Hallo liebe W201-Fahrer,
dies soll kein emotional aufgeladener Thread zum Thema "Bruno" werden. Ich denke der Abschuss des einzigen wildlebenden Braunbären in Deutschland seit ca. 170 Jahren in Deutschland ist dennoch einer kleinen Diskussion wert:
Zunächst muss gesagt werden: ich bin gegen einen Abschuss gewesen aus folgenden Gründen:
1.) Einen Angriff auf Menschen "hat es seit der Wiederbesiedelung der Bären in Österreich im Jahr 1972 kein einziges Mal gegeben", erklärt Walter Wagner, WWF-Experte und "Bärenanwalt" - Ähnlich wie bei dem Wolf (Canis Lupus) handelt es sich beim Braunbären um ein Wildtier, dass die Nähe des Menschen meidet.
Pro-Abschuss-Argument:
- Aufgrund seines Nahrungsspektrums (Bären sind Allesfresser) nähern sie sich zwangsläufig durch Menschen geschaffene Nahrungsquellen (Mülltonnen, Mülldeponien, Schafherden....), somit zwangsläufig auch Menschen.
- Letztlich kann niemand ausschließen, dass es zu Zwischenfällen kommt - die Frage ist vielmehr: Auch ein freilaufender Hund kann einem Menschen schwere Verletzungen zufügen - genauso wie viele andere Tiere auch, die viel häufiger mit dem Menschen in Kontakt treten als ein Braunbär.
2.) dem kann sicherlich nicht wiedersprochen werden. Die Frage ist aber eher wie geht man damit um?. Naturfremde Menschen (so sicherlich die Europäer) sind nicht mehr in der Lage mit Topprädatoren wie dem Braunbären umzugehen. Es sei denn, man zeigt Toleranz dem Neueinwanderer gegenüber:
- Finanzierung von Schäden des Bären (Schafe, Zäune, ggf. auch Wildschäden)
- Finanzierung des Wanderverhaltens innerhalb Deutschlands (Bund Länder, Naturschutzorganisationen....)
- Finanzierung von Aufklärungsarbeit - Das wichtigste um mit Vorurteilen gegenüber dem Bären aufzuräumen.
- Positive Berichterstattung der Medien - JJ1 war !!kein!! Problembär, er wurde von deutschen Medien dazu gemacht: "Erst in Deutschland sei der Bär zum Problem gemacht worden. Wenn man Bären in Mitteleuropa haben will, wird man auch mit ihnen in Kontakt kommen. Davor müsse man keine Angst haben. "Bären haben ein Recht, hier zu leben, sie waren vor uns Menschen da, betont Stoffella" - es gibt genug andere Beispiele wo ein relativ problemloses Nebeneiander von Bär und Mensch - auch auf dichbesiedeltem Boden - möglich ist.
Meiner Meinung nach haben wir es hier mit einer Niederlage des deutschen Naturschutzes gegenüber dem Braunbären zu tun. Es hätte niemals zu einem Abschuss kommen dürfen. Vielmehr hätte die Beobachtung und Toleranz gegenüber diesem Wildtier Erkenntnisse erbracht, die zu einem möglichen Zusammenleben zwischen Bär und Mensch hätten führen können.
Ich hoffe der ein oder andere hat eine qualifiziete Meinung zu diesem Thema (egal ob pro oder contra).
MfG
Canis Lupus (hier kann übrigens von einer erfolgreichen Wiederbesiedelung gesprochen werden)
dies soll kein emotional aufgeladener Thread zum Thema "Bruno" werden. Ich denke der Abschuss des einzigen wildlebenden Braunbären in Deutschland seit ca. 170 Jahren in Deutschland ist dennoch einer kleinen Diskussion wert:
Zunächst muss gesagt werden: ich bin gegen einen Abschuss gewesen aus folgenden Gründen:
1.) Einen Angriff auf Menschen "hat es seit der Wiederbesiedelung der Bären in Österreich im Jahr 1972 kein einziges Mal gegeben", erklärt Walter Wagner, WWF-Experte und "Bärenanwalt" - Ähnlich wie bei dem Wolf (Canis Lupus) handelt es sich beim Braunbären um ein Wildtier, dass die Nähe des Menschen meidet.
Pro-Abschuss-Argument:
- Aufgrund seines Nahrungsspektrums (Bären sind Allesfresser) nähern sie sich zwangsläufig durch Menschen geschaffene Nahrungsquellen (Mülltonnen, Mülldeponien, Schafherden....), somit zwangsläufig auch Menschen.
- Letztlich kann niemand ausschließen, dass es zu Zwischenfällen kommt - die Frage ist vielmehr: Auch ein freilaufender Hund kann einem Menschen schwere Verletzungen zufügen - genauso wie viele andere Tiere auch, die viel häufiger mit dem Menschen in Kontakt treten als ein Braunbär.
2.) dem kann sicherlich nicht wiedersprochen werden. Die Frage ist aber eher wie geht man damit um?. Naturfremde Menschen (so sicherlich die Europäer) sind nicht mehr in der Lage mit Topprädatoren wie dem Braunbären umzugehen. Es sei denn, man zeigt Toleranz dem Neueinwanderer gegenüber:
- Finanzierung von Schäden des Bären (Schafe, Zäune, ggf. auch Wildschäden)
- Finanzierung des Wanderverhaltens innerhalb Deutschlands (Bund Länder, Naturschutzorganisationen....)
- Finanzierung von Aufklärungsarbeit - Das wichtigste um mit Vorurteilen gegenüber dem Bären aufzuräumen.
- Positive Berichterstattung der Medien - JJ1 war !!kein!! Problembär, er wurde von deutschen Medien dazu gemacht: "Erst in Deutschland sei der Bär zum Problem gemacht worden. Wenn man Bären in Mitteleuropa haben will, wird man auch mit ihnen in Kontakt kommen. Davor müsse man keine Angst haben. "Bären haben ein Recht, hier zu leben, sie waren vor uns Menschen da, betont Stoffella" - es gibt genug andere Beispiele wo ein relativ problemloses Nebeneiander von Bär und Mensch - auch auf dichbesiedeltem Boden - möglich ist.
Meiner Meinung nach haben wir es hier mit einer Niederlage des deutschen Naturschutzes gegenüber dem Braunbären zu tun. Es hätte niemals zu einem Abschuss kommen dürfen. Vielmehr hätte die Beobachtung und Toleranz gegenüber diesem Wildtier Erkenntnisse erbracht, die zu einem möglichen Zusammenleben zwischen Bär und Mensch hätten führen können.
Ich hoffe der ein oder andere hat eine qualifiziete Meinung zu diesem Thema (egal ob pro oder contra).
MfG
Canis Lupus (hier kann übrigens von einer erfolgreichen Wiederbesiedelung gesprochen werden)
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht :yo
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