ich auch während der Fahrt stets sehe, daß die Kraftstoffpumpe zuverlässig Strom bekommt und ich höre sie auch unter dem Wagenboden laufen).
      Dann ist das KPR als mögliche Ursache auch raus.

      SmartMan schrieb:

      Ähm; das Steuergerät, das in dem Fach hinter der Batterie ist? Dort das Steuergerät aus der Steckerleiste rupfen und welchen Kontakt in der Steckerleiste genau dann gegen Masse auf Spannung messen? Und das läßt dann irgendwie einen Rückschluß auf das Überspannungsrelais zu? ...oder was habe ich da nun falsch verstanden
      Das Motorsteuergerät ist das hintere Steuergerät hinter der Plastikabdeckung.
      Da muss an Pin 1 Batteriespannng bei eingeschalteter Zündung gegen Masse anliegen.
      Dann schaltet das ÜSR korrekt und kann ebenfalls ausgeschlossen werden.

      Danach würde ich mit der Diagnose per Tastverhältnis anfangen.

      SmartMan schrieb:

      das kannte ich bisher nur aus dem erotischen Bereich.
      :D

      Gruß
      Martin
    • Da ich mir einen Ausfall des Wagen in der Zwischenzeit nicht leisten konnte, setze ich erst jetzt die Fehlersuche für das miserable Startverhalten fort, indem ich den Tipps aus dem letzten Posting nachgehe.

      Also; bei einer Batteriespannung von 12,19 Volt liegen auf dem ersten Pin des Steuergerätestecker (Pin gegenüber der Kabeleinführung) 11,8 Volt an. Klemme ich meine 12 Volt-Prüflampe an Masse und an Pin 1, dann klickt das Kraftstoffpumpenrelais. Ebenso klickt es, wenn ich die Lampe wieder entferne (Leuchten tut sie nicht; dazu scheint sie min. 12 Volt zu benötigen).

      Ein weiterer Pin im Stecker zeigt 11,47 Volt.

      Als nächstes ging's an's Tastverhältnis. Voraussetzungen richtig? ==> Bei betriebswarmen Motor im Leerlauf das Meßgerät auf 20 Volt eingestellt; schwarzes Kabel auf Pin 2 und das rote auf Pin 3. - Statt einer ständig schwankenden Anzeige (die ja "alles o. k." signalisieren soll) ==> Null Anzeige.... Habe auch mal die 12V-Prüflampe an die beiden Pins gehalten ==> Ebenfalls nix.

      In dem von Dir genannten Link steht:

      Mögliche Ursache bei Tastverhältnis 0 %:
      - Keine Spannung oder Masse an Diagnosedose (X11)
      - Leitungsunterbrechung von Diagnosedose (X11) zu Steuergerät KE (N3)
      - Lambda-Regelungstester defekt
      Mit Lambda-Regelung: Gemischeinstellung zu "fett" (auch Tastverhältnis 0-8 % möglich).
      -Lt. Werkstatt ja behoben...-

      Da bei dieser Ursachenerläuterung auf das Gemisch hingewiesen wird, hier nochmal kurz benannt, was diesbezüglich bisher unternommen wurde:

      Der TÜV hatte ursprünglich ein zu fettes Gemisch beanstandet und auf eine defekte Lambdasonde getippt, welche ich daraufhin erneuerte (was an dem Problem mit dem schlechten Anspringen nichts änderte).

      Anschließend kam er in die Werkstatt, welche die Einspritzdüsen und deren Gummihalterungen erneuerte, woraufhin (lt. Werkstatt) die Abgaswerte bessere waren und dort die AU erteilt wurde. Der TÜV übernahm diese Angabe später ungeprüft von der Werkstatt (Er springt jedoch weiterhin unverändert schlecht an). Da ich den Eindruck gewonnen habe, teilweise von der Werkstatt mit Fehlinformationen versorgt worden zu sein, kann ich nur hoffen, daß mit der Lambdasonde und dem Gemisch inzwischen wirklich alles o. k. ist und die Null-Anzeige beim Tastverhältnis nicht damit zusammenhängt, denn sonst wird es ja noch schwieriger, sich nach dem Ausschlußverfahren an die Ursache für das hundsmiserable Anspringen heranzutasten.

      Bis hierhin erstmal vielen Dank für's Rätseln! Ich wollte nun möglichst kurzfristig mit dem Wagen in den Urlaub fahren, was ich notfalls mit dem Startproblem machen werde; bange hoffend, unterwegs in den Alpen immer genügend Saft in der Batterie zu haben, daß es stets noch zum Starten reicht. - Falls noch jemand nen' Tipp zur Fehlersuche hat...
    • Guten Abend,
      schön das du an der Sache dranbleibst und dich meldest! :)
      Du hast offenbar am flschen Pin gemessen, Pin 1 liegt oben neben der Kabeleinführung.
      Siehe Steckerbelegung hier: [gelöst] Belegung Stecker KE-Steuergerät

      Zum Tastverhältnis: das TV muss mit einem geeignetem Messgerät gemessen werden.
      Das ist kein Multimeter und schon gar keine Diodenprüflampe.
      Trotzdem: Wenn keine Spannung gegen Masse an der Diagnoseleitung anliegt, spricht das dafür das die Spannungsversorgung zum Steuergerät unterbrochen ist.
      Besorge dir einen Schließwinkeltester, ein Oszillskop oder ein anderes Messgerät das wirklich den Tastgrad (am besten in %) misst.

      Der Sache mit der Werkstatt würde ich nicht viel Bedeutung zumessen.

      Also:
      - nochmal am richtigen Pin 1 prüfen ob bei eingeschalteter Zündung Spannung gegen Masse anliegt
      - Tastverhältnis mit geeignetem Messgerät messen

      Gruß
      Martin
    • N'Abend alllesamt,

      damit zeitlich noch etwas vom Urlaub übrig bllieb, fuhr ich mit dem Startproblem in's Ösiland. Außer, daß mein Oldi süchtig danach war, seine morgendliche Prise Startpilot zu schnüffeln, hat er mich dann prima durch die Alpen gebracht.

      Zurückgekehrt machte ich mich heute erneut auf die Fehlersuche. Die Werkstatt hatte damals ja berichtet, daß am Kaltstartventil kein Benzin austritt. Aus seiner Halterung geschraubt, bestätigte sich mir nun diese Aussage. Zwar hatte ich leider keinen zweiten Mann dabei, der den Zündschlüssel drehte, während ich das Ventil beobachten konnte, aber stets wenn ich gestartet hatte und nach dem Absterben des Motor raus zum Ventil eilte, war dessen freigelegtes Unterteil absolut trocken.

      Daraufhin ermittelte ich mit dem Multimeter die Spannung, die beim Starten zum Kaltstartventil geschickt wird, indem ich kurz vor dem Stecker das Einspeisungskabel durchtrennte und an den Aderenden mit dem auf 20 Volt eingestelltem Meßgerät beim mit dem Anlasser drehenden Motor die schwankende Anzeige von 0,08 bis 0,11 feststellte. Entspricht das 0,08 bis 0,11 Volt, oder muß man entsprechend der Einstellung des Meßgerätes auf den 20 Volt-Meßbereich die angezeigten Werte irgendwie umrechnen; also abhängig vom jeweils gewählten Meßbereich?

      Solllte das tatsächlich eine Einspeisung von unter 1 Volt sein, dann erscheint mir das als besonders flau, um ein Ventil zu schalten. Kennt jemand den korrekten Wert, mit wieviel Volt das Ventil tatsächlich geschaltet werden solll?

      Übrigens; auch wenn das Ventil aus seiner Halterung geschraubt war, schaffte der Motor es noch einigermaßen, sich zu drehen, wenn ich mit dem Gaspedal nachhalf. War jedoch das zweiadrige Kabel, das das Ventil ansteuert, durchtrennt, erfolgte absolut keine Zündung. Da half es auch nicht, als ich bei durchtrenntem Kabel dann extern 12 Volt auf das eingebaute Ventil schickte. Es gab dann zwar einen permanenten Summton von sich, aber null Zündung des Motor.

      Also, kein angeschlossenes Ventil-Einspeisungskabel ==> Null Zündung. Das scheint mir schaltungstechnisch elektrisch bedingt zu sein; also nicht von der Spritmenge abhängig. Damit hat sich auch meine Hoffnung erledigt, erst einmal mittels separater 12 Volt-Einspeisung in das Ventil vielleicht bessere Startbedingungen durch mehr Sprit zu schaffen.

      Kann also jemand etwas zu der schwankenden Anzeige 0,08 bis 0,11 im 20 Volt-Meßbereich des Multimeter sagen? Ist das die tatsächliche (flaue) Voltzahl und die, die der Konstrukteur des Benz ersonnen hatte? Sollte das Ventil mehr Power benötigen, dann habe ich vielleicht endlich eine Spur zu dem vertrackten Fehler beim Starten.

      Wünsche noch nen' schönen Rest vom Abend
    • SmartMan schrieb:

      indem ich kurz vor dem Stecker das Einspeisungskabel durchtrennte und an den Aderenden
      Warum hast du nicht einfach den Stecker abgezogen und geprüft ob das Kaltstartventil dann noch einspritzt?
      Du schneidest ernsthaft eine intakte Leitung durch die einen Stecker hat, nur um daran Spannung zu messen?
      Warum hast du nicht - wenn du schon Spannung messen willst - den Stecker abgezogen und an den Pins im Stecker gemessen?
      Nimm es mir nicht übel, aber ich habe selten sowas ungeschicktes gelesen.

      SmartMan schrieb:

      Entspricht das 0,08 bis 0,11 Volt, oder muß man entsprechend der Einstellung des Meßgerätes auf den 20 Volt-Meßbereich die angezeigten Werte irgendwie umrechnen; also abhängig vom jeweils gewählten Meßbereich?
      Nein, das sind 0.08-0.11V, es liegt keine Spannung an.

      Das Kaltstartventil wird nur für einen kurzen Zeitraum im Sekundenbereich bei recht niedrigen Temperaturen angesteuert.
      Genaue Werte finden sich hier im Forum.
      Wenn das Kaltstartventil undicht ist, also tropft, sollte es erneuert werden.

      Ich denke aber das die Kaltstartprobleme eine andere Ursache haben.
    • Danke für Deine Erläuterung, daß die Anzeige des Meßgerät unabhängig von der jeweils eingestellten Größenordnung des Meßbereich ist. Also kommt nur eine verschwindent geringe Spannung an; es fehlt der Saft, der das Kaltstartventil aktivieren soll.

      Es ging mir beim provisorischen elektrischen Anschluß nicht nur um die kurze Messung der Spannung für's Kaltstartventil, weshalb sich eine stabilere und langfristigere Variante anbot, mit der ich nun durch die Gegend fahre. Statt an Stecker oder Kupplung wackelig ne' Prüfleitung irgendwie zu befestigen, konnte ich nach dem Durchtrennen der Leitung auf dem ankommenden Leitungsende mit ner' Lüsterklemme ein Prüfkabel bequem anschließen und in den Innenraum führen, wo ich dann die Einspeisungswerte für's Ventil vom Meßgerät ablesen konnte, während ich den Zündschlüssel rumdrehte und das Gaspedal durchtrat (kein zweiter Mann, der dabei behilflich sein konnte).

      Auf dem zum Ventil führenden Leitungsende schloß ich dann ebenfalls mit ner' Lüsterklemme ein Kabel an, mit dem ich testweise 12 Volt auf das Ventil gab, ohne wackelig an seinem Stecker mit zwei Aderenden nen' Kurzschluß zu riskieren. Ich ziehe -gerade wenn ich solo bastel- solche Vorgehensweisen denen an Steckern und Kupplungen vor, bei denen man leicht mal Sicherungen durchbrennen läßt, wenn sich versehentlich Aderenden/Prüfspitzen begegnen.

      Nachdem ich bei abgeschaltetem Motor das Ventil löste und so seine Auslassöffnung beobachten konnte und 12 Volt darauf gab, konnte ich so feststellen, daß es intakt ist und auch langfristig der Druck im Kraftstoffsystem über Nacht für den morgendlichen Kaltstart erhalten bleibt. Es gibt einen kräftigen Spritstrahl ab. Ansonsten ist es absolut dicht.

      Ich habe nun an zwei Tagen beim Kaltstart das Ventil über meine provisorische 12 Volt-Bestromung einsetzen und so den Motor ohne Startpilot akzeptabel starten können. Also eine Verbesserung im Startverhalten. Nur beim Beschleunigen aus dem Leerlauf nimmt der Benz nur flau Gas an; auch im betriebswarmen Zustand. Bei allen anderen Drehzahlen läuft er prima.

      Nun werde ich danach suchen, wo die elektrische Einspeisung des Ventil unterbrochen ist. Schauen, ob das Kaltstartrelais das Signal nicht weiterreicht oder ob es gar nicht im Steuergerät generiert wird. Solange lasse ich das provisorische Kabel zum Kaltstarventil montiert.

      An welchen Pins müssen die 12 Volt(?) für's Ventil an den beiden Geräten anliegen? Ich könnte mich durch die Postings durchwurschteln oder hast Du die jeweiligen Pins, an denen gemessen wird, präsent?

      Vielen Dank für die Bemühungen.
    • Ich habe es in meinem Beitrag oben ja schon angedeutet: Das Kaltstartventil wird nur bei sehr niedrigen Temperaturen und für einen kurzen Zeitraum angesteuert.
      Das heißt es liegt keine Leitungsunterbrechung vor, es ist richtig so das du dort bei Motorstart und Warmlauf nichts misst.
      Es sei denn du lebst in kalten klimatischen Gebieten.

      Statt mit dieser Fuscherei den Leitungsstrang zu beschädigen und das Kaltstartventil manuell zu bestromen, solltest du lieber den wirklichen Fehler für die Kaltstartprobleme suchen.
      Eine Sache die offenbar schon durch die Diagnose der Werkstatt feststeht: Das Kaltstartventil ist undicht und lässt dadurch den Haltedruck ab.
      Der fehlende Haltedruck verlängert die Startphase.

      Was ich an deiner Stelle machen würde:
      - Tastverhältnis messen
      - Funktion der Saugrohrheizung prüfen
      - Haltdruck prüfen